Wie entsteht ornamentales Dekor auf Kelch- und Trinkgläsern? In der Gravurwerkstatt des LWL-Industriemuseums Glashütte Gernheim haben die Besucher am Sonntag, 9. Februar, die Gelegenheit, Gravurmeister Heikko Schulze Höing bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. Am Themensonntag „Ornamentgravur“ zeigt er alle Arbeitsschritte, die eine Dekoration von Gläsern mit gravierten Ornamenten erfordert. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt von 10 bis 13.30 Uhr und von 14.30 bis 18 Uhr zu den Vorführungen in sein Industriemuseum nach Petershagen ein.
Durch die Kombination verschiedener Werkzeuge und dem Variieren der unterschiedlichen Schritte lässt der Graveur schmückende Elemente auf den Gläsern entstehen. Bearbeitet werden einfache Trinkbecher und Weingläser aus eigener Produktion. Zum Einsatz kommen dabei verschiedene Techniken: Bei der Gravur mit künstlichen Schleifrädchen wird nass gearbeitet. Zur Kühlung läuft bei diesem Verfahren Wasser über die Schleifräder aus Korund, Silizium-Carbid oder Industriediamanten. Bei der Gravur mit Kupferrädern dagegen wird ein mit Öl und Petroleum angerührtes loses Korn an ein Kupferrädchen angestrichen.
Auch die Schauproduktion im Glasturm ist für die Besucher des Thementags geöffnet. Hier entstehen die Becher und Gläser, die durch Schliff und Gravur veredelt werden. In der Dauerausstellung erfahren die Museumsbesucher alles rund ums Glas – seine Produktion und Verwendung. Das LWL-Museum ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Erhoben wird zum Thementag nur der normale Museumseintritt.
LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim
Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur
Gernheim 12
32469 Petershagen-Ovenstädt
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