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Wissenswertes über den nützlichen Wühler im Garten

Artenschutz beginnt vor der Haustür – genauer gesagt im heimischen Garten. Hier leben viele Tiere, die in ihrem Bestand gefährdet sind – unter ihnen auch der Maulwurf. Vor allem im Herbst ist der Maulwurf wieder in unseren Gärten aktiv und es türmen sich Erdhügel auf Rasen und Wiese. Zu sehen bekommt man den Verursacher der Hügel aber nur selten. Der 14 bis 17 Zentimeter lange Maulwurf lebt nämlich vorwiegend unter der Erde in seinen Gängen und ist hervorragend an diesen Lebensraum angepasst.

Seine sensiblen Ohren sowie seine kleinen Augen sind meist im grauschwarzen Fell verborgen. Entgegen einer im Volksmund weit verbreiteten Meinung, kann der Maulwurf zwar sehen, aber vermutlich nur zwischen hell und dunkel unterscheiden. Höher entwickelt als die Augen, ist seine Schnauze, in der sehr feine Geruchssinne und Tasthaare untergebracht sind. Gleichzeitig dient ihre rüsselartige Ausbildung als „Schmutzschutz“ für den Mund.

Die schaufelförmigen Vorderpfoten sind ideale Grabwerkzeuge und für die Arbeit des Maulwurfs unter der Erde unerlässlich. Mit ihnen kann der Maulwurf pro Tag, meist in Tiefen bis ungefähr 40 Zentimetern, Gänge von über zwanzig Metern graben. Um diese Tunnellänge zu erreichen, muss der Maulwurf den Erdaushub an die Oberfläche befördern und Platz schaffen. Deswegen drückt er ihn mit seinen Vorderpfoten aus dem Gang. So entstehen die meist unbeliebten Maulwurfshügel in unseren Gärten.

Obwohl der Maulwurf viel Zeit unter der Erde verbringt, hat er in freier Natur viele Feinde, wie beispielsweise Störche, Wildschweine, Füchse oder Bussarde und Eulen, die ihm auflauern, wenn er die Erde aus seinen Gängen schiebt. Aber auch wir Menschen schränken den Lebensraum des Maulwurfs immer mehr ein.

Um die Art des Maulwurfs zu schützen, möchte das Amt für Natur- und Landschaftsschutz auf die besonderen Fähigkeiten der Maulwurf hinweisen und so den Umgang mit dem oft unbeliebten Mitbewohnern erleichtern:

Der Maulwurf ist ein exzellenter Schädlingsvertilger und somit ein sehr nützliches Tier für den Gartenbesitzer. Wer einen Maulwurf im Garten hat, kann sich glücklich schätzen, denn seine Anwesenheit zeigt, dass der Boden gesund ist und es zahlreiche Kleinlebewesen im Boden gibt, die Nahrungsgrundlage des Maulwurfs sind. Am meisten frisst er Regenwürmer, aber eben auch Schädlinge wie Raupen, Engerlinge und Schnecken. Gartenbesitzer müssen keine Angst haben, dass Pflanzen oder Wurzeln gefressen werden, denn der Maulwurf ist ausschließlich ein Fleischfresser.

Mit seinem unterirdischen Bau der Gänge lockert der Wühler die Gartenerde auf. Diese wird somit gelüftet und Pflanzen können besser gedeihen.
Die ausgeworfene lockere Erde kann zudem hervorragend für ein Blumenbeet genutzt werden. Schon deswegen sollte man ihn am besten im Garten leben lassen und die Chance nutzen, seine interessante Lebensweise beobachten.

Trotz dieser ganzen nützlichen Eigenschaften, stören die Hügel einige Gartenbesitzer. Hier hilft es aber nicht die Hügel flach und fest zu klopfen. Denn sie dienen dem Maulwurf zur lebensnotwendigen Belüftung der unterirdischen Gänge, da er wegen seines hohen Stoffwechsels und seiner intensiven Verdauung große Mengen Kohlendioxid abgibt. Innerhalb kürzester Zeit wird er deswegen an anderer Stelle im Garten neue Hügel aufwerfen.

Wichtiger Hinweis: Da der Maulwurf unter Artenschutz steht, sind sämtliche Bekämpfungen, die zum Tod des Maulwurfs führen könnten, verboten!

Nähere Auskünfte rund um das Thema „Maulwurf“ erteilen gerne die Fachleute am Umwelttelefon des Rhein-Sieg-Kreises unter der Rufnummer: 02241/13-22 00.

Schneiden, trocknen, lagern: Heil- und Gewürzpflanzen richtig ernten

Wer seine Gartenkräuter mit viel Aufwand gesät und gepflegt hat, möchte sich natürlich mit einer guten Ernte belohnen. Doch beim Einsammeln und Aufbereiten von Samen, Blättern und Blüten sollte man einige Regeln beachten, um den verdienten Lohn für seine Arbeit zu erhalten.

Kräuter sind besonders gesund, wenn sie voll im Duft stehen und frisch geerntet auf den Teller kommen. Die beste Erntezeit für den Frischverzehr von Blättern und Trieben ist z. B. bei Minze, Kresse, Majoran und anderen Kräutern kurz vor der Blüte. Doch auch blühende Kräuter sind nicht wertlos, sie schmecken oft nur etwas bitterer und schärfer und sind meist faseriger.

