Kein regelmäßiges Einkommen oder noch nicht volljährig – und trotzdem eine Kreditkarte, mit der sich der Mietwagen für die Auslandsreise buchen oder die Konzertkarte online kaufen lässt. Prepaid-Kreditkarten sind die Lösung für diejenigen, die bislang Schwierigkeiten hatten, eine Kreditkarte zu bekommen. Finanztest hat für die aktuelle November-Ausgabe die Preise und Leistungen von 24 Prepaid-Kreditkarten-Angeboten untersucht. Ergebnis: Kunden können die Kreditkarten auf Guthabenbasis genauso nutzen wie klassische Kreditkarten. Die Karten sind nicht teurer und auch die Nutzungsgebühren unterscheiden sich kaum.
Im In- und Ausland an der Ladenkasse bezahlen, im Internet einkaufen oder Geld am Automaten abheben – Kreditkarten auf Guthabenbasis lassen sich genauso einsetzen wie klassische Kreditkarten. Und es fallen auch die gleichen Kostenpositionen an: der Jahrespreis für die Karte, die Kosten für die Bargeldabhebung am Automaten und die Provision für den Einsatz außerhalb der Euroländer. Erwachsene bezahlen für Prepaidkarten bis zu 39 Euro im Jahr. Karten für Jugendliche kosten im Jahr höchstens 22 Euro, für viele sind sie bis zum 18. oder 21. Geburtstag sogar kostenlos. Für die Geldabhebung am Automaten berechnen die Banken meist einen Mindestbetrag zwischen 5 und 7,50 Euro, sonst um 2 Prozent vom abgehobenen Betrag. Dazu kommt noch die Auslandseinsatzgebühr außerhalb der Euroländer zwischen 1 und 1,9 Prozent.
Doch es geht auch günstig, wie Finanztest herausfand. Bei manchen Anbietern gibt es die Prepaid-Kreditkarte zum Nulltarif, wie beispielsweise die Visa Prepaid-Karte der Wüstenrot Bank. Wer bei der Bank ein Girokonto hat, für den entfällt die Jahresgebühr. Bargeldabhebungen sind bis zur 24. Abhebung pro Jahr kostenfrei. Und die Auslandseinsatzgebühr in Höhe von 1,5 Prozent fällt nur an, wenn der Nutzer außerhalb der Euroländer im Laden mit der Karte bezahlt. Aber auch ohne Bindung an ein Girokonto des Kartenanbieters gibt es günstige Angebote, wie beispielsweise die Payback Visa Prepaid Karte zeigt.
Die ausführliche Untersuchung „Prepaid-Kreditkarten“ erscheint in der November-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest (seit 16.10.2013 am Kiosk erhältlich) und ist bereits unter www.test.de/kreditkarten abrufbar.
Die Augen jucken, brennen, sind rot und morgens vielleicht sogar verklebt. Wer diese Beschwerden hat, leidet möglicherweise an einer Bindehautentzündung. Die unangenehme und nicht selten ansteckende Erkrankung kann verschiedene Ursachen haben. „Entgegen der weit verbreiteten Ansicht brauchen Betroffene aber längst nicht immer ein Antibiotikum“, sagt Dr. Steffen Hilfer, Augenarzt im AOK-Bundesverband.
Die intakte Bindehaut übernimmt wichtige Aufgaben im Auge: Die Schleimhaut sorgt dafür, dass die Lider auf dem Augapfel beweglich bleiben und das Auge mit einem Tränenfilm benetzt ist. Außerdem sind hier viele Abwehrzellen aktiv, die Krankheitserreger unschädlich machen. Durchdringen Erreger den Tränenfilm, reagiert die Bindehaut unwirsch: Sie rötet sich, juckt, brennt und bildet oft auch ein schleimiges oder wässriges Sekret, das morgens das Lid verklebt. Oft hat man auch das Gefühl, ein Sandkorn unterm Lid zu haben, das mit jedem Wimpernschlag übers Auge kratzt. Viele Betroffene werden lichtempfindlich.
Diese Symptome müssen nicht alle gleichzeitig auftreten. „Auch wenn jemand nur stark gerötete Augen hat, sollte er zum Arzt gehen“, sagt Hilfer. Denn hinter geröteten Augen können sich viele verschiedene Erkrankungen verbergen. Handelt es sich tatsächlich um eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis), kann sie wiederum viele Ursachen haben: Dahinter können verschiedene Bakterien, Pilze und Viren genauso stecken wie allergische Reaktionen, Rauch, Staub oder zu wenig Tränenflüssigkeit. „Es ist wichtig, das herauszufinden, um die Bindehautentzündung richtig zu behandeln“, sagt Hilfer.
