Rauchen ist der mit Abstand wichtigste gesundheitliche Risikofaktor und verkürzt das Leben um durchschnittlich zehn Jahre. Das Deutsche Krebsforschungszentrum spricht von 110.000 bis 140.000 Menschen jährlich, die allein in Deutschland an den Folgen des Rauchens sterben.
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Bisphenol A: Tolerierbare Aufnahme drastisch reduziert
(aid) – Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) unterstützt die Einschätzung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zu Bisphenol A (BPA). Diese hatte im Januar 2015 ein neues Gutachten zur Bewertung der gesundheitlichen Risiken in Lebensmitteln und aus anderen Expositionsquellen veröffentlicht. BPA stelle bei der derzeitigen Verbraucherexposition für keine Altersgruppe ein Gesundheitsrisiko dar, so die EFSA. Das gelte auch für ungeborene Kinder, Kleinkinder und Jugendliche.
Bisphenol A (BPA) ist eine Chemikalie, die bei der Herstellung von Polycarbonat verwendet wird. Es wird zur Herstellung von Mehrweg-Getränkeflaschen, Geschirrteilen (Teller und Becher) sowie Vorratsbehältern eingesetzt. Rückstände von BPA finden sich auch in Beschichtungen von Konserven- und Getränkedosen. BPA kann in geringen Mengen in Lebensmittel und Getränke übergehen.
Die neuen Daten und differenziertere Methoden haben die Sachverständigen der EFSA dazu veranlasst, den Wert für die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (TDI) von BPA drastisch herabzusetzen – von 50 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag auf 4 Mikrogramm. Soweit die Einschätzung nach „dem heutigen Stand der Wissenschaft“; auf Ergebnisse von Langzeitversuchen in den USA wird noch gewartet.
Mögliche gesundheitliche Auswirkungen von BPA auf Brustdrüse, das Fortpflanzungs-, das Stoffwechsel- und das Immunsystem sowie auf neurologische Verhaltensstörungen seien analysiert und bei der Berechnung des TDI-Werts berücksichtigt worden.
Der Einsatz von Bisphenol A wird seit vielen Jahren von verschiedenen Seiten heftig kritisiert. Nach einigen nationalen Verboten hatte die Europäische Kommission 2011 die Verwendung von Bisphenol A bei der Herstellung von Babyflaschen und das Inverkehrbringen von Babyflaschen, die mit Bisphenol A hergestellt wurden, in den EU-Mitgliedsstaaten untersagt.
Bei vielen Produkten haben Hersteller freiwillig auf BPA-freie Produktion umgestellt. Das betrifft Trinkflaschen für Kinder und Sportler genauso wie die Beschichtungen von Konservendosen. Hier haben große Lebensmittelhersteller schon vor Jahren BPA-freie Beschichtungen bzw. Materialien angekündigt. Auch bei Thermopapieren für Kassenbons und Etiketten sind inzwischen diverse BPA-freie Varianten verfügbar.
Britta Klein, www.aid.de
Weitere Informationen:
www.bfr.bund.de
60 Minuten Gehen pro Woche senkt Alzheimer-Risiko
(ots) – Die Gesellschaft wird immer älter, europaweit sind rund 13,5 Millionen Menschen älter als 85 Jahre. Was aber kann man tun, um auch im hohen Alter noch gesund und vital zu sein? Das Magazin Reader’s Digest gibt in seiner Oktober-Ausgabe 2012, viele nützliche Tipps für gesundes Altern. Die zentrale Botschaft: Es ist nie zu spät, um den Lebensstil zu ändern und damit das Risiko einer Krebs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankung zu minimieren.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen kosten jedes Jahr rund zwei Millionen Menschen das Leben und sind damit europaweit die häufigste Todesursache. Eine gute Methode zur Vorbeugung vieler Erkrankungen ist regelmäßige Bewegung. Das Magazin Reader’s Digest nennt dabei als Richtgröße ein Pensum von wöchentlich 150 Minuten, zum Beispiel durch Radfahren, zügiges Gehen, Gartenarbeit oder Schwimmen. Zudem raten die Experten, sich am Tag nicht länger als zwei Stunden am Stück nur im Sitzen oder Liegen auszuruhen, ohne zwischendurch ein paar Mal aufzustehen.
