Nur 18 Prozent glauben an sichere Rente

Nur 18 Prozent der Beschäftigten in Deutschland glauben, dass ihre Rente gut oder sehr gut ausreichen wird. 42 Prozent glauben dagegen, dass ihre Rente nicht zum Leben reichen wird – vier Prozentpunkte mehr als im letzten Jahr. Weitere 40 Prozent sagen, dass ihre Rente „gerade ausreichen“ wird. Die betriebliche Altersvorsorge hat sich in einigen Branchen gut entwickelt – insgesamt hat aber knapp ein Drittel der Beschäftigten (31 Prozent) gar keine Angebote von ihren Arbeitgebern erhalten, weitere 38 Prozent nur in geringem Maße. Das sind die zentralen Befunde der aktuellen Repräsentativbefragung der Beschäftigten in Deutschland durch den „DGB-Index Gute Arbeit“ zum Thema Rente.

Zu den Ergebnissen sagte Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied, am Montag in Berlin:

„Die neue Bundesregierung muss die Notbremse ziehen und den Absturz des Rentenniveaus stoppen. Die Altersarmut, die uns in Zukunft droht, ist vermeidbar, wenn der Rentenversicherungsbeitrag nicht weiter gesenkt, sondern eine solidarische Demografie-Reserve in der gesetzlichen Rentenversicherung aufgebaut wird. Der Beitragssenkungsstopp hat oberste Priorität, denn der Rentenbeitrag für das nächste Jahr muss noch im Herbst festgelegt werden.

Wenn die in wenigen Jahren ohnehin notwendige Beitragsanhebung in kleinen, paritätischen Schritten vorgezogen wird, kann zumindest das heutige Rentenniveau auf lange Sicht finanziert und die Erwerbsminderungsrente armutsfest gemacht werden. Dafür muss der Beitragssatz noch nicht einmal stärker steigen, als es Rot-Grün und CDU/CSU bei den früheren Rentenreformen beschlossen hatten.

Wir brauchen einen neuen Rentenkonsens, um zumindest die Spielräume innerhalb der Beitragsdeckelung von 22 Prozent für eine ausreichende Rente zu nutzen. Die neue Wahlperiode ist von zentraler Bedeutung für die Zukunft der Rente. Es muss verhindert werden, dass die Nachhaltigkeitsrücklage leer geräumt wird. Wenn die nächsten vier Jahre aber verschenkt werden, gerät das gesamte Rentensystem auf lange Sicht in eine folgenschwere Krise.“

Die Befragungsergebnisse des Index Gute Arbeit finden Sie unter:
http://www.dgb.de/-/N1Q

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