Hoher Besuch im Krisenstab des Märkischen Kreises. Brigadegeneral Peter Gorgels war ins Katastrophenschutz- und Lagezentrum des Lüdenscheider Kreishauses gekommen, um seinen Soldaten bei der Katastrophenschutzübung seine Aufwartung zu machen.
Jahrhundert-Hochwasser an der Lenne. In Altena, Werdohl und Plettenberg sind ganze Ortsteile komplett überflutet. 5.000 Menschen müssen evakuiert werden. Ein Schreckensszenario, das glücklicherweise nur Grundlage für eine zweitägige Übung des Krisenstabes des Märkischen Kreises war. 90 Mitarbeiter verschiedenster Fachdienste der Kreisverwaltung, der Hilfsorganisationen, der Polizei, der Bundeswehr, von Energie- und Wasserversorgern, der Telekom sowie der Städte und Gemeinden Nachrodt-Wiblingwerde, Altena, Werdohl und Plettenberg hatten sich dazu im Katastrophenschutz- und Lagezentrum des Lüdenscheider Kreishauses getroffen.
Das Ziel war es, die Kommunikation zwischen Krisenstab, Bundeswehr, Einsatzleitung sowie den Beteiligten Kommunen und Behörden zu proben, Mängel zu erkennen und für die Zukunft abzustellen. Die Verfahrensabläufe und Entscheidungen des Krisenstabes wurden erstmals von Vertretern des Instituts der Feuerwehr in Münster begleitet und kritisch beobachtet.
Am ersten Übungstag bekam der Krisenstab hohen Besuch. Landrat Thomas Gemke konnte Brigadegeneral Peter Gorgels, seit Januar Chef des Landeskommandos der Bundeswehr aus Düsseldorf, im Lagezentrum des Kreises begrüßen. Gorgels war gekommen, um den in die Übung eingebundenen Soldaten des Kreisverbindungskommandos MK seine Aufwartung zu machen. „Ich bewundere das Engagement Ihrer Leute“, war das Lob des Brigadegenerals, das Landrat Thomas Gemke gerne hörte.
Eine Lehre aus der Übung war seitens der Bundeswehr, die im Katastrophenfall Einsatzkräfte, Material und Fahrzeuge zur Verfügung stellt, dafür sogenannte Bereitstellungsräume einzurichten. Das sind Flächen in der Nähe des Einsatzgebietes, auf denen sich die Soldaten mit ihren Fahrzeugen in Bereitschaft halten können. Kritisch beobachtet wurde die Übung von einem Vertreter des Rhein-Kreises Neuss im Rahmen der gleichzeitig stattfindenden Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsschutz. Er konnte Anregungen für die Arbeit des Katastrophenschutzes im Rhein-Kreis Neuss mitnehmen.
In einer Nachbesprechung im Lüdenscheider Kreishaus wurde von den Beteiligten eine erste Bilanz gezogen, ein ausführlicher Bericht des Instituts der Feuerwehr wird in sechs Wochen erwartet.