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Nicht zu sorglos in den Traumurlaub starten

Herbst und Winter sind klassische Jahreszeiten für den Traumurlaub und Reisen in ferne, exotische Länder. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) treten bis zu 40 Prozent aller Fernreisenden ihren Urlaub aber völlig unvorbereitet an. Der ADAC hat die wichtigsten Informationen zur Gelbfieberimpfung und zur Malariavorsorge für die beliebtesten Urlaubsländer weltweit zusammengestellt. Wo zum Beispiel eine Gelbfieberpflichtimpfung besteht oder für welches Land eine Beratung zur Malariaprophylaxe notwendig ist, erfahren Reisende durch die aktuelle ADAC Auflistung.

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In vielen Ländern sind Kinder unter einem Jahr von der Gelbfieber-Impfpflicht befreit. Urlauber über 60 Jahre können sich vom Arzt von der Impfung befreien lassen, da bei ihnen mögliche Nebenwirkungen häufiger vorkommen. 

 

Grundsätzlich sollten Reisende mit Vorerkrankungen, Kinder oder Schwangere sich persönliche von einem erfahrenen Arzt oder im Tropeninstitut beraten lassen, wenn das Reiseziel in Ländern mit niedrigem hygienischen Standard liegt. Auch der aktuelle Impfschutz gegen Diphtherie, Tetanus (Wundstarrkrampf) und Poliomyelitis (Kinderlähmung) sollte etwa zwei Monate vor Reiseantritt überprüft werden. 

 

Zahlreiche Erkrankungen werden allerdings auch durch Nahrungsmittel und Getränke übertragen. In vielen außereuropäischen Ländern gibt es bestimmte Medikamente überhaupt nicht oder nur in anderer Zusammensetzung und Dosierung als in Deutschland. Der ADAC empfiehlt Fernreisenden deshalb, eine individuelle Reiseapotheke zusammenzustellen. 

 

Wie Essen und Psyche sich beeinflussen

„Der unbeschwerte Genuss in unserem „Schlaraffenland“ weicht oftmals einem Kampf zwischen Kopf und Bauch. Ein Grund dafür mag sein, dass wir die Zusammenhänge zwischen Essen und Psyche nicht kennen und deshalb nicht richtig darauf reagieren“, stellte Dr. Margareta Büning-Fesel, Geschäftsführender Vorstand des aid infodienst, auf dem 16. aid-Forum (Mai 2013) fest. Professor Christoph Klotter von der Hochschule Fulda erläuterte, „wie die Psyche mit isst“. Theoretische Konzepte aus Philosophie, Psychologie, Soziologie und Kulturwissenschaft böten unterschiedliche Interpretationen des Essverhaltens.

„Mit dem systemischen Ansatz wird zum Beispiel angenommen, dass jedes Individuum Teil eines bestimmten Systems ist, wie etwa die Familie. Dieses System entscheidet wesentlich mit, was das Individuum an Nahrung zu sich nimmt. Es duldet zudem in der Regel keine Verhaltensänderung seiner Elemente. Auch das ist ein Grund dafür, dass Gewicht reduzieren so schwierig ist“, erklärte Klotter.

Professor Susanne Klaus vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam ging darauf ein, warum und wie Hungergefühle im Gehirn entstehen. „Physiologische Grundlagen sind hilfreich, um zu verstehen, was im Gehirn abläuft und wie unsere Psyche funktioniert.“ Die Entdeckung verschiedener Hormone und Rezeptoren habe seit Mitte der 1990er Jahre zu einem enormen Aufschwung und neuen Erkenntnissen in der Forschung der Appetitregulation geführt. Über die Bedeutung von Veränderungen der Gehirnstruktur bei übergewichtigen Personen und deren Auswirkungen sprach Dr. Annette Horstmann vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig. „Im Magnetresonanztomographen konnten wir eindeutig erkennen, dass bei übergewichtigen Menschen diejenigen Hirnstrukturen verändert sind, die wir als Belohnungssystem bezeichnen.

