Wer jetzt noch einmal Sonne im Urlaub tanken möchte, muss längere Flugzeiten zu fernen Urlaubszielen in Kauf nehmen. Kaum Beinfreiheit und Bewegung im Flugzeug kann aber gefährlich werden. Denn laut Reisemedizinische Informationsdienst des ADAC haben Flugreisende, die länger als fünf Stunden sitzend unterwegs sind, ein deutlich erhöhtes Thromboserisiko.
Stundenlanges Sitzen ohne Bewegungspausen kann den Blutfluss in den Venen so beeinträchtigen, dass sich Blutpfropfen bilden, die auch größere Adern ganz verschließen können. Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen, Alkohol und Kaffee machen das Blut zusätzlich „dicker“. Damit das nicht passiert, sollten Urlauber auf langen Flügen Folgendes beachten:
Die Beine nicht übereinander schlagen und die Knie nicht zu stark beugen.
Den Fußraum nicht unnötig durch Gepäck einschränken.
Pro Stunde einen Becher (0,2 Liter) Flüssigkeit trinken – möglichst keinen Kaffee. Auf Alkohol sollte man bereits am Vorabend verzichten.
Öfters aufstehen und ein wenig auf und ab gehen, von den Zehenspitzen auf die Fersen wippen. Im Sitzen jede Stunde Füße kreisen lassen, anziehen und strecken.
Möglichst keine Einnahme von Beruhigungsmitteln, die die Muskelspannung herabsetzen und Bewegungen einschränken.
Bequeme Baumwollkleidung und eventuell Kompressionsstrümpfe tragen.
Flache, leichte Schuhe tragen.
Bei hohem Risiko nach Absprache mit dem Arzt gerinnungshemmendes Heparin spritzen oder spritzen lassen. Rückreise nicht vergessen.
In jedem Fall sollten Urlauber vor der Abreise mit ihrem Arzt über mögliche Risikofaktoren für eine Thromboseerkrankung sprechen.
Der Reisende selbst wird in Zukunft noch mehr im Zentrum der Bemühungen von Dienstreiseplanern und Leistungsanbietern im Geschäftsreisemarkt stehen. Bedarfsgerechte Mobilität heißt die große Herausforderung. Das ist das zentrale Ergebnis aus dem Zukunftsworkshop VDR-TrendsPort des deutschen GeschäftsreiseVerbands VDR.
„Der Travel Manager wird sich in Zukunft einigen neuen Herausforderungen stellen müssen. Datenflüsse, individualisierte Reiseprozesse und fragmentierte Vertriebskanäle erfordern ein Umdenken. Die bedarfsgerechte Mobilität muss als Folge der Neu-Positionierung des Reisenden auf die Agenda des Unternehmens gebracht werden“, fasst VDR-Präsident Dirk Gerdom zusammen. „Wenn der Geschäftsreisebereich durch die Themen altersgerechtes und sicheres Reisen sowie Nachhaltigkeit, Servicequalität und Datenschutz zu einem Querschnittsthema wird, sollte er sich auf eine funktionale und strategische Veränderung seiner Rolle einstellen. Das heißt: Für die Anforderungen an die bedarfsgerechte Mobilität von morgen müssen schon heute Kompetenzen im Travel Management geschaffen werden.“
Die Prognosen entstehen beim VDR-TrendsPort, zu dem einmal im Jahr 20 Experten aus allen Bereichen des Business Travel drei Tage lang zusammen kommen, um den Blick in die Zukunft der betrieblichen Mobilität zu richten. „Das Ergebnis sind visionäre Zukunftsszenarien, die aufzeigen, wie Geschäftsreiseplaner und Anbieter sich heute bereits auf morgen vorbereiten können“, sagt Ludger Bals (Innovative Business Concepts), der gemeinsam mit Nicole Habich-Pfeifer (a:head Servicepartner für Strategieforen) den Workshop leitet.
Laut Prognose der Business Travel Experten steht aufgrund der demographischen Entwicklung künftig das Individuum immer mehr im Mittelpunkt. Unternehmen müssen ihre Mitarbeiter so lange wie möglich mobil halten, indem sie Präventionsprogramme anbieten und die Sicherheit auf Reisen noch stärker in den Fokus nehmen. Sie verbessern damit auch ihr Image, was für den Recruitingprozess von morgen eine wichtige Rolle spielen wird.