Kochsalzlösung statt Kamillentee
Die Augen mit Kamillentee zu waschen, das gilt bis heute bei vielen Betroffenen als hilfreich gegen Bindehautentzündung. Davon raten Augenärzte allerdings ab – und das gilt genauso für andere Heilkräuter, vor allem weil sie Allergien auslösen können. Besser ist es, gerötete Augen mit einer sterilen Kochsalzlösung aus der Apotheke zu säubern.
Am häufigsten ist im Alltag die sogenannte Reizkonjunktivitis. Dafür reicht es manchmal schon aus, wenn man im Auto das Gebläse zu stark aufs Auge richtet oder Rauch ins Auge gekommen ist. Stellt der Arzt dagegen tatsächlich eine Entzündung durch Bakterien oder Pilze fest, verschreibt er antibiotische Augentropfen. Gegen die zum Teil hoch ansteckende Bindehautentzündung mit Viren wäre ein Antibiotikum jedoch machtlos: Die virale Bindehautentzündung, die oft mit einem grippalen Infekt einher geht, klingt in der Regel nach einigen Tagen von selbst wieder ab.
„Manche Erreger sind aber deshalb so tückisch, weil sie sich extrem schnell weiter verbreiten“, sagt Hilfer. Weil die Augen jucken und brennen, reiben die Betroffenen sich die Augen, über den Händekontakt geben sie Viren schnell weiter. Wegen der hohen Ansteckungsgefahr sollten vor allem Kinder mit dieser Form der Bindehautentzündung einige Tage zu Hause bleiben, bis der Arzt wieder grünes Licht für Schule oder Kita gibt. Auch viele Pollen-Allergiker kennen die Bindehautentzündung aus eigener Erfahrung: Fliegen die Pollen, tränen die Augen, röten und entzünden sich.
Bei der sogenannten Rhinokonjunktivitis arbeiten Augenarzt und Allergologe gemeinsam daran, die Symptome zu lindern. Manchmal sind es aber auch nur zu trockene Augen vom langen Sitzen vorm Computer oder schlecht gereinigte Kontaktlinsen, die das Auge so stark belasten.
Nach Ursachen suchen
„Neben dem Gang zum Arzt sollte jeder, der mit geröteten Augen zu tun hat, selbst erforschen, woran es liegen könnte“, sagt Hilfer. In vielen Fällen können Menschen mit empfindlichen Augen dann einer Bindehautentzündung vorbeugen:
Tragen Sie eine Schutzbrille, wenn es staubig oder sehr hell ist.
Achten Sie bei Seife und Kosmetika darauf, dass Sie sie gut vertragen.
Vermeiden Sie zu langes Schauen auf den Computer und den Fernseher. Blinzeln Sie immer wieder zwischendurch, und machen Sie ab und zu eine kleine Sehpause statt sich die Augen zu reiben.
Als Kontaktlinsenträger sollten Sie darauf achten, dass Ihre Linsen immer penibel sauber sind.
Egal, was hinter den empfindlichen Augen steckt, ist eines immer ganz wichtig: Hygiene. Wer sich regelmäßig die Hände mit Seife wäscht, hält sich Unliebsames vom Auge fern. Besonders gilt das natürlich für Erreger. Wenn bekannt ist, dass jemand im eigenen Umfeld eine ansteckende Bindehautentzündung hat, sollte man auch keine gemeinsamen Handtücher und Waschlappen verwenden. „So kann jeder selbst etwas dafür tun, erst gar keine Bindehautentzündung zu bekommen“, sagt Hilfer.
Beschwerden beim Schlucken und Kauen, wenig Appetit – insbesondere bei älteren Menschen mit gesundheitlichen Problemen nimmt die Lust am Essen und Trinken ab. „Mit ein paar Tricks lässt sich aber erreichen, dass es ihnen gut schmeckt und dass sie sich ausgewogen ernähren“, sagt Anita Zilliken, Ernährungswissenschaftlerin bei der AOK. Eine vollwertige Ernährung ist gerade im Alter wichtig, um gesund zu bleiben oder Erkrankungen besser zu überstehen.
Mit höherem Alter benötigt der Körper weniger Energie in Form von Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß. Der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen bleibt aber gleich oder steigt sogar. „Daher ist es wichtig, dass ältere Menschen Essen mit hoher Nährstoffdichte zu sich nehmen“, sagt AOK-Ernährungsexpertin Zilliken.
