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Siegel für Lebensmittel: Viele von Vielzahl verwirrt

Knapp jeder vierte Verbraucher orientiert sich beim Einkauf von Lebensmitteln an Siegeln, Prüfzeichen und Gütezeichen – mit steigender Tendenz. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung des Warenprüfkonzerns SGS. Vermutlich hängt dieser Trend auch mit der großen Verunsicherung der Konsumenten zusammen.

Prüfsiegel bieten eine Orientierungshilfe, wenn man unentschlossen vor dem Supermarktregal steht. Rund 36 Prozent der Menschen, die beim Einkauf häufig verunsichert sind, richten sich vermehrt nach Qualitäts-Labeln.

Mit Güte- und Prüfzeichen werden Produkteigenschaften und Herstellungsverfahren unabhängig untersucht und bestätigt. Die verschiedenen Siegel unterscheiden sich in der Art und im Umfang der Kontrolle. Die Konsumenten wollen wissen, wer und was hinter der Auszeichnung eines Produkts steht. Sie ärgern sich über unbekannte Label auf der Verpackung, die sie nicht zuordnen können, so die Studienergebnisse.

Mindestens 400 Gütestempel, Prüfnachweise, Regionalmarken, Testlabels, Umweltzeichen und Siegel sind auf dem Markt. Fast vierzig Prozent der Deutschen sind bei dieser Vielzahl zumindest teilweise überfordert. Sie fragen sich, welches Label wirklich Qualität auszeichnet und welches nur ein Marketinginstrument ist. Sie haben Zweifel bei Kriterien wie artgerechter Tierhaltung, Bio-Ware, Fair Trade, Regionalität, dem Verzicht auf Gentechnik, vor allem aber auch bei der Qualität und den Inhaltsstoffen der Lebensmittel.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.sgsgroup.de/verbraucherstudie

 

Lebensmittel: Oft weniger drin als die Verpackung verspricht

In der alltäglichen Hektik soll auch der Einkauf im Supermarkt schnell gehen. Da bleibt wenig Zeit, stehen zu bleiben und die Etiketten der Waren genau zu studieren. Neben dem Preis entscheiden vor allem die Verheißungen auf der Vorderseite über den Weg in den Einkaufswagen. Obwohl es weitreichend bekannt ist, dass Produkthersteller versuchen, die Kaufentscheidung des Konsumenten durch auffallend geschönte Verpackungen zu beeinflussen, sind sich viele Käufer über den wahren Inhalt ihrer Lebensmittel kaum bewusst. Dabei sind transparente Angaben über die Zutaten und Zusatzstoffe mit wenigen Ausnahmen auf allen verpackten Lebensmitteln Pflicht. Wer sich gelegentlich die Zeit nimmt, diese zu lesen, merkt schnell, dass viele Produkte kaum das enthalten, was die Vorderseite vermuten lässt.

Oftmals versprechen die Bezeichnung und die Bebilderung wertvolle Zutaten. Die Zutatenliste offenbart, wie viel hiervon wirklich im Produkt steckt. Zutaten, die an erster Stelle stehen, sind mengenmäßig am meisten enthalten. So entpuppt sich manche Kräutermischung als ein Gemisch aus vorwiegend Salz, Geschmacksverstärkern und Zucker. Auch wer sich morgens mit Nüssen den ersten Nährstoffkick holen will, sollte bei fertigem Nussmüsli aufpassen. Dieses enthält mitunter gerade einmal fünf Prozent Nüsse.

Wer die Verpackung vor seinem geistigen Auge in hundert Teile teilt, merkt rasch, dass fünf Teile nur einen winzigen Anteil des Produkts ausmachen. Bemerkenswerterweise tauchen hingegen Zutaten wie Zucker, Mehl, Pflanzenöl oder Sirup oft weiter vorn in der Liste auf – Zutaten, die wohl kaum jemand in ein selbstgemachtes Müsli geben würde. Auch bei einigen Süßungsmitteln ist Vorsicht geboten, denn neben dem eigentlichen Süßstoff können weitere Zutaten enthalten sein. Manche Streusüße, die groß mit Stevia wirbt, enthält beispielsweise nur drei Prozent des Steviolglykosids. Den Mammutteil macht der Füllstoff Maltodextrin aus, der im Gegensatz zum Süßstoff durchaus Kalorien liefert und sich auf den Blutzucker auswirkt. Kalorienfreies Süßen darf hier nicht erwartet werden.

Gerade bei neuen Produkten ist es sinnvoll, einen genauen Blick auf die Verpackungsrückseite zu werfen. Welche Zutaten sind laut Reihenfolge am meisten enthalten und handelt es sich vorwiegend um Zutaten, die ich erwartet hätte? Dabei ist besonders auf die Platzierung von kritischen Zutaten wie Zucker, Glukosesirup, gehärteten Fetten und Geschmacksverstärkern zu achten, aber auch an welcher Stelle versprochene Zutaten stehen. Sichert der Name des Produktes eine bestimmte Zutat zu wie etwa bei Erdbeerjoghurt oder Nussmüsli, muss deren prozentualer Anteil vermerkt sein. Hierdurch lässt sich gut abschätzen, ob das Produkt das hält, was der Käufer erwartet.