Genau in diesen Hirnregionen haben adipöse Menschen mehr graue Substanz als Schlanke, eine Struktur, die für die Verarbeitung von Nervensignalen verantwortlich ist“, so die Neurobiologin.

Dr. Hubert Preißl von der Universität Tübingen beleuchtete neurobiologische Vorgänge im Zusammenhang mit Adipositas und Gewichtskontrolle: „In Bezug auf die Nahrungsaufnahme kann man im einfachsten Fall von einer „Energiehomöostase“ ausgehen. Das heißt, es wird so viel Nahrung aufgenommen wie auch wieder verbraucht wird. Höhere Gehirnstrukturen, die mit Kognition, emotionaler Verarbeitung, Entscheidungen und Belohnung verbunden sind, können das homöostatische System direkt beeinflussen. Hierbei hat sich in letzter Zeit gezeigt, dass Selbstkontrolle und lustbetontes Verhalten starken Einfluss auf die Nahrungsaufnahme haben“, so Preißl.

Professor Michael Siegrist von der ETH Zürich berichtete darüber, wie Konsumenten in ihrem Essverhalten beeinflusst werden und wie auf ihr Entscheidungsverhalten eingewirkt werden kann. Auf der Makro-Ebene spielten soziale und kulturelle Normen sowie Nahrungsmittelmarketing und Werbung eine wichtige Rolle. Die physische Umwelt, also das Lebensmittelangebot in den Restaurants, Kantinen und zu Hause, sei ein weiterer Faktor, der das Verhalten der Konsumenten bestimme. Auf der individuellen Ebene beeinflussten Einstellungen, Präferenzen, Wissen und Wertvorstellungen unseren Lebensmittelkonsum, so der Professor für Konsumentenverhalten.

Mit dem Thema Essverhalten und kognitive Leistung beschäftigte sich Professor Joachim Westenhöfer von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. „Es hat sich gezeigt, dass gezügeltes Essverhalten und Diätverhalten mit einer Beeinträchtigung verschiedener kognitiver Funktionen verbunden sein können. Insbesondere Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistungen als zentrale Komponenten der Informationsverarbeitung können nachteilig beeinflusst sein.“ Privatdozentin Dr. Tanja Legenbauer von der Universitätsklinik Hamm ging in ihrem Vortrag „Körperbildstörung – eine Frage des Gewichts“ darauf ein, welche Folgen eine verzerrte Körperwahrnehmung hat.

„Die Hinweise gehen in die Richtung, dass adipöse Personen unabhängig vom Vorliegen einer Binge Eating Störung insbesondere eine negative Einstellung und negative körperbezogene Gefühle aufweisen, wobei die Binge Eating Störung die Körperbildstörung weiter zu verstärken scheint“, erklärte die Psychologin. Binge Eating ist eine Essstörung, bei der es zu unkontrollierbaren Heißhungerattacken kommt.

Dr. Ingrid Kiefer von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit AGES in Wien beleuchtete in ihrem Beitrag, wie man durch sein Ernährungsverhalten Stress reduzieren kann: „Empfehlenswert sowohl bei akutem als auch chronischem Stress ist eine ausreichende Versorgung mit allen Makro- und Mikronährstoffen durch die richtige Auswahl von Nahrungsmitteln. So kann man Stress effektiv vorbeugen sowie stressige Zeiten und Situationen gelassener überstehen.“

Deutsche kaufen am liebsten Rapsöl: Gesund und vielseitig

Noch vor fünfzehn Jahren war Rapsöl in der heimischen Küche weitestgehend unbekannt. Inzwischen ist es das mit Abstand beliebteste Speiseöl in Deutschland, informiert die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP). Jeder Bürger hat im Jahr 2012 rund 0,9 Liter Rapsspeiseöl verbraucht. Insgesamt gingen 74,4 Millionen Liter über die Ladentheke. Das entspricht einem Marktanteil von knapp 39 Prozent. Sonnenblumenöl lag mit einem Anteil von 31 Prozent (59,7 Mio. l) auf dem zweiten Platz, gefolgt von Olivenöl mit immerhin 18 Prozent (34,4 Mio. l).