Daran hapert es jedoch häufig, wie die ErnSIPP-Studie zeigt, die im 12. Ernährungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) veröffentlicht ist. Wissenschaftler untersuchten darin die Ernährungssituation von Pflegebedürftigen, die zu Hause meist von Angehörigen gepflegt und versorgt werden. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie: Die Teilnehmer essen zu viel Fleisch und Wurst, aber zu wenig Gemüse, Obst, Kartoffeln, Getreideprodukte und Fisch. In der Folge nehmen sie zu wenig Ballaststoffe zu sich, außerdem zu geringe Mengen an Vitamin D und Vitamin E sowie der Mineralstoffe Folat und Kalzium. Insgesamt beteiligten sich 353 Frauen und Männer an der Studie. Bei vielen hochbetagten Menschen treten Schwierigkeiten beim Essen und Trinken auf:
Appetit und Durstempfinden lassen nach.
Die Geruchs- und Geschmackwahrnehmung nehmen ab, das Essen schmeckt fade.
Das Schlucken bereitet Probleme.
Das Kauen macht besonders beim Verzehr von Obst und Gemüse Beschwerden; Ursache können schlecht sitzende Zahnprothesen und Entzündungen der Mundschleimhaut sein.
Mundtrockenheit und ein geringerer Speichelfluss erschweren die Nahrungsaufnahme.
Die Verdauung verschlechtert sich, Inhaltsstoffe der Nahrung werden ungenügend verwertet.
Es entsteht ein Sättigungsgefühl, obwohl der Magen noch nicht gefüllt ist.
Das Risiko für eine Mangelernährung steigt auch durch Erkrankungen wie Depressionen und Demenz. Wer seine Hände oder Arme nicht mehr gut bewegen kann, zum Beispiel aufgrund von Erkrankungen wie Parkinson oder nach einem Schlaganfall, hat ebenfalls Schwierigkeiten mit dem Essen und Trinken.
Viel Gemüse, Obst, Milch- und Vollkornprodukte
„Damit alte und pflegebedürftige Menschen genügend Nährstoffe zu sich nehmen, sollten sie viel Gemüse, Obst, Milch- und Vollkornprodukte essen“, empfiehlt AOK-Ernährungsexpertin Zilliken. Sinnvoll ist es, ihnen über den Tag verteilt mehrere kleine Portionen anzubieten. Vollkornbrot oder Vollkornnudeln enthalten Ballaststoffe, die die Verdauung fördern. Mit einem leicht verzehrbaren Salat, der mit kalt gepresstem Raps- oder Traubenkernöl angemacht ist, lässt sich die Versorgung mit Vitamin E verbessern.
Damit Senioren und Pflegebedürftige genügend Vitamin D aufnehmen, sollten sie einmal in der Woche Seefisch wie Lachs, Makrele oder Hering essen. Sinnvoll ist es auch, dass sie sich täglich eine Zeitlang im Freien aufhalten, da der Körper das Vitamin auch bei Lichteinwirkung in der Haut selbst bildet. Damit Vitamine nicht verloren gehen, sollten Gemüse und andere Nahrungsmittel nicht zu lange gekocht und das Essen nicht längere Zeit warmgehalten werden. Zilliken gibt Tipps, wie sich der Appetit anregen lässt:
Sorgen Sie für Bewegung und Aufenthalt an der frischen Luft.
Schaffen Sie eine angenehme Essatmosphäre, zum Beispiel mit einem schön gedeckten Tisch.
Stellen Sie ein abwechslungsreiches Angebot an Speisen und Getränken bereit.
Berücksichtigen Sie individuelle Vorlieben und Schwierigkeiten beim Essen.
Servieren Sie immer wieder mal Lieblingsgerichte, die meist auch noch im Alter schmecken.
Richten Sie das Essen appetitlich an.
Verwenden Sie reichlich Kräuter und Gewürze, aber nur wenig Salz; dann schmeckt das Essen auch, wenn der Geschmackssinn nachgelassen hat.
Bereitet das Kauen Beschwerden, sollten der Zahnstatus oder die Prothese überprüft werden. Regelmäßige Mundhygiene ist wichtig, um Entzündungen vorzubeugen. Außerdem sollten Speisen so angeboten werden, dass auch Menschen mit Kauproblemen sie essen können.
