100 Jahre Erster Weltkrieg: Museum Schloss Rheydt zeigt Fotos aus den Jahren 1915 – 1918
Kaum 16-jährig meldet sich Walter Kleinfeldt (1899-1945) aus dem schwäbischen Reutlingen im Frühjahr 1915 freiwillig an die Front. An der Somme erlebt er den monatelangen Grabenkrieg. Die meisten seiner Kameraden sterben. Kleinfeldt fotografiert währenddessen den Krieg mit einer einfachen Plattenkamera: zerschossene Städte und Dörfer, demolierte Unterstände, tote Krieger und Verwundete, aber auch den Alltag der Soldaten im Graben. Seine Bilder haben einen dokumentarischen Charakter und nehmen bereits das spätere professionelle Wirken als Fotograf vorweg. Bis zum Ende des Krieges entstehen rund 150 Fotografien, etwa hundert davon haben die Zeit überdauert. Außerdem liegen ein Kriegstagebuch und etliche Feldpostbriefe vor, in denen Kleinfeldt auch über die Fotografie schreibt.
Walter Kleinfeld war damals der einzige Überlebende in seiner Einheit. Die allermeisten Gefallenen konnten nicht identifiziert werden und ruhen bis heute in Massengräbern oder befinden sich bis heute noch in der Erde Flanderns oder Nordfrankreichs. Auf französischer Seite fielen 1,3 Millionen Soldaten; 750.000 davon blieben unkenntlich in namenlosen Gräbern zurück. Auf deutscher Seite war es ähnlich.
Vom 22. Juni bis 20. Juli 2014 zeigt das Städtische Museum Schloss Rheydt in seiner Ausstellungsreihe zum 1. Weltkrieg „Fotos von der Westfront: Walter Kleinfeldt.“ Die Ausstellung umfasst 50 gerahmte und in Passepartouts gefasste Fotografien im Format 20 an 30 Zentimeter von der Front aus den Jahren 1915 bis 1918. Zur Ausstellung erscheint ein deutsch-französischer Katalog mit allen überlieferten Bildern sowie biographischen Quellen. Die Ausstellung wird am Sonntag, 22. Juni, um 11.30 Uhr eröffnet.
Text: Stadt Mönchengladbach – Pressestelle