So gut wie fertig ist die Münsterland-Reitroute mit ihrer Gesamtlänge von 1000 Kilometern. Im Kreis Recklinghausen liegen 82 Kilometer der Reitroute, die auch durch Marl bei Silvia Kühler und ihrem „Bed & Box“ Angebot vorbeiführt. In der Pension der Marlerin haben Reiter und auch Pferd genügend Platz, um zu übernachten – und zwar jeder nach seiner Façon.
Für die Zweibeiner stehen Einzel- oder Doppelzimmer zu Verfügung und für die Vierbeiner stehen Pferdeboxen im Stall bereit.
Silvia Kühlers „Bed & Box“-Idee ist ein erfolgreiches Konzept, das an der Münsterland-Reitroute bestens funktioniert, wie sie selbst bestätigt. Landrat Cay Süberkrüb sieht in ihrem Unternehmen auch ein Vorbild: „Frau Kühler ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Münsterland-Reitroute für die regionale Wirtschaft tolle Chancen bietet.“ Carsten Uhlenbrock, Projektkoordinator bei der Kreisverwaltung, ist von dem Konzept, mit der Reitroute auch die Wirtschaft anzukurbeln, überzeugt: „Die ortsansässigen Betriebe können durch die Münsterland-Reitroute eine Vielzahl von Kunden hinzugewinnen, gleichzeitig werden dadurch weitere Arbeitsplätze geschaffen.“
Durch die Kreise Borken, Coesfeld, Steinfurt, Recklinghausen und die Stadt Münster führt die Münsterland-Reitroute. Um den Nutzern der Reitroute einen Rundum-Service zu bieten, befinden sich entlang der Route verschiedene Rastplätze und Reitstationen, Gastronomien oder Übernachtungsmöglichkeiten – so wie die Pension von Silvia Kühler, die bei einem Treffen mit Landrat Cay Süberkrüb, Bürgermeister Werner Arndt und Michael Kösters, Münsterland e.V., ihr „Reitstation-Schild“ erhielt.
Landrat Cay Süberkrüb ist von der großen Attraktivität des Kreises als Urlaubsziel überzeugt: „Der Kreis Recklinghausen ist mit den gut ausgebauten und abwechslungsreichen Reitwegen die richtige Anlaufstelle für alle Urlauber und ihre Pferde aus ganz Deutschland.“
Die Münsterland-Reitroute verläuft im Kreis Recklinghausen in der Haard, Hohen Mark und im Bereich Dülmen/Haltern.
Im Internet kann das Kartenmaterial für den Kreis Recklinghausen im Geo-Atlas der Kreisverwaltung (www.kreis-re.de) interaktiv eingesehen und unter dem Stichwort „Reitroute“ ausgedruckt werden. Unter www.pferderegion-muensterland.de stehen die Karten und aktuelle Informationen zur Münsterland-Reitroute zur Verfügung.
Wer im Sommer nach Edinburgh reist, kann was erleben. Viele attraktive Festivals beleben im Juli und August die Straßen und Plätze der charmanten Schottischen Hauptstadt. Ein besonderes Festival-Highlight ist das Royal Edinburgh Military Tattoo, das vom 1. bis 23. August 2014 vor der imposanten und beleuchteten Kulisse des Edinburgh Castle stattfindet. Jeweils in den Abendstunden von montags bis samstags ziehen internationale Militärkapellen, Tanzgruppen und Akrobaten aus 46 Ländern die rund 220.000 Besucher in ihren Bann. Rund 100 Millionen Zuschauer verfolgen das einzigartige Outdoor-Spektakel an den Fernsehbildschirmen. Dertour bietet für alle, die das beeindruckende Event live erleben möchten, Eintrittskarten verschiedener Kategorien und für jeden Wochentag an.
Dertour-Gäste können den Besuch des Royal Edinburgh Military Tattoo-Festivals perfekt mit der Standortreise „Höhepunkte rund um Edinburgh“ kombinieren. Während der achttägigen Tour übernachten sie im Parliament House Hotel am Rand der historischen Altstadt und entdecken tagsüber die Stadt und ihre Umgebung.
Die Gäste unternehmen vier Tagesausflüge mit ihrem englischsprachigen Reiseleiter. Jeder Tag hat andere Highlights zu bieten, zum Beispiel das sagenumwobene Loch Ness, die Highlands mit ihren Wasserfällen und wilden Hügeln, die Rosslyn Chapel mit ihren Legenden um den „Da Vinci Code“ oder Melrose Abbey, das ehemalige Zentrum der Tempelritter. Die Reise bietet neben den Ausflügen viel Zeit für individuelle Erkundungen. So können die Gäste durch die verwinkelten Altstadtgassen Edinburghs schlendern und sich von den zahlreichen Straßenkünstlern begeistern lassen. Und am Abend die Aufführungen beim Royal Edinburgh Military Tattoo genießen.