„Zerdrücken Sie zum Beispiel Gemüse und Kartoffeln mit der Gabel und schneiden Sie Fleisch klein“, empfiehlt AOK-Ernährungsexpertin Zilliken. Joghurt, Dickmilch und Quark mit Früchten lassen sich leichter essen als ein ganzer Apfel, streichfähiger Käse eher als Hartkäse. Harte Lebensmittelteile wie Obstschalen und Brotrinden sollte man entfernen. Sinnvoll ist es auch, Speisen mundgerecht zu servieren und bei Bedarf zu pürieren. Das kommt auch Menschen mit Schluckstörungen entgegen. Die einzelnen Bestandteile eines Gerichtes sollten aber noch erkennbar sein.
Zu jeder Mahlzeit Getränke anbieten
Da das Durstempfinden im Alter nachlässt, trinken alte Menschen oft zu wenig. „Bieten Sie daher zu jeder Mahlzeit Getränke an“, rät Zilliken. Am besten sind Wasser, Kräuter- und Früchtetees sowie Saftschorlen. Empfehlenswert ist es auch, schon morgens die Trinkmenge für den Tag bereit zu stellen.
Eine Demenz kann ebenfalls das Essverhalten und den Energiebedarf verändern. Viele Betroffene sind sehr unruhig und haben einen starken Bewegungsdrang. Sie benötigen daher mehr Energie und sollten viel trinken. Im Verlauf der Krankheit geht häufig die Fähigkeit verloren, mit Besteck zu essen. Sinnvoll ist es dann, den Pflegebedürftigen mundgerechtes „Fingerfood“ anzubieten. Dazu eignen sich Fleischstücke ohne Soße, Gemüse und Rohkost, kleine Kartoffeln, Kroketten und Gebäck. Aufläufe können in Stücke geschnitten werden, die nicht größer als ein bis zwei Bissen sind. Sie müssen gut zu greifen und einfach zu kauen und zu schlucken sein.
Generell gelten die Empfehlungen der DGE für eine vollwertige Ernährung auch für alte und pflegebedürftige Menschen. Danach sollte die tägliche Nahrung zu etwa drei Vierteln aus Gemüse, Salat, Getreideprodukten, Kartoffeln, und Obst bestehen. Ein Viertel des Tagesbedarfs decken tierische Lebensmittel wie Milch und Milchprodukte. Ein- oder zwei Mal pro Woche sollte Fisch auf dem Speiseplan stehen. Fettarmes Fleisch, Wurst und Eier sollten in Maßen und nicht täglich verzehrt werden. Sparsamkeit ist auch beim Verzehr von Fetten und Ölen angesagt. Wichtig sind ungesättigte Fettsäuren, die etwa in Raps-, Soja- und Olivenöl stecken. Zu einer ausgewogenen Ernährung gehört es auch, mindestens eineinhalb Liter am Tag zu trinken.
Der Modeschöpfer Wolfgang Joop liebt hier ausnahmsweise mal unperfekte Anblicke, Angela Merkel entspannt so vom Stress als Bundeskanzlerin – die Gartenarbeit: Ob Promi oder Normalbürger, viele Menschen suchen mit der Arbeit im Garten Ausgleich und Entspannung. Und sie haben recht. Das Arbeiten im Garten ist erwiesenermaßen gut für Körper und Geist. „Damit aus Gartenlust kein Gartenfrust wird, sollte man allerdings auf ein paar Dinge achten, wie zum Beispiel auf rückengerechtes Heben und Arbeiten“, sagt Thomas Ebel, Arzt im AOK-Bundesverband.
Die Zeiten, als Gärtner als Laubenpieper oder Gartenzwergsammler bespöttelt wurden, sind lange vorbei. Wühlen, säen, pflanzen und ernten: Dinge selbst zu tun, selbst zu spüren und am besten anschließend auch das zu essen, was man selbst gezogen und geerntet hat, ist angesagter denn je. „Und das ist gut so, denn dabei erdet man sich und tut sich viel Gutes“, sagt Ebel. Und das gilt gleichermaßen für die Seele wie für die körperliche Fitness. Gärtnern setzt Glückshormone frei, der Stress lässt nach. „Man sieht die Welt buchstäblich wieder mit anderen Augen, wenn man sich intensiv mit der Natur beschäftigt.“
Wer selbst schon einmal Rasen gemäht und über längere Zeit Unkraut gezupft hat weiß, wie anstrengend das ist. Und so kann die Gartenarbeit mit sanften Ausdauersportarten durchaus mithalten, denn Gärtnern macht
beweglicher, es kräftigt Muskeln und Gelenke
stabilisiert das Herz-Kreislaufsystem, stärkt das Immunsystem
schützt vor Osteoporose
hilft Blutdruck und Cholesterin zu senken
verringert das Diabetes-Risiko
steigert die Konzentrationsfähigkeit
hilft, das Gewicht zu halten.