Möchte man Kräuter für den Winter konservieren, erntet man Kraut und Blätter am besten am frühen Vormittag, sobald der Tau auf den Pflanzen getrocknet ist. Dabei ist es wichtig, den Schnitt nicht zu tief anzusetzen, damit das Pflanzenherz nicht verletzt wird und die Pflanze wieder austreiben kann. Vergilbte, faulende oder bereits vertrocknete Pflanzenteile gehören nicht ins Erntegut und sollten entfernt werden.

Kräutersamen wie Kümmel oder Anis sammelt man dagegen besser am frühen Morgen, wenn die Pflanzen noch feucht sind, um größere Verluste zu vermeiden. Anschließend lässt man die abgeschnittenen Pflanzen auf einer geeigneten Unterlage in der Sonne trocknen und trennt die Samen von den übrigen Pflanzenteilen.

Kräuter, deren Blätter oder Wurzeln genutzt werden, sollte man dagegen nicht mithilfe der Sonne trocknen. Stattdessen bündelt man das Schnittgut in kleinen Partien und hängt es in einen luftigen, trockenen Raum. Während diese natürliche Trocknung in den Sommermonaten ausreicht, ist im Frühjahr oder Herbst meist noch eine Nachtrocknung erforderlich. Dafür eignet sich der eigene Backofen oder man greift auf spezielle elektrische Kräutertrockner zurück. Bei Pflanzenteilen mit ätherischen Ölen darf die Trocknungstemperatur 40 Grad Celsius nicht übersteigen, da sich die wertvollen Öle leicht verflüchtigen.

Die Trocknung ist abgeschlossen, wenn die Blätter beim Anfassen rascheln und die Stängel leicht brechen. Jetzt kann man die getrockneten Kräuter zerkleinern und in luftdichte Dosen oder Schraubgläser abfüllen. Hilfreich ist auch ein Etikett mit einem Hinweis auf Inhalt und Erntejahr. Denn selbst bei bester Lagerung verlieren getrocknete Tee- und Würzkräuter relativ schnell ihre Wirkung, so dass sie nach einem Jahr durch die neue Ernte ersetzt werden sollten.

Jürgen Beckhoff, www.aid.de

Weitere Informationen:
aid-Heft „Heil- und Gewürzkräuter aus dem eigenen Garten“, Bestell-Nr. 61-1192, Preis: 3,00 Euro, www.aid.medienshop.de

Unkraut ist wenig romantisch

Mehr als 2.000 Gärtner an 22 Standorten in ganz Deutschland gärtnern inzwischen in einem Selbsterntegarten von „Meine Ernte“. Gestartet waren die beiden Initiatorinnen in 2010 mit sechs Standorten in Nordrhein-Westfalen und in Hessen. Sie werden mittlerweile von zwei Gemüsegärtnerinnen unterstützt und fahren quer durch die Republik von Aachen nach Potsdam und von Hamburg bis Stuttgart, um ihr Wissen an Interessierte weiter zu geben, den Anbau zu organisieren und den Kontakt zu Landwirten und Gärtnern zu halten. Dazu gibt es ein maßgeschneidertes Angebot auf der firmeneigenen Internetseite, wo laufend aktuelle Tipps zu anstehenden Pflegemaßnahmen oder zur Ernte zu finden sind. Weitere Standorte sind bereits in Planung, fast alle Gärten waren in diesem Jahr ausgebucht.

Bei der Auswahl der Flächen sind Stadtnähe und Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln wichtig, schließlich sollen die Gärtner auch ohne Auto die Möglichkeit haben, ihre Gärten zu erreichen. Mehr und mehr treten auch Landwirte selber an die Selbsterntegärtner heran, wenn sie ihren Standort für geeignet halten und sich die Zusammenarbeit mit so vielen Garten-Neulingen vorstellen können. Dabei werden konventionell bewirtschaftete Flächen genauso berücksichtigt wie biologische.

Die Menschen, die einen Garten bei „Meine Ernte“ mieten, erhalten einen mit mindestens 20 Gemüsesorten vorgesäten Gartenanteil und verpflichten sich dazu Unkraut und Schädlinge biologisch abzuwehren. Für viele sind die 45 oder 80 Quadratmeter ihr erster Kontakt mit einem Gemüsegarten und sie beginnen oft mit ziemlich romantischen Vorstellungen, bis die erste Unkrautwelle über sie hinein bricht. Unkraut ist nun mal wenig romantisch. Aber nur in sehr wenigen Fällen entgleitet jemandem seine Parzelle so sehr, dass die hauptamtlichen Gärtnerinnen eingreifen müssen.

In den Selbsterntegärten wird oftmals gemeinsam verwertet, Überzähliges getauscht oder verschenkt. Als Bereicherung empfinden viele nicht nur die Arbeit mit der eigenen Familie im Garten, sondern auch die neu entstehenden Gemeinschaften mit Gleichgesinnten, die oft weit über den Garten hinausgehen. Und damit liegen sie eben voll im Trend der vielen Varianten des gemeinschaftlichen Gärtnerns, die sich derzeit ausbreiten.

Britta Klein, www.aid.de

Super Erfindung: Rasenmähen für Faulpelze

Wenn man einen Rasenmäher mit einem Stock verbindet, dann erledigt das Gefährt die Arbeit eigentlich von alleine.

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