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Heilpflanzen – was Sie schon immer über Heilpflanzen wissen wollten…

Birkenblätter – Inhaltsstoffe und Wirkung

Birkenblätter

Allgemeines

Die Birke ist unter zahlreichen Volksnamen wie Frühlings- und Maibaum, Hänge-, Moor-, Sand- und Weißbirke bekannt. Im Jahre 2000 war sie sogar „Baum des Jahres“. Es existieren zwei Birkenarten, die Hänge- und die Moorbirke. Beide Arten werden arzneilich genutzt. Die Hängebirke ist größer und an trockenen Standorten zu finden, die Moorbirke bevorzugt feuchte Wälder, Moore und Sümpfe.

In der Naturheilkunde werden Birkenblätter bei Harnstein- und Nierengrießbildung und auch bei Gicht und Wassersucht empfohlen. Foto: Wirths PR / Schoenenberger
In der Naturheilkunde werden Birkenblätter bei Harnstein- und Nierengrießbildung und auch bei Gicht und Wassersucht empfohlen. Foto: Wirths PR / Schoenenberger

Inhaltsstoffe und Wirkung

Arzneilich bedeutsam sind v. a. die jungen Birkenblätter, die in den Monaten Mai und Juni gesammelt werden. Sie enthalten eine Vielzahl sekundärer Pflanzenstoffe wie Flavonoide, Saponine, Gerbstoffe und ätherisches Öl. Diese Inhaltsstoffe machen Birkenblätter zu einem der besten Mittel zur Wasserausscheidung, indem sie die Harnbildung steigern ohne dabei die Nieren zu reizen. Sie eignen sich deshalb hervorragend zur Durchspülung der ableitenden Harnwege, z. B. bei Blasenentzündung.

Verwendung und Darreichung

Den aus den frischen Blättern gepressten Heilpflanzensaft Birke gibt es in Reformhäusern und Apotheken, beispielsweise von Schoenenberger. Birkenblätter finden auch Anwendung in Entschlackungstee oder entwässernden Harntees, wo sie oft mit anderen Heilpflanzen wie Orthosiphonblättern, Hauhechelwurzel oder Goldrutenkraut kombiniert werden.

Sonstiges

In der Naturheilkunde werden Birkenblätter bei Harnstein- und Nierengrießbildung und auch bei Gicht und Wassersucht empfohlen, besonders empfehlenswert sind diese bei rheumatischen Beschwerden. Achtung: Nicht geeignet sind Birkenblätter bei Wasseransammlungen (Ödeme) infolge eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit.

Hagebutte – Inhaltsstoffe und Wirkung

Hagebuttenblüte Foto Wirths PR
Hagebuttenblüte
Foto Wirths PR

Die Hagebutte

Allgemeines

Der Hagebuttenstrauch, auch Heckenrose oder Hundsrose genannt, gehört zur Familie der Rosengewächse. Er ist in verschiedenen Formen in Europa, Nordafrika und Westasien heimisch. Dort wächst er bevorzugt in Gärten, an Wegen, Waldrändern und Zäunen.

Der Strauch kann bis zu zwei Meter hoch werden und trägt zartrosa gefärbte, duftlose Blüten. Die genutzten Pflanzenteile sind jedoch die leuchtend roten Scheinfrüchte und auch die kleinen Körnchen oder Nüsschen im Inneren. Diese sind im Herbst ausgereift und zum Abernten bereit.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Die Hagebutte fällt besonders durch ihren hohen Vitamin-C-Gehalt auf. Dazu kommt ein vielfältiges Spektrum an sekundären Pflanzenstoffen. Mit dieser Kombination ist sie eine potente Unterstützerin des Immunsystems und auch als Anti-Aging-Mittel hoch im Kurs.

Hagebutte und Droge Foto Wirths PR
Hagebutte und Droge
Foto Wirths PR

Verwendungsformen und Darreichung

Zu finden ist die Hagebutte in vielen Früchtetees. Durch das Kochen bleibt jedoch nicht mehr viel vom Vitamin C übrig. Anders ist das bei frisch verpressten Früchten. Hier bleiben alle Vitalstoffe weitgehend erhalten. In der Volksmedizin wird Hagebuttenmarmelade teelöffelweise gegen Appetitlosigkeit verabreicht.

Sonstiges

Besonders wohlschmeckend – nach Belieben mit oder ohne die kleinen Nüss-chen aus dem Inneren der Hagebutte – ist die aus frisch verarbeiteten Hagebutten selbst gemachte Marmelade. Besonders in Süddeutschland hat der so genannte „Kernlestee“ Tradition, der sich durch einen angenehmen Geschmack auszeichnet und in der Volksmedizin zur „Blutreinigung“ eingesetzt wird.

