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15.000 Thüringer im vergangenen Jahr neu an Krebs erkrankt

Vorsorgeuntersuchungen spielen bei Krebs eine wichtige Rolle. „Mit wenigen Ausnahmen sind frühzeitig erkannte Krebserkrankungen weniger tödlich und besser behandelbar als Krebs im Spätstadium“, sagte Prof. Andreas Hochhaus zum diesjährigen Weltkrebstag am 4. Februar. Der Onkologe ist Direktor der Abteilung für Hämatologie und Internistische Onkologie und Direktor des UniversitätsTumorCentrums am Universitätsklinikum Jena (UKJ) sowie Vorstandsmitglied der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG).

Rund 15.000 Thüringer sind im vergangenen Jahr neu an Krebs erkrankt. Nach Schätzungen des Gemeinsamen Krebsregisters Berlin 2013, das die Daten für Ostdeutschland erhebt, wird diese Zahl bis zum Jahr 2020 um 15 Prozent ansteigen.

Diese Tendenz zeichnet sich bereits am Universitätsklinikum Jena (UKJ) ab. „Im Zeitraum von 2010 bis 2012 ist bei uns die Zahl der stationären Tumorpatienten um 25 Prozent gestiegen“, so Prof. Hochhaus. Jedes Jahr werden am UKJ mehr als 30.000 Menschen mit Tumorerkrankungen behandelt, davon fast 11.000 stationär und rund 22.000 Patienten ambulant. Bei 1.500 Patienten ist die Erkrankung neu aufgetreten. Ein Grund für die Entwicklung liegt im steigenden Lebensalter, da dies für die meisten Tumorarten zu den Hauptrisikofaktoren zählt. So betreffen drei Viertel der Krebsdiagnosen Menschen über 60 Jahre.

In Thüringen leben etwa 70.000 Menschen mit einer Krebsdiagnose, das sind rund 3,2 Prozent der Bevölkerung. Damit liegt Thüringen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von vier Prozent. Etwa die Hälfte aller Neuerkrankungen betrifft die drei häufigsten Krebsarten: Nach den aktuellsten Zahlen des Gemeinsamen Krebsregister entfallen bei den Männern in Thüringen pro Jahr knapp 1.700 Neuerkrankungen auf die Prostata sowie etwa je 1000 auf Darm und Lunge, bei den Frauen sind es knapp 1.800 Erkrankungen der Brustdrüse, 800 des Darms und rund 370 des Gebärmutterkörpers.

Die Zahlen des Gemeinsamen Krebsregisters zeigen aber auch, dass sich die Therapien verbessert haben. So hat sich die Überlebensrate für Krebspatienten in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt. Inzwischen überleben etwa 60 Prozent aller Krebspatienten ihre Erkrankung mindestens fünf Jahre, vor 20 Jahren waren es lediglich 32 Prozent aller Patienten.

Darüber hinaus kann jeder etwas tun, um sein persönliches Krebsrisiko zu senken. Experten schätzen, dass rund zwei Drittel aller Krebserkrankungen auf Lebensstilfaktoren zurückzuführen sind. So ist ein Anliegen des Weltkrebstages, Menschen dazu zu animieren, sich viel zu bewegen, gesund zu essen, Übergewicht zu vermeiden und auf das Rauchen zu verzichten.

Weitere Informationen:

http://www.uniklinikum-jena.de

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