Mobilitätsprozesse, die zu den Reisenden und ihren individuellen Bedürfnissen passen, prägen den Trend zu „Full Convenience“ – also eine „Rund-um-Versorgung“. Hilfreich sind dabei Informationen, die aus Buchungsdaten, aus Social Media Aktivitäten, aus dem GPS oder der freiwilligen Eingabe bezogen werden. Der Reisende selbst geht entspannt mit dem Thema Datenschutz um, weil er weiß, dass die Informationen dazu genutzt werden, seine Mobilität zu optimieren. Der Bewusstseinswandel im Hinblick auf Datenschutz und die Verschmelzung der Welten „Business-“ und „Leisure“-Travel verändern das Kauf- und Buchungsverhalten. Am Point of Sale stehen vielfältige Informationsquellen über den individuellen Bedarf zur Verfügung. Leistungsträger können auf dieser Basis individuelle maßgeschneiderte Konzepte und bedarfsgerechte Produkte vorlegen. Zahlreiche neue Vertriebsmöglichkeiten und -kanäle entstehen.
Details zu den Trends aus dem diesjährigen VDR-TrendsPort wird Szenario-Trainer Ludger Bals auf der D-A-CH Mobilitätskonferenz in München präsentieren. Informationen dazu unter www.vdr-service.de/d-a-ch-mobilitaetskonferenz.
Fernbus von Post und ADAC – Angebot soll am 1. November starten: Busfahren ist angesagt wie nie: Im ersten Halbjahr 2013 stieg die Zahl der Busreisenden im Vergleich zum Vorjahr um 12,5 Prozent. Bis Anfang 2013 durften Busse nur auf wenigen Strecken im Fernverkehr fahren.
Da träumen wir das ganze Jahr vom Sommerurlaub – und denken dann doch in der schönsten Zeit des Jahres nur an die Arbeit. Das soll so nicht sein und muss auch nicht. Im Urlaub richtig abzuschalten und Energie zu tanken, das kann durchaus klappen.
Wenn der Alltag stressig ist, muss der Urlaub gelingen: Jeder von uns wünscht sich, erholt, entspannt und voller neuer Energie wieder an die Arbeit und in den Alltag zurückzukehren. Doch leider funktioniert das nicht automatisch so, denn: „Wer immer auf Hochtouren läuft, kann den Schalter nicht immer so leicht auf Entspannung und Erholung umlegen“, sagt Christel Hoyer, Diplom-Psychologin bei der AOK. „Damit der Urlaub echte Erholung und neue Energien verschafft, muss man dafür sorgen, dass man nicht nur frei hat, sondern auch den Kopf frei bekommt.“ Und das hilft Ihnen dabei:
Die Woche vorm Start: Arbeiten gut einteilen
Die letzte Woche am Arbeitsplatz ist für die meisten besonders stressig: Stapel müssen abgearbeitet, Projekte zu Ende geführt und eine Übergabe gemacht werden. Machen Sie rechtzeitig einen Termin mit Ihrer Urlaubsvertretung für das Übergabegespräch aus. Hinterlassen Sie schriftlich, was in Ihrer Abwesenheit zu tun ist. „Das macht den Kopf frei, ansonsten trägt man die unabgeschlossenen Aufgaben schnell im Kopf mit in den Urlaub“, sagt Hoyer.
Legen Sie auch eine Liste der Dinge auf Ihren Schreibtisch, die nach Ihrem Urlaub erledigt werden müssen. „Sind sie auf diese Weise festgehalten, muss man sie nicht gedanklich in den Ferien festhalten“, so Hoyer.
Überlegen Sie: Will ich erreichbar sein, muss ich das überhaupt? Vielleicht können Sie Laptop und Co. einfach zu Hause lassen, um besser abzuschalten. „Oft ist es hilfreich, den Kollegen und vor allem dem Chef auch deutlich zu sagen, dass man gerne ungestört seinen Urlaub genießen möchte“, erläutert Psychologin Hoyer.
Wenn Sie aber bereits vorm Urlaub wissen, dass Telefonate mit dem Büro unvermeidbar sind, dann machen Sie dafür feste Zeiten aus.
