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Hände waschen in Kliniken ist die beste Vorbeugung gegen Infektionen

(ots) – Jedes Jahr ziehen sich 400.000 bis 600.000 Patienten in Deutschland im Krankenhaus eine Infektion zu, für 10.000 bis 15.000 von ihnen endet dies tödlich. Wie lässt sich das vermeiden? Das Magazin Reader’s Digest geht in seiner November-Ausgabe 2012 dem brisanten Thema nach und zeigt auf, dass die Hygiene der entscheidende Faktor in den Kliniken ist. Experten wie Petra Gastmeier, Direktorin des Nationalen Referenzzentrum für Surveillance von nosokomialen Infekten (NRZ), nehmen Ärzte und Pflegepersonal in der Pflicht.

„Das Thema Hygiene ist für Ärzte und Ärztinnen nicht besonders sexy, weil es dabei vor allem um Vorbeugung und nicht um Behandlung geht“, sagt Professor Gastmeier. Dr. Markus Schimmelpfennig, Leiter der Hygieneabteilung am Gesundheitsamt Kassel, führt die Probleme auf den wachsenden Wirtschaftlichkeitsdruck in vielen Häusern zurück: „Immer mehr Patienten in immer kürzerer Zeit mit immer weniger Personal versorgen zu müssen, das fördert Hygienemängel.“ Doch die Zahl der Krankenhausinfektionen ist nicht nur in Deutschland, sondern auch im Nachbarland Österreich dramatisch hoch. Dort geht man von 55.000 Infektionen und bis zu 4.800 Todesfällen pro Jahr aus.

Gefährdet sind vor allem sehr junge Patienten – also Frühchen und Säuglinge -, aber auch ältere und kranke Menschen, weil Bakterien wie Staphylococcus aureus und Escherichia coli, die bei jedem Menschen auf der Haut und im Darm siedeln, gerade bei Patienten mit geschwächter Immunabwehr für Wundinfektionen, Blasenentzündungen und Atemwegsinfektionen bis hin zur Lungenentzündung auslösen können. Sobald diese Erreger ins Blut gelangen, droht eine lebensgefährliche Vergiftung. Besonders gefährlich ist der Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA), einer der häufigsten multiresistenten Erreger von Krankenhausinfektionen, der kaum noch auf Antibiotika anspricht.

Experten wie Gastmeier fordern deshalb die strikte Einhaltung von Hygieneregeln und müssen zugleich registrieren, dass mancher Chefarzt seine Vorbildrolle vernachlässigt. „Wenn die Führungskräfte sich die Hände nicht korrekt desinfizieren, darf man sich nicht wundern, wenn auch die Mitarbeiter es mit der Hygiene nicht so genau nehmen.“ Dr. Guido Hinterberger, Mikrobiologe und Leiter des Bereichs Krankenhaushygiene der Medizinischen Universität Innsbruck, sieht das genauso: „Wenn die Desinfektion bei der Handhygiene nicht stimmt, sind alle anderen Maßnahmen wie das Tragen von Schutzkleidung oder die Desinfektion von Oberflächen umsonst.“ Rund 1000 Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime sowie ambulante Einrichtungen in Deutschland beteiligen sich deshalb inzwischen an der von der Bundesregierung unterstützten Kampagne „Aktion Saubere Hände“, mit der die Händedesinfektion von Mitarbeitern verbessert werden soll.

Aber auch Patienten und Besucher im Krankenhaus selbst können einen Beitrag zu mehr Hygiene leisten. Das Magazin Reader’s Digest gibt dazu zahlreiche Tipps. So ist es ratsam, sich in der Klinik immer wieder mal die Hände zu desinfizieren – das heißt sie 30 Sekunden lang gründlich mit Desinfektionsmittel einreiben.

Quelle: : http://www.readersdigest.de

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