Bei dieser Autotour durch Deutschlands Süden wird die Zeit um Jahrzehnte zurückgedreht. In zum Teil über 50 Jahre alten Oldtimern genießen Dertour-Gäste die „Entschleunigung am Fuße der Zugspitze“ und erleben, was das Autofahren einmal war: Genuss und Abenteuer zugleich. 20 verschiedene Oldtimertypen der Baujahre 1956 bis 1988 stehen dem Nostalgie-Fan für die dreitägige Tour zur Auswahl, darunter viele Cabriolets.
Nicht nur das Herz eines Oldtimerliebhabers schlägt bei Namen wie Alfa Giulietta Spider (1959), Porsche Speedster (1959), Triumpf Spitfire (1979) oder Jaguar E-Type Challenger (1967) höher. Die Reiseroute ist auch für Oldtimerfahrer ohne Erfahrungen geeignet, oft genießen die Gäste landschaftlich attraktive Straßen, zum Teil auch Privatstraßen. Östlich von München, in Anzing, startet die Tour mit der Übernahme des gebuchten Oldtimers inklusive einer kurzen Einweisung in das Fahren mit dem Klassiker-Schätzchen. Pro Tag beträgt die Fahrstrecke zwischen 150 und 200 Kilometern, so dass ausreichend Zeit für Besichtigungen und entspannte Pausen im Grünen bleibt. 500 Freikilometer und eine Vollkaskoversicherung mit 500 EUR Selbstbeteiligung sind bereits im Preis enthalten.
Auf dem legendären Monte Verità in Ascona findet eine kulturelle Renaissance statt, die Mailänder Adelsfamilie Visconti kehrt in die Burgen von Bellinzona zurück und in Lugano treten die Maler Jean Arp und Osvaldo Licini in einen visuellen Dialog: Das Tessin überrascht in diesem Frühjahr mit zahlreichen kulturellen Neuigkeiten.
Utopien und Dämonen
Der Monte Verità, der legendäre Hügel bei Ascona, gilt als Wiege der europäischen Alternativkultur. Sein Mythos geht auf den Beginn des 20. Jahrhunderts zurück, als Utopisten, Naturapostel und früh gereifte Grüne hier eine Alternative zu Kapitalismus und Kommunismus suchten. Der Hügel zog zahlreiche Intellektuelle, Schriftsteller und Künstler in seinen Bann. An diese Tradition will das Literatur-Festival Eventi Letterari Monte Verità anknüpfen.
Die zweite Ausgabe, die vom 10. bis 13. April 2014 stattfindet, ist dem Thema „Utopien und Dämonen“ gewidmet. „Die meisten Autoren haben einen Dämon – den Dämon der Erinnerung, der Angst oder der Perfektion. Viele Schriftsteller werden von Wunsch- oder Albträumen verfolgt, vom Dämon der Utopie“, erklärt Joachim Sartorius, der künstlerische Leiter des Festivals. Die Schriftsteller Herta Müller, Peter Nadas und Joanna Bator werden sich in Ascona mit diesem Thema auseinander setzen. Über „die Monster der munteren Dämonen der Poesie“ sprechen Nora Gomringer, Durs Grünbein und Valerio Magrelli, während Lukas Bärfuss, Fleur Jaeggy, Jonas Lüscher, Anna Ruchat und Urs Widmer die grossen und kleinen Dämonen in der Schweizer Literatur aufspüren.
Der Literatur-Nobelpreisträger Hermann Hesse veröffentlichte über viele Jahre literarische Beiträge in der illustrierten Satire-Wochenschrift Simplicissimus. Eine Ausstellung im Hesse-Museum in Montagnola zeigt anhand von Fotos, Briefen, Zeichnungen und Abdrucken aus dem Simplicissimus die Facetten dieser Zusammenarbeit. Anlässlich des Gedenkens an „100 Jahre Erster Weltkrieg“, in dem sich der Simplicissimus von einer kritischen Stimme im Kaiserreich zu einem patriotischen Propagandablatt wandelte, kommt der Haltung Hesses eine besondere Bedeutung zu. Anders als die Redakteure der Zeitschrift entwickelte er sich zu einem Kriegsgegner und Verteidiger der Menschlichkeit.
Für die Mailänder Herrscherfamilie Visconti war die Kontrolle über die Schweizer Alpenpässe von fundamentaler Bedeutung. „Dieser Platz ist Schlüssel und Tor zu Italien“, sagte Azzo Visconti zur Bedeutung von Bellinzona. 1340 fiel die Stadt an die siegreichen Visconti, deren Herrschaft 150 Jahre dauern sollte. In dieser Zeit errichteten sie ein militärisches Bollwerk, das mittlerweile als einer der bedeutendsten Zeugen der mittelalterlichen Befestigungsbaukunst in der Schweiz gilt.