Wer seinem Körper Gutes tun will, achtet zudem auf gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse, trinkt Alkohol nur in Maßen und darf täglich ein bis zwei Stückchen dunkle Schokolade essen. Der Grund: Italienische Forscher haben herausgefunden, dass dies die Gefahr von Entzündungen senkt, die das Herz angreifen. Auch bei der Frage, wie ein gutes Gehör bis ins hohe Alter erhalten bleiben kann, spielt Bewegung eine wichtige Rolle. Diese fördert die Durchblutung und Sauerstoffversorgung der Knochen und der Muskeln des Innenohrs. Nicht minder wichtig ist auch hier eine gesunde und fettarme Ernährung. Zum Beispiel können bereits geringe Mengen Magnesium, ein Mineral, das in Spinat und anderem grünen Blattgemüse vorkommt, vor Schwerhörigkeit schützen.
Das Magazin Reader’s Digest gibt in seiner neuen Ausgabe noch eine Fülle weiterer Tipps. So helfen Kreuzworträtsel oder Puzzlespiele der geistigen Fitness im Alter und tragen dazu bei, eine Demenzerkrankung hinauszuzögern. Schwedische Forschungen haben ergeben, dass eine halbe Stunde Gehen zweimal pro Woche das Alzheimer-Risiko im Alter deutlich verringert. Wer auf körperliche Fitness achtet, stärkt zudem seine Knochen und Muskeln. US-amerikanische Ärzte raten in diesem Zusammenhang allen Menschen über 70, täglich 1200 Milligramm Kalzium einzunehmen. Das entspricht vier Gläsern Milch oder 140 Gramm Schweizer Käse. Auch wer ausreichend viel schläft, Übergewicht vermeidet, nicht raucht und sich wegen des Hautkrebsrisikos vor allzu viel direkter Sonne schützt, kann auf eine hohe Lebenserwartung hoffen und optimistisch sein, dass die Lebensqualität im Alter nicht abnimmt.
Quelle: : http://www.readersdigest.de
Psychische Belastung der Lkw-Fahrer wird zum Risiko
Gestresste Berufskraftfahrer können zum Risiko auf unseren Straßen werden. Zahlreiche Studien haben ermittelt, dass eine Verschiebung von der physischen hin zur psychischen Belastung auch bei Berufskraftfahrern stattfindet. Neu: Eine Änderung des Arbeitsschutzgesetzes verlangt, dass die psychische Belastung Teil einer Gefährdungsbeurteilung sein muss. Damit sind die Arbeitgeber und Spediteure in der Pflicht, sich des Themas intensiv anzunehmen. Aber auch Nutzfahrzeughersteller können durch die Entwicklung und den Einbau von Assistenzsystemen die Informationsaufnahme und –verarbeitung erleichtern und damit eine bedeutsame Komponente zur Verringerung der psychischen Belastungen bereitstellen.
Im Zusammenspiel von Kraftfahrern, Arbeitgebern, Herstellern sowie Gesetzgeber und TÜV sollte es gelingen, eine umfassende Reduzierung der psychischen Belastungen auch bei Berufskraftfahrern zu erreichen – für die Sicherheit auf unseren Straßen.
Die Anzahl der Erkrankungen und Frühberentungen aufgrund von psychischer Belastung ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen. Diese Belastungsverschiebung hin zu einer Zunahme der psychischen Belastung zeigt sich auch bei den Berufskraftfahrern. Aufgrund verbesserter Fahrzeugtechnik, z. B. durch Servosysteme und Automatikgetriebe, haben sich die physischen Belastungen reduziert. Gleichzeitig ist aber die Aufgabe des Berufskraftfahrers deutlich komplexer geworden und stellt erhöhte Anforderungen an mentale Fähigkeiten.
Zu dieser Belastungsverschiebung kommt es auch durch die zunehmende Elektronisierung der Arbeitsumgebung durch digitale Tachografen, Bordcomputer und Bordkommunikation, den häufig grenzüberschreitenden Verkehr mit erhöhten Anforderungen an Mehrsprachigkeit, Termindruck, zunehmende Verkehrsdichte und Staus sowie riskantes und aggressives Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer.
Durch die Änderung des Arbeitsschutzgesetzes vom 25. Oktober 2013 sind jetzt auch psychische Belastungen bei der Gefährdungsbeurteilung einzubeziehen. Die Arbeitgeber sind somit verpflichtet, sich mit den psychischen Belastungen der Berufskraftfahrer zu beschäftigen und, falls erforderlich, Maßnahmen zu ergreifen, diese zu reduzieren.
Das Medizinisch-Psychologische Institut (MPI) bei TÜV NORD führt entsprechende Untersuchungen für Berufskraftfahrer durch. Zusammen mit den Kollegen von Meditüv werden auch Gefährdungsbeurteilungen zur psychischen Belastung und zu solcherart Beanspruchungen angeboten. Schließlich ist der Zusammenhang zwischen der psychischen Belastung oder Überforderung der Fahrer und dem Unfallrisiko klar ersichtlich.
Weitere Informationen:
www.tuev-nord.de