Rapsöl ist besonders gesund – vor allem für Herz und Kreislauf, da es ein sehr ausgewogenes Fettsäuremuster hat. Es enthält zu rund 60 Prozent einfach ungesättigte Ölsäure und zu knapp 30 Prozent mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie alpha-Linolensäure. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind lebensnotwendig, da der Körper sie nicht selbst herstellen kann.

In der Küche ist Rapsöl vielseitig verwendbar. Das raffinierte Öl ist bis zu einer Temperatur von 180 °C hitzestabil und daher zum Kochen, Backen, Dünsten, Braten und Frittieren geeignet. Es ist geschmacks- und geruchsneutral und unterstreicht das Aroma von frischen Zutaten. Für Salatdressing und Marinade, Dipp und Pesto ist das kaltgepresste Rapsöl mit dem nussigen Geschmack ideal. Mit einem Marktanteil von nur 11 Prozent ist es noch wenig verbreitet.

Raps ist die wichtigste heimische Ölpflanze. Sie wird auf rund 1,4 Millionen Hektar Fläche angebaut. Die Erträge können auf sehr guten Standorten bis zu 5 Tonnen pro Hektar erreichen. Bei einem Ölgehalt von rund 43 Prozent können daraus über 2.000 Liter Rapsöl erzeugt werden. Es wird zu Speiseöl oder zu Biodiesel weiterverarbeitet. Da das Rapsöl einen hohen Eiweißgehalt hat, entstehen bei der Ölgewinnung auch noch große Mengen Futtermittel wie Rapskuchen und Rapsschrot.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
http://fnl.de/daten-fakten/greenfacts.html
aid-Heft „Speisefette“, Bestell-Nr. 61-1012, Preis: 3,50 Euro, www.aid-medienshop.de

 

Fleisch: Weiß oder rot?

Weißes Fleisch, das von Geflügel stammt, besitzt allgemein einen besseren Ruf als rotes. Unter rotem Fleisch versteht man in der Regel Rind- und Kalbfleisch, Schweinefleisch, Schaf- und Lammfleisch, Ziegenfleisch sowie Wildbret. Zahlreiche Studien legen auch den Verdacht nahe, dass der Verzehr von rotem Fleisch “ sowie daraus verarbeiteten Erzeugnissen “ das Risiko erhöht, an Krebs zu erkranken.

Nach Meinung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) kann aus den vorhandenen Daten dennoch nicht eindeutig abgeleitet werden, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Krebserkrankungen oder anderen Todesursachen besteht. Höchstwahrscheinlich gebe es mehrere Ursachen. Dazu zählten neben genetischen Faktoren auch chemische Verbindungen, die beispielsweise bei der Zubereitung von Fleisch entstehen. Hier sind die heterozyklischen Amine zu nennen, die sich beim Grillen bilden können. Ein ungünstiger Faktor hinsichtlich des Krebsrisikos kann auch der Salzgehalt verarbeiteter Fleischprodukte sein.

Zu bedenken ist ferner, dass bei einer sehr fleischlastigen Ernährung Obst und Gemüse meist zu kurz kommen. Dadurch verringert sich die Aufnahme an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen.

Die internationale Krebsforschungsorganisation World Cancer Research Fund (WCRF) empfiehlt: „Der durchschnittliche Verzehr von rotem Fleisch sollte nicht mehr als 300 Gramm pro Woche betragen; davon sollte sehr wenig, wenn überhaupt, verarbeitet sein“. Die Vollwert-Ernährung empfiehlt Fleisch nicht ausdrücklich, lehnt aber einen mäßigen Verzehr von bis zu zwei Fleischmahlzeiten mit je 150 Gramm pro Woche auch nicht ab.

Ausführliche Informationen über Fleisch und Fleischerzeugnisse enthält das gleichnamige aid-Heft, das als aktualisierte Neuauflage erschienen ist.

Rüdiger Lobitz, www.aid.de

Weitere Informationen:
aid-Heftes „Fleisch und Fleischerzeugnisse“, komplett überarbeitete 16. Auflage, Bestell-Nr.: 1005, Preis: 4,00 Euro, www.aid-medienshop.de

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