Die Sonnenblumenfruchtfliege Strauzia longipennis ist erstmals in 2009/10 in Berlin und im Land Brandenburg festgestellt worden. Der Schädling wird als Quarantäneschädling geführt. Die Fruchtfliege stammt aus Nordamerika und befällt Sonnenblumen und Topinambur. Die Maden verursachen Fraßschäden an den Stängeln. Stängelbruch und Sekundärinfektionen durch phytopathogene Pilze führen zu Ertragsausfällen.
In Berlin und Brandenburg wird das Auftreten der Sonnenblumenfruchtfliege seit 2011 dokumentiert. Im erwerbsmäßigen Anbau aber auch in Haus- und Kleingärten wurde der Schädling in 2011 an 27 Standorten gesichtet. 2012 waren die Funde geringer, was an den starken Frösten im Februar gelegen haben könnte.
Insgesamt zeigt das wiederholte Auftreten, dass die Sonnenblumenfruchtfliege sich in Berlin und Brandenburg etabliert hat und eine Überwinterung unter hiesigen Bedingungen stattfindet. Der relativ starke Befall in 2009/10 lässt vermuten, dass der Schädling bereits vor seinem ersten Fund eingeschleppt worden ist.
In weiteren Untersuchungen muss es nun darum gehen, die Verbreitung des Schädlings zu erfassen, geeignete Monitoringverfahren zu finden, Schäden zu bewerten und die biologischen Parameter des Schädlings zu ermitteln. Schließlich müssen auch Bekämpfungsverfahren erarbeitet werden.
Über die Untersuchungen zum Auftreten der Sonnenblumenfruchtfliege berichtete das Journal für Kulturpflanzen.
Renate Kessen, www.aid.de