Baldrian – Inhaltsstoffe und Wirkung

Baldrian

Allgemeines

Baldrian gehört zu den ältesten Heilpflanzen überhaupt. Schon Hippokrates, der Urvater der Medizin, schwor auf die Heilkräfte dieser „Wunderwurzel“, auch Plinius und Hildegard von Bingen hoben die vielfältigen medizinischen Einsatzmöglichkeiten des Baldrians hervor. Auch heute noch ist die Pflanze fester Bestandteil der Naturheilkunde. Baldrian findet man auf feuchten Wiesen und in Fluss- und Bachniederungen in ganz Europa. Heilkraft besitzen allein die Wurzelstöcke und die Wurzeln des unscheinbaren, fiederblättrigen Gewächses. Die Wurzeln werden üblicherweise im September ausgegraben und verarbeitet.

Baldrian Foto: Wirths PR / Schoenenberger
Baldrian Foto: Wirths PR / Schoenenberger

Inhaltsstoffe und Wirkung

Baldrian ist der Beruhiger schlechthin. Sein besonderer Wert liegt in seiner beruhigenden Wirkung auf unser Nervensystem, ohne dabei zu betäuben oder die Leistungsfähigkeit herabzusetzen. Auf einen Nenner gebracht: Baldrian bringt Ausgeglichenheit am Tag und Entspannung in der Nacht. Man spricht dabei von einer besänftigenden und beruhigenden Wirkung, die selbst in Stresszuständen zu neuer Energie führen kann.

Verwendung und Darreichung

Als natürliche Einschlafhilfe bei nervös bedingten Einschlafstörungen ist Baldrian das Mittel der Wahl. Vor allem „Kopfarbeiter“ tun sich häufig schwer, abends abzuschalten. Folge: Sie wälzen sich im Bett hin und her, Einschlafen Fehlanzeige. Der Saft aus frischen Baldrianwurzeln (z. B. von Schoenenberger, in Apotheken und Reformhäusern) hilft beim abendlichen und nächtlichen Entspannen.

Dabei wirkt er keinesfalls sedativ, wie viele chemische Schlafmittel, wodurch der natürliche Schlafrhythmus erhalten bleibt. Das ist wichtig für einen gesunden und regenerierenden Schlaf. Deshalb ist Baldrian auch ein unverzichtbarer Bestandteil von arzneilich wirksamen Schlaf- und Nerventees. Daneben gibt es Baldrian auch in Form von Dragees oder Einschlaftropfen.

Sonstiges

Baldrian ist nicht nur ein ideales Beruhigungsmittel bei Stress, Nervosität oder Prüfungsangst. Er wirkt sich auch wohltuend und entspannend auf die Nervenbahnen unser inneren Organe aus und hilft so bei Magenkrämpfen, Frauenleiden und Beschwerden in den Wechseljahren.

Fenchel – Inhaltsstoffe und Wirkung

Fenchel (Gewürz-Fenchel)

Allgemeines

Wir kennen heute zwei Arten der Fenchelpflanze: Die eine ist der Gemüsefenchel, also die Fenchelknolle, die sich bei uns großer kulinarischer Beliebtheit erfreut. Für seine Heilkraft bekannt ist dagegen die zweite Art, der so genannte Gewürzfenchel. Beide Wuchsformen gehen auf den „wil­den“ Fenchel zurück – eine Heilpflanze, die ursprünglich in Vorderasien und im Mittelmeerraum beheimatet war. Fenchel ist eine mehrjährige Pflanze, die bis zu zwei Meter hoch werden kann. Die dekorativen Dolden stehen von Juli bis September in voller, gelbfarbener Blüte.

Fenchel (Gewürz-Fenchel) Foto: Wirths PR / Schoenenberger
Fenchel (Gewürz-Fenchel)
Foto: Wirths PR / Schoenenberger

Inhaltsstoffe und Wirkung

Fenchel wurde schon von den Kulturvölkern des Altertums sehr geschätzt. So erkannten ihn die alten Ägypter bereits vor 3.500 Jahren als blähungstreibend an, auch Plinius (23-79 n. Chr.) wusste um seine verdauungsfördernde Wirkung und im Mittelalter war er ein kaiserliches Hausmittel bei Verdauungsproblemen, Galle- und Leberleiden und vielen anderen Beschwerden. Auch heute wird Fenchel – längst wissenschaftlich anerkannt – wegen seiner wirksamen ätherischen Öle bei Magen-Darm-Beschwerden, Völlegefühl und Blähungen eingesetzt.

Verwendungsformen und Darreichung

Der Saft aus frischem Fenchel ist gut für die Verdauung (erhältlich in Reformhäusern und Apotheken). Er regt die Bildung von Verdauungssäften an und wirkt wohltuend auf den Darmtrakt. Zur Herstellung von Tee oder anderen Präparaten verwendet man ausschließlich die Samen des Gewürzfenchels, die besonders reich an den arzneilich wirksamen ätherischen Ölen sind.

Sonstiges

Fenchel findet man als wild wachsendes Doldengewächs auch häufig in unseren Regionen. Allerdings sollten sich nur geübte Sammler an die Wildpflanzen wagen, da es auch viele sehr ähnliche giftige Doldengewächse gibt.

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