Worauf es bei einer Verpackung ankommt, verrät das Miniposter „Lebensmittelverpackungen richtig deuten“. Weitere Beispiele, was die Verpackung suggeriert und welche Zutaten letztlich enthalten sind, gibt das Miniposter „Zutatenlisten lesen und verstehen“. Beide Beratungsunterlagen sowie weitere Miniposter zur Bewertung von Lebensmitteln finden sich im Onlineshop unter www.fet-ev.eu.

Redaktion: Dipl.troph. Christine Langer

Exotisches Gemüse: Süßkartoffeln sind keine Kartoffeln

Die Süßkartoffel (Batate) ähnelt in Aussehen und Zubereitung der klassischen Kartoffel. Das Gemüse mit dem süßlich bis leicht nussigen Aroma ist aber nicht mit den heimischen Knollen verwandt. In der Küche kann die farbenfrohe Batate gekocht, frittiert, geröstet, gebacken und püriert werden. Die Garzeit ist dabei um rund ein Drittel kürzer als bei unserer Kartoffel.

Die Süßkartoffel passt hervorragend zu anderen Gemüsesorten wie Paprika und Möhren, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchten sowie Pasta und Currygerichten. Roh schmecken die gesunden Knollen als Fingerfood mit Quarkdip oder fein gerieben im Salat. Ein Genuss ist Ofen-Batate. Dazu die Knollen schälen, mit einer Gabel ringsum einstechen, mit Öl einreiben und Kräutern würzen, in Alufolie einwickeln und im Ofen garen, bis sie weich sind. Das Einstechen verkürzt die Garzeit. Auch für cremige Suppen, Eintopf und Gratin, Brot, süße Desserts und Kuchen werden Süßkartoffeln verwendet. Die jungen Sprossen und spinatähnlichen Blätter der Pflanze lassen sich ebenfalls als Gemüse zubereiten.

Die Süßkartoffel (Ipomoea batatas), auch Batate oder Weiße Kartoffel genannt, ist vermutlich in Mittel- und Südamerika beheimatet. Sie ist in den tropischen und subtropischen Regionen der Erde weit verbreitet und dient vielerorts als Grundnahrungsmittel. Sie gehört zu den Windengewächsen, während unsere Kartoffel ein Nachtschattengewächs ist. Beide Pflanzen bilden Knollen, die in der Erde wachsen. Bei der Süßkartoffel sind diese unregelmäßiger geformt – von länglich, rund, walzen- bis spindelförmig. Je nach Sorte variiert die Schale von rot über braun bis gelb-weiß. Auch das mehlige Fruchtfleisch kann unterschiedlich gefärbt sein. Die Süßkartoffel ist sehr gesund, da sie reichlich Ballaststoffe, Kohlenhydrate und wertvolle Pflanzenstoffe wie Karotinoide und Anthocyane enthält. Zudem hat sie einen hohen Gehalt an bestimmten Vitaminen wie Vitamin H (Biotin), B-Vitamine, Vitamin C und E sowie Folsäure, Kalium, Kalzium und Zink.

Süßkartoffeln sind ganzjährig im Handel zu finden. Meist stammt die im Supermarkt erhältliche Ware aus Südamerika oder Israel. Greifen Sie zu frischen Knollen, die fest und nicht schrumpelig sind. Kühl, trocken und dunkel gelagert, etwa im Keller, sind sie bis zu drei Monate haltbar.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
aid-Heft „Gemüse“, Bestell-Nr. 1024, Preis: 3,50 Euro, www.aid-medienshop.de

Lebensmitteleinkauf: Regionale Herkunft ist den Deutschen wichtig

Beim Einkauf von Lebensmitteln ist die Herkunft ein wichtiges Kriterium. Mehr als die Hälfte der Deutschen bevorzugt Produkte aus der Region, hat eine repräsentative Befragung des Warenprüfkonzerns SGS ergeben.

Ein Lebensmittel muss nicht nur frisch sein und gut aussehen. Der Verbraucher möchte auch wissen, woher sein Essen kommt und unter welchen Bedingungen es produziert wurde. 54 Prozent der Befragten ist es wichtig, dass ihre Lebensmittel aus der Region stammen. Die Gründe für diese Entscheidung sind vielfältig: Sie haben beispielsweise mehr Vertrauen in den Landwirt in ihrer Umgebung, befürworten kurze Transportwege oder wollen Arbeitsplätze in ihrem Wohnort sichern.

51 Prozent der Deutschen achten generell auf Herkunftsnachweise, während für 48 Prozent eine „artgerechte Tierhaltung“ und für 23 Prozent ein fairer Handel besonders wichtig sind. Inzwischen spielt die Produktherkunft beim Einkauf sogar eine größere Rolle als die biologische Erzeugung, die für weniger als ein Viertel der Verbraucher Hauptkriterium ist.

Bei Eiern, Gemüse und Obst, Fleisch und Milchprodukten wird am ehesten auf Regionalität geachtet. 57 Prozent der Deutschen wären sogar bereit, für Lebensmittel aus ihrer Umgebung einen höheren Preis zu zahlen – zumindest in der Umfrage. Dabei haben Heimat und Regionalität je nach Bundesland eine unterschiedlich große Bedeutung: So legen in Bayern (61 %), Thüringen und Sachsen (je 58 %) überdurchschnittlich viele Konsumenten Wert auf regionale Produkte, während der Anteil in Nordrhein-Westfalen mit 40 Prozent relativ gering ist.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.sgsgroup.de/verbraucherstudie

 

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