Wie beim Sport kommt es auch beim Gärtnern auf die Regelmäßigkeit an. Man muss nicht immer nur Gärtnern und auch nicht immer nur denselben Sport machen. „Wenn Sie alles kombinieren und abwechseln, macht es mehr Spaß und hat einen viel größeren Effekt auf die Fitness.“ Für weiteren Ausgleichssport sollten sich also auch Hobbygärtner Zeit nehmen. Das Gärtnern ist im eigenen Garten besonders schön. Es müssen aber nicht unbedingt 500 Quadratmeter Eigentum sein. Auch ein Balkon kann schon ganz schön viel Arbeit machen. In Städten kann man sich um ein Baumbeet kümmern oder sich mit Gleichgesinnten einen Kleingarten teilen.
Langsam starten
Bei den ersten Sonnenstrahlen und wärmeren Temperaturen möchte man natürlich direkt und kräftig loslegen. „Wie bei anderen sportlichen Aktivitäten gilt bei der Gartenarbeit aber genauso: Je länger Sie nichts gemacht haben, umso langsamer sollten Sie starten, vielleicht sogar mit ein paar Lockerungs- und Dehnübungen. Graben Sie nicht gleich den ganzen Garten um, sonst sind Muskelkater oder gar ernsthafte Rückenbeschwerden, wenn Vorschäden bestehen, garantiert“, sagt Ebel.
Richtige Kleidung, richtiges Heben und Tragen sowie geeignete Hilfsmittel helfen dabei, Beschwerden wie beispielsweise Rückenschmerzen zu vermeiden.
Die richtige Kleidung: Bei der Gartenarbeit kommt man schnell ins Schwitzen und holt sich dann durch den Luftzug Muskelverspannungen. Atmungsaktive Kleidung und das Anziehen nach dem Zwiebelprinzip helfen. Gut sitzende und luftdurchlässige Handschuhe schützen die Hände und gehören deshalb ebenfalls zur Grundausstattung.
Sonnen- und Impfschutz: Auch die Frühlingssonne sticht und verbrennt. Tragen Sie deshalb bei Sonne einen Hut, cremen Sie sich ein. Als Gärtner sollten Sie auf jeden Fall Ihren Tetanus-Schutz überprüfen. Schon über kleine Verletzungen gelangt der gefährliche Erreger in den Körper.
Hilfsmittel einsetzen: Für viele Arbeiten im Garten gibt es Hilfsmittel, die den Rücken schonen. Dazu gehört ein spezieller Fugenkratzer, der das Auskratzen von Fugen mit dem Messer überflüssig macht. Außerdem gibt es höhenverstellbare Stiele für Spaten, Besen und Rechen. Fürs Schneiden der Rasenkanten gibt es Scheren am Stiel. Für kniende Arbeiten ist auch dann ein Kniekissen sinnvoll, wenn man noch keine Gelenkbeschwerden hat.
Rückenschonend arbeiten
Das A und O beim gesunden Gärtnern ist das richtige Heben, Tragen und Bücken. „Dabei sollten Sie immer darauf achten, möglichst viel aus den Beinen und nicht aus dem Rücken heraus zu arbeiten“, sagt Ebel. Hier einige Beispiele:
Wenn Sie einen Sack Blumenerde aufheben, gehen Sie in die Knie, beim Hochheben bleibt der Rücken gerade. Wenn Sie sich mit dem Sack umdrehen müssen, machen Sie lieber mehrere Schritte dafür statt nur den Oberkörper zu drehen.
Wenn Sie Unkraut zupfen, gehen Sie dabei in die Knie, statt den Rücken mit durchgedrückten Beinen zu beugen.
Graben Sie um, dann tun Sie das breitbeinig und gehen Sie dabei leicht in die Knie.
Sorgen Sie dafür, dass Sie Wasserkannen und Säcke nicht weit tragen müssen. Wenn Sie doch weitere Strecken zurücklegen müssen, setzen Sie Rollbretter oder eine Schubkarre ein.
Wenn Sie jetzt genug gearbeitet haben, dann ernten Sie die Früchte Ihrer Arbeit. AOK-Arzt Ebel: „Setzen Sie sich hin, atmen Sie tief durch und genießen Sie ausgiebig den Anblick Ihres Werks.“