1914 – 2014, in diesem Jahr und insbesondere in diesen Tagen wird allerorten des Beginns des Ersten Weltkrieges, der vielen Millionen Toten und der gesellschaftlich-politischen Folgen dieses Schreckensereignisses für die Entwicklungen im 20. Jahrhundert gedacht. Auch das Stadtmuseum Schloss Wolfsburg und die evangelisch-lutherische Nordstadtkirchengemeinde erinnern mit einem gemeinsamen Konzert am Freitag, 27. Juni, um 19 Uhr an die Geschehnisse vor 100 Jahren. In der St. Marienkirche in der Alt-Wolfsburger Schloßstraße wird die Bremer Folkgruppe „Die Grenzgänger“ ihr zu diesem Anlass gestaltetes Programm „Maikäfer flieg! Verschollene Lieder 1914-1918“ vorstellen. Der Eintritt kostet 10 Euro bzw. ermäßigt 8 Euro.
Die 1988 gegründete Bremer Band „Die Grenzgänger“ widmet sich in ihren Konzeptalben insbesondere vergessenen Liedern zur deutschen Geschichte verschiedener Autoren und Komponisten. So gehörte auch schon Hoffmann von Fallersleben zu den von den „Grenzgängern“ vertonten Dichtern. Viele Auszeichnungen vom Deutschen Folkpreis bis hin zum Preis der deutschen Schallplattenkritik erhielt das Quartett für seine CDs. Und das Deutschlandradio feierte das künstlerische Schaffen der Bremer wie folgt: „Wer so ernste, schwere Themen, so gekonnt und eindringlich interpretiert, gehört zu den großen Ausnahmen im Musikgeschäft.“ Ihr neuestes, siebentes Programm gilt verschollenen Liedern und Texten aus der Zeit des Ersten Weltkrieges.
Recherchiert wurden diese im Deutschen Volksliedarchiv, das seit diesem April ins Zentrum für populäre Musik und Kultur an der Freiburger Universität integriert ist. Hier werden 3.000 Lieder und 14.0000 Gedichte aus der Zeit zwischen 1914 und 1918 aufbewahrt und wissenschaftlich ausgewertet. 16 davon wählten die Musiker um Frontmann, Gitarrist und Sänger Michael Zachcial aus, entstaubten diese musikalisch und arrangierten sie mit viel Liebe zum Detail neu. So ist auf dem Wolfsburger Konzert wie auf der gleichnamigen, aktuell erscheinenden CD unter anderem die Original-Fassung von „Lili Marleen“ zu hören. Übrigens soll der Komponist Hans Leip diese erste Version 1915 auf einem Zettel geschrieben haben, als er seinen Armeedienst in der Berliner „Maikäfer-Kaserne“ versah. Dem Stadtmuseum Schloss Wolfsburg und der evangelisch-lutherischen Nordstadtkirchengemeinde ist es wichtig, mit diesem Abend dem Gedenken an den Ersten Weltkrieg eine Stimme zu geben.
Text: Pressestelle Stadt Wolfsburg