Seit dem Jahr 2000 gehören die drei Burgen von Bellinzona denn auch zum UNESCO-Weltkulturerbe. In einer Ausstellung mit dem Titel „Die Rückkehr der Visconti“ feiert die Mailänder Adelsfamilie nun ein Comeback in der Burg Castelgrande. In einer Sonderausstellung werden vom 10. Mai bis am 9. November 2014 Kleider, Waffen, Münzen, Werkzeuge und Alltagsgegenstände gezeigt, sodass man sich ein reales Bild vom Leben im Mittelalter machen kann.
Castelgrande Bellinzona / www.bellinzonaturismo.ch
Arp und Licini im Dialog
Das Museo d’Arte in Lugano inszeniert einen visuellen Dialog zwischen dem elsässischen Bildhauer und Maler Jean Arp (1886-1966) und dem italienischen Künstler Osvaldo Licini (1894-1958). Es handelt sich um zwei Hauptakteure der mitteleuropäischen und italienischen Kunstdebatte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Obwohl Arp und Licini eine jeweils ganz persönliche Bildsprache entwickelt haben, zeigen sich in ihren Werken überraschende Berührungspunkte.
Um aufzuzeigen, in welchem Umfeld sich die beiden Künstler entwickelt haben, präsentiert die Ausstellung auch Werke von Rodin, Matisse, Kisling, Klee, Kandinsky, Täuber-Arp, Maganelli, Van Doesburg und Albers. So kann man Arp und Licini vor dem Hintergrund der Avantgarden im Paris der 1920er Jahre sehen. Gleichzeitig wird aber auch ihre grosse Autonomie und Originalität gegenüber den dominierenden stilistischen Strömungen jener Zeit unterstrichen. Der visuelle Dialog zwischen Arp und Licini ist die Fortsetzung eines im Jahr 2013 mit der Ausstellung „Klee-Melotti“ begonnenen Konzeptes.
Kunstmuseum Lugano / www.mdam.ch
Die geheime Reise des Luigi R
Unter dem Titel Il viaggio segreto – „Die geheime Reise“ – zeigt das M.A.X. Museum in Chiasso bis am 4. Mai 2014 Werke des Kupferstechers, Malers und Architekten Luigi Rossini (1790 – 1857). Der Cousin des Komponisten Gioachino Rossini gilt als der letzte grosse Illustrator der Ansichten Roms und Pompejis vor dem Aufkommen der Fotographie. Der sehr produktive Rossini – er schuf rund tausend Werke – zeigt insbesondere Rom und seine klassischen Bauten ausführlich: den Monte Capitolino und das Forum Romanum, den Jupitertempel oder die Piazza Navona. Die Schau in Chiasso konzentriert sich jedoch nicht nur auf Radierungen, sondern präsentiert auch vorbereitende Skizzen, Studien, Zeichnungen, Briefe und Reisenotizen.
Das Zollmuseum in Gandria am Luganersee dokumentiert in originalgetreuen Räumen eines ehemaligen Grenzpostens, wie phantasievoll Generationen von listigen Schmugglern vorgingen, um illegal Waren über die italienisch-schweizerische Grenze zu bringen: Die Palette reicht von Benzintanks mit doppelten Wänden, hohlen Schuhabsätzen und Büchern bis hin zu einem raffinierten kleinen Tret-U-Boot. In einer Sonderschau des UNO-Flüchtlingshochkommissariats UNHCR wird bis am 20. Oktober 2014 auch die Aktualität thematisiert: Sie zeigt, was es heisst, ein Flüchtling zu sein. Die Besucher bekommen Einblick, wie die Hilfe für Menschen in Krisengebieten funktioniert. Das Zollmuseum in Gandria ist nur per Schiff erreichbar; der Eintritt ist gratis.
Sie waren ein kreatives Paar: die Malerin Gisela Andersch und der Schriftsteller und Radiopionier Alfred Andersch, dessen Geburtstag sich heuer zum 100. Mal jährt. Das Museo Comunale d’Arte in Ascona widmet dem Paar, das lange Zeit in Berzona im nahe gelegenen Onsernone-Tal lebte, eine Ausstellung. Dabei nimmt der „Paarlauf“ des Schriftstellers und der bildenden Künstlerin eine zentrale Rolle ein. Für eine der wegweisenden publizistischen Unternehmungen von Alfred Andersch, die Zeitschrift „Texte und Zeichen“, hat Gisela Umschläge gestaltet. Er wiederum hat sich von ihrem Werk zum Essay „Einige Zeichnungen“ inspirieren lassen. Dieser Text bildet so etwas wie die geheime Mitte der Ausstellung, die vom 16. März bis 18. Mai 2014 dauert.