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App in den Garten: Nützlinge einfach erkennen

Wer bist denn du? Freund oder Feind? Wer in seinem liebevoll gepflegten Garten einen neuen Gast entdeckt, möchte es genau wissen. Die wenigsten Gartenbesitzer werden sich über Blattläuse freuen. Marienkäfer sind als eifrige Gegenspieler dieser Plagegeister dagegen gern gesehen. Doch nicht alle Nützlinge sind so bekannt wie der rot-schwarze Käfer. Die neue aid-App „Nützlinge im Garten“ hilft Gartenfreunden, die wichtigsten Helfer zu erkennen und gibt Hinweise zu ihrer Schonung und Förderung.

Die Bestimmung ist einfach: Beine zählen und das Ergebnis in die App eingeben. Schon gelangt man zu einer bebilderten Übersicht von Tierarten, aus der man „seinen“ Nützling auswählen kann. Eine weitere Möglichkeit ist die Fotosuche mit Abbildungen typischer Vertreter der bekanntesten Nützlingsgruppen. Hier bekommt man gleichzeitig einen guten Überblick über die große Vielfalt an Nützlingen. Kennt man schon den Namen eines Nützlings und möchte mehr über ihn erfahren, kann man die App als praktisches Nachschlagewerk nutzen.

Die über 70 beschriebenen Nützlinge lassen sich auch alphabetisch sortiert nach dem Namen durchsuchen. Zu jedem Nützling gibt es einen ausführlichen Steckbrief. Gartenfreunde erfahren darin, gegen welchen Schädling er wirksam ist, wie er lebt und wie er sich im Garten besonders wohlfühlt. Sein Erscheinungsbild wird in Wort und Bild beschrieben – wo sinnvoll mit Fotos von verschiedenen Entwicklungsstadien (z. B. Eier, Larven, erwachsene Tiere). Umgekehrt ist auch die Suche nach Schädlingen möglich. Mit der Übersicht „Schädlinge von A bis Z“ erfährt man schnell, welcher Nützling gegen einen bestimmten Schädling wirksam ist. Die praktische App gibt es bis Ende September zum Einführungspreis von 1,79 Euro, ab Oktober 2013 für 3,59 Euro.

www.aid.de

Die App ist unter folgenden Links zu finden:

iTunes:
https://itunes.apple.com/de/app/nutzlinge-im-garten/id685253423?mt=8

Google Play:
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.encircle360.aidgarten

Hagebutte: Vitaminbombe aus der Natur

Im Herbst leuchten die Hagebutten purpurrot an wilden Hecken und Sträuchern. Das Wildobst wird vor allem wegen seines hohen Vitamin-C-Gehalts geschätzt, der sogar Zitrone und Sanddorn übertrifft. Je nach Rosenart und Reifegrad kann er zwischen 400 und 5.000 Milligramm pro 100 Gramm liegen. Zudem sind Hagebutten reich an B-Vitaminen, Provitamin A und Mineralstoffen wie Eisen, Magnesium und Natrium. Auch Pektin, Gerbstoffe, ätherische Öle und der rote Pflanzenfarbstoff Lycopin sind enthalten. Lycopin gehört zu den Antioxidanzien, die den Körper vor schädlichen freien Radikalen schützen.

Als Hagebutte bezeichnet man die Früchte verschiedener Wildrosenarten wie die Kartoffelrose (Rosa rugosa) und Hundsrose (Rosa canina). In Süddeutschland wird sie auch „Hiffe“ genannt. Die alte Heilpflanze soll gegen Appetitlosigkeit sowie Harnwegserkrankungen helfen und die Blutbildung unterstützen. Ein Tee aus Hagebuttenschalen wird gerne bei Fieber und Infektionen getrunken.

Auch für den Gaumen ist die fruchtig-säuerliche bis feinherbe Hagebutte ein Genuss. Das Mark wird als Zutat für viele köstliche Speisen verwendet “ etwa pikante Soßen für Fleisch und Wild, Muffins, Kuchen und Desserts. Die wilden Früchtchen eignen sich für Liköre und Chutneys und lassen sich in der Konfitüre beispielsweise mit Äpfeln, Birnen oder Kornelkirsche kombinieren. Die Schweden genießen die Hagebuttensuppe „Nyponsoppa“ mit Knäckebrot.