Fangen Sie nicht erst am letzten Tag mit dem Packen an. Portionieren Sie die Vorbereitungen, packen Sie jeden Tag etwas: An einem Tag den Koffer, am nächsten die Strandtasche, dann das Handgepäck und die Reiseapotheke und so weiter. Vielen Menschen hilft dabei eine „Packliste“, auf der alles steht, was im Urlaub benötigt werden könnte.
Stimmen Sie sich auf den Urlaub ein: Stellen Sie Urlaubslektüre, Musik oder Hörbücher zusammen, packen Sie Spiele für die Familie ein, planen Sie Ausflüge. Auch hier gilt: Weder das Planen und erst recht nicht der Plan sollten sich nach Arbeit anfühlen.
Stimmen Sie sich mit Ihrer Familie oder Ihrem Partner ab: Wer hat welche Vorstellungen? Der eine mag es aktiv, der andere liebt es zu faulenzen. Hoyer: „Um Spannungen im Urlaub zu vermeiden, sollte man klären, wie jeder auf seine Kosten kommt.“
Krank im Urlaub
Viele Menschen arbeiten so auf Hochtouren, dass sie ihrem Körper die nötigen Ruhepausen zwischendurch verweigern. Stress erhöht den Blutdruck, der Verdauungstrakt ist belastet, das Immunsystem schwächer. Dass es ihnen nicht gut geht, merken Betroffene erst am Wochenende oder im Urlaub. Sie leiden dann häufig unter Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit oder Erkältungen. Wissenschaftler bezeichnen das als „leisure sickness“ (Freizeitkrankheit).
Der Urlaub: Wie und was Sie besser abschalten
Am Urlaubsort angekommen, stellt man sich das gedankliche Abschalten oft leichter vor, als es dann ist. „Man kommt gar nicht runter, ist mit den Gedanken noch bei der Arbeit. Das kennen vor allem sehr ehrgeizige Menschen, die viel Verantwortung in ihrem Job tragen“, sagt Hoyer. Für sie ist die Vorbereitungszeit in der Woche vorm Urlaub besonders wichtig. Oft hilft ihnen zusätzlich am Urlaubsort ein starkes Kontrastprogramm zum Alltag: Wenn die Gedanken beim Sonnenbaden kreisen, kann ein Aktivurlaub mit Tauchkurs oder Klettertouren sehr wohltuend sein. Anderen hilft das gezielte Nichtstun ohne Programm dagegen umso besser: Lange schlafen, spät frühstücken und einfach mal aufs Meer oder auf die Berge schauen, sich durch den Tag treiben lassen. „Hier muss jeder sein persönliches Wohlfühlprogramm für den Urlaub erkunden“, sagt Hoyer.
Ein häufiges Problem für immer mehr Menschen im Urlaub ist die Erreichbarkeit. „Wer im Urlaub noch Büromails liest oder die Mailbox auf Anrufe von Kollegen abhört, der kommt nicht leicht im Urlaub an“, so die AOK-Psychologin. Wer das von sich kennt, muss dem konsequent einen Riegel vorschieben. Ansonsten kann es Ihnen bald so gehen wie immer mehr Menschen: Statt sich zu erholen und Energie zu tanken, werden sie ausgerechnet im Urlaub krank. „Dieses Phänomen findet sich vor allem bei Menschen, die ihrem stressigen Hochleistungsalltag um jeden Preis standhalten wollen.“ Da hilft nur eins: Nicht erst im Urlaub versuchen zu entspannen, sondern im Alltag einen Gang zurückschalten.
Nach der Rückkehr: Den Urlaub in den Alltag verlängern
Abends um sieben aus dem Flieger steigen, um am nächsten Morgen um sieben wieder zur Arbeit zu gehen – für viele Urlauber endet die schönste Zeit des Jahres abrupt. „Genauso wenig wie von 100 auf Null, funktioniert es umgekehrt von Null auf 100“, sagt Hoyer. Auf diese Weise geht die Erholung schnell wieder verloren. Deshalb sollte man nach der Rückkehr mindestens noch einen freien Tag Puffer einplanen, besser mehrere. So kann man nicht nur stressfreier das nun anstehende Pflichtprogramm erledigen wie Wäsche waschen, Haustiere und Blumen wieder nach Hause holen. Man kann auch in Ruhe noch einmal den Urlaub nacherleben. Denn, so Psychologin Hoyer: „Das macht die schönste Zeit des Jahres noch einmal ein ganzes Stück erholsamer.“