Kombikredite mit Bausparverträgen können zwar günstig sein, bleiben aber wegen der Kosten fast immer eine Mogelpackung. Die Bausparkassen nutzen eine Gesetzeslücke, um systematisch Kosten zu verschleiern. Sie werben mit irreführenden Effektivzinsen, die versteckte Kreditkosten von vielen tausend Euro nicht berücksichtigen. Das hat die Stiftung Warentest für die Februar-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest berechnet.
Von gewöhnlichen Bankkrediten unterscheiden sich Kombikredite vor allem dadurch, dass der Kunde zunächst keine Schulden tilgt, sondern stattdessen in einen Bausparvertrag einzahlt. Wird der Vertrag zugeteilt, löst der Kunde sein Darlehen mit der Bausparsumme auf einen Schlag ab.
Statt einen einheitlichen Effektivzins für den Kombikredit zu nennen, geben die Anbieter zwei Zinssätze an: Den Effektivzins für das Vorausdarlehen und den Effektivzins für das anschließende Bauspardarlehen. Wie sehr diese Angaben täuschen, zeigt ein Angebot der Deutschen Bank: Für einen 100.000-Euro-Kredit mit fast 25 Jahren Laufzeit gab sie Effektivzinsen von 3,25 Prozent und 2,98 Prozent an. Doch darin sind die zu zahlenden Bausparbeiträge mit keinem Cent berücksichtigt. Tatsächlich lag der Effektivzins des Kombikredits nach Finanztest-Berechnungen bei 4,05 Prozent.
In den von Finanztest untersuchten Angeboten lag der Effektivzins der Kombikredite im Schnitt um mehr als 20 Prozent, manchmal um fast 50 Prozent über den Zinsangaben der Anbieter. Eine systematische Verbrauchertäuschung, die bei Kombikrediten mit staatlicher Riester-Förderung gar nicht erlaubt wäre. Hier müssen die Anbieter seit 2008 den tatsächlichen Effektivzins ausweisen. Bei ungeförderten Kombikrediten dagegen kennen den Effektivzins oft nicht mal die Mitarbeiter der Bausparkassen.
Der ausführliche Artikel Kombikredite ist in der Februar-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest nachzulesen und unter www.test.de/immobilienkredit abrufbar.