Die Verarbeitung ist dagegen mit etwas Aufwand verbunden. Es müssen Blütenansatz, Stiel und die im Inneren der Fruchtkapsel sitzenden Samen (Nüsschen) mit ihren Härchen entfernt werden. Denn die Härchen reizen Haut und Schleimhäute, sodass beim Entkernen am besten Handschuhe getragen werden. Viele kennen dieses „Juckpulver“ noch aus der Kindheit. Wem das Entkernen zu aufwändig ist, kann die Früchte auch in wenig Wasser weich garen und das Mus durch ein sehr feines Passiersieb streichen. Zum Rohverzehr sind Hagebutten nicht geeignet.

Das Wildobst kann ab September gepflückt werden. Die Hagebutten sind reif, wenn die Schale auf leichten Fingerdruck etwas nachgibt und sich die Früchte leicht pflücken lassen.

Heike Kreutz, www.aid.de

 

Hagebutte – Inhaltsstoffe und Wirkung

Hagebuttenblüte Foto Wirths PR
Hagebuttenblüte
Foto Wirths PR

Die Hagebutte

Allgemeines

Der Hagebuttenstrauch, auch Heckenrose oder Hundsrose genannt, gehört zur Familie der Rosengewächse. Er ist in verschiedenen Formen in Europa, Nordafrika und Westasien heimisch. Dort wächst er bevorzugt in Gärten, an Wegen, Waldrändern und Zäunen.

Der Strauch kann bis zu zwei Meter hoch werden und trägt zartrosa gefärbte, duftlose Blüten. Die genutzten Pflanzenteile sind jedoch die leuchtend roten Scheinfrüchte und auch die kleinen Körnchen oder Nüsschen im Inneren. Diese sind im Herbst ausgereift und zum Abernten bereit.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Die Hagebutte fällt besonders durch ihren hohen Vitamin-C-Gehalt auf. Dazu kommt ein vielfältiges Spektrum an sekundären Pflanzenstoffen. Mit dieser Kombination ist sie eine potente Unterstützerin des Immunsystems und auch als Anti-Aging-Mittel hoch im Kurs.

Hagebutte und Droge Foto Wirths PR
Hagebutte und Droge
Foto Wirths PR

Verwendungsformen und Darreichung

Zu finden ist die Hagebutte in vielen Früchtetees. Durch das Kochen bleibt jedoch nicht mehr viel vom Vitamin C übrig. Anders ist das bei frisch verpressten Früchten. Hier bleiben alle Vitalstoffe weitgehend erhalten. In der Volksmedizin wird Hagebuttenmarmelade teelöffelweise gegen Appetitlosigkeit verabreicht.

Sonstiges

Besonders wohlschmeckend – nach Belieben mit oder ohne die kleinen Nüss-chen aus dem Inneren der Hagebutte – ist die aus frisch verarbeiteten Hagebutten selbst gemachte Marmelade. Besonders in Süddeutschland hat der so genannte „Kernlestee“ Tradition, der sich durch einen angenehmen Geschmack auszeichnet und in der Volksmedizin zur „Blutreinigung“ eingesetzt wird.

Sonnenblumenfruchtfliege: Quarantäneschädling hat sich etabliert

Die Sonnenblumenfruchtfliege Strauzia longipennis ist erstmals in 2009/10 in Berlin und im Land Brandenburg festgestellt worden. Der Schädling wird als Quarantäneschädling geführt. Die Fruchtfliege stammt aus Nordamerika und befällt Sonnenblumen und Topinambur. Die Maden verursachen Fraßschäden an den Stängeln. Stängelbruch und Sekundärinfektionen durch phytopathogene Pilze führen zu Ertragsausfällen.

In Berlin und Brandenburg wird das Auftreten der Sonnenblumenfruchtfliege seit 2011 dokumentiert. Im erwerbsmäßigen Anbau aber auch in Haus- und Kleingärten wurde der Schädling in 2011 an 27 Standorten gesichtet. 2012 waren die Funde geringer, was an den starken Frösten im Februar gelegen haben könnte.

Insgesamt zeigt das wiederholte Auftreten, dass die Sonnenblumenfruchtfliege sich in Berlin und Brandenburg etabliert hat und eine Überwinterung unter hiesigen Bedingungen stattfindet. Der relativ starke Befall in 2009/10 lässt vermuten, dass der Schädling bereits vor seinem ersten Fund eingeschleppt worden ist.

In weiteren Untersuchungen muss es nun darum gehen, die Verbreitung des Schädlings zu erfassen, geeignete Monitoringverfahren zu finden, Schäden zu bewerten und die biologischen Parameter des Schädlings zu ermitteln. Schließlich müssen auch Bekämpfungsverfahren erarbeitet werden.

Über die Untersuchungen zum Auftreten der Sonnenblumenfruchtfliege berichtete das Journal für Kulturpflanzen.

Renate Kessen, www.aid.de

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