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Essen, Trinken und Genuss – hätten Sie‘s gewusst? Hat Glühwein einen wärmenden Effekt?

Hat Glühwein einen wärmenden Effekt?

Diese Frage beantwortet Heidrun Schubert, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern:

Auf Weihnachtsmärkten dürfen Glühweinbuden nicht fehlen. Verführerisch duftet das Getränk nach Zimt und Nelken, Kardamom und Orangen. „Trügerisch ist allerdings der Glaube, Glühwein könne kalte Füße, Hände und Ohren nachhaltig wärmen“, sagt Heidrun Schubert, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern. Der Alkohol sorgt dafür, dass sich die Gefäße erweitern. Dies fördert die Durchblutung und schleust die Wärme an die Hautoberfläche. Der wärmende Effekt hält jedoch nur kurz an. Bei winterlichen Temperaturen kommt das fröstelige Gefühl rasch und oft sogar verstärkt wieder zurück. Meist ist Glühwein sehr süß. Der Zucker bewirkt, dass die Darmschleimhaut den Alkohol noch schneller aufnimmt. „In der Folge hält dies den Hirn- und Leberstoffwechsel ganz gehörig auf Trapp“, so Heidrun Schubert. Wohltuend und länger anhaltend wärme dagegen ein Becher heißer Tee oder Apfel-saft mit weihnachtlichen Gewürzen wie Zimt, Piment und Nelken.

Noch Fragen?

Die Ernährungsberatung der Verbraucherzentrale Bayern ist zu erreichen per E-Mail an ernaehrung@vzbayern.de oder am landesweiten Beratungstelefon unter Tel. 09001 8090 030 (14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunkpreise können abweichen).

Stand: 11.12.2013

Reinheitsgebot für Bier soll Weltkulturerbe werden

Das „Reinheitsgebot für Bier“ soll Weltkulturerbe werden. Einen entsprechenden Antrag richten die deutschen Brauer an die Kultusministerkonferenz und die UNESCO. Das Reinheitsgebot wurde vor fast 500 Jahren im bayerischen Ingolstadt von den Herzögen Wilhelm IV. und Ludwig X. im Rahmen einer Landesordnung erlassen. Galt das Reinheitsgebot zunächst nur für das Herzogtum Bayern, wurde es nach der Verkündung am 23. April 1516 von mehr und mehr Ländern übernommen und ist seit 1906 geltendes Recht in ganz Deutschland. Das Reinheitsgebot schreibt vor, dass zur Bierherstellung nur Wasser, Malz, Hopfen und Hefe verwendet werden dürfen. Es steht für die Bewahrung einer althergebrachten Handwerkstechnik und gilt zugleich als älteste, heute noch gültige lebensmittelrechtliche Vorschrift der Welt.

Schon im Jahre 1516 war der Verbraucherschutz ein wichtiger Aspekt: Das Reinheitsgebot sollte Bier-Konsumenten vor der Verwendung billiger und zum Teil gesundheitsgefährdender Zutaten schützen und sicherstellen, dass nur hochwertige Rohstoffe verarbeitet werden. In Deutschland hat sich daraus über Jahr-hunderte eine weltweit beachtete Braukunst entwickelt: Aus nur vier natürlichen Zutaten entsteht in über 1.300 deutschen Brauereien Tag für Tag eine weltweit einzigartige Vielfalt von über 40 verschiedenen Sorten und rund 5.000 einzelnen Biermarken.

Dr. Hans-Georg Eils, Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, und Friedrich Düll, Präsident des Bayerischen Brauerbundes: „Wenn Deutschland bis heute unangefochten als Biernation gilt, dann ist dies dem Reinheitsgebot zu verdanken. Es garantiert Reinheit, Qualität und Bekömmlichkeit der nach dieser Vorgabe hergestellten Biere. Über Jahrhunderte wurde diese traditionelle Handwerkstechnik fortentwickelt und von Generation zu Generation weitergegeben. Ungeachtet ihrer jahrhundertealten Tradition steht die Bierbereitung nach dem Reinheitsgebot bis heute für größtmögliche Transparenz bei der Produktion von Lebensmitteln und für ein Höchstmaß an Gesundheits- und Verbraucherschutz.

Das Reinheitsgebot garantiert einen Grad an Lebensmittelsicherheit, um den viele andere Bereiche der Nahrungsmittelwirtschaft die deutschen Brauer beneiden. Die Aufnahme des fast 500 Jahre alten Reinheitsgebotes für Bier als traditionelle Handwerkstechnik in das Verzeichnis des Weltkulturerbes wäre für die deutschen Brauer und Mälzer Würdigung und Ansporn zugleich.“

Das UNESCO-Abkommen zum Erhalt des Immateriellen Kulturerbes ist bereits 2006 in Kraft getreten, wurde jedoch von Deutschland erst in diesem Jahr ratifiziert. Nun wird schrittweise ein Verzeichnis des hierzulande gepflegten Immateriellen Kulturerbes erstellt. Derzeit läuft die erste Bewerbungsphase: Bis Ende November 2013 konnten Gruppen, Gemeinschaften oder Einzelpersonen Bewerbungen bei den 16 Bundesländern einbringen. Jede Bewerbung erfordert zwei unabhängige Gutachten von Sach-verständigen. Für die deutschen Brauer hat der Bayerische Brauerbund vergangene Woche beim zuständigen Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst beantragt, das Reinheitsgebot für Bier in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland aufzunehmen. Entsprechende Fachgutachten von Prof. Dr. Franz Meußdoerffer von der Universität Bayreuth sowie von Prof. Dr. Thomas Becker und Dr. Martin Zarnkow vom Wissenschaftszentrum Weihenstephan der Technischen Universität München liegen der Bewerbung als Empfehlungsschreiben bei.

Nach der ersten Ausschreibungsrunde in Deutschland wird jedes Bundesland eine Vorauswahl für die Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis treffen und bis zu zwei Vorschläge an die Kultusministerkonferenz (KMK) übermitteln. Die KMK erstellt gemäß der Regularien eine maximal 34 Bewerbungen umfassende Vorschlagsliste und leitet diese an das unabhängige Experten-Komitee für das Immaterielle Kulturerbe bei der deutschen UNESCO-Kommission weiter.

Dieses prüft und bewertet sämtliche Bewerbungen und macht Vorschläge zur Aufnahme in das nationale Verzeichnis sowie zur Weiterleitung an die UNESCO mit Sitz in Paris. Die Auswahlentscheidungen des Komitees sind abschließend durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie durch die KMK zu bestätigen. Der Evaluierungsprozess der UNESCO dauert insgesamt etwa zwei Jahre, sodass das Reinheitsgebot für Bier 2016, im Jahr seines 500-jährigen Bestehens, in die internationale Kulturerbeliste aufgenommen werden könnte.

www.brauer-bund.de

Weinjahrgang 2013: Kleine Ernte und gute Qualitäten

Die diesjährige Weinernte ist in den 13 deutschen Anbaugebieten abgeschlossen. Trotz nicht optimaler Witterungsbedingungen sind die 179 Winzer- und Weingärtnergenossenschaften von Baden bis Saale-Unstrut insgesamt zufrieden mit der Lesequalität. Allerdings fallen die Ernteergebnisse in den einzelnen Anbaugebieten sehr unterschiedlich aus. Erste Hochrechnungen gehen von einer genossenschaftlichen Weinernte von 2,3 Mio. hl und damit einer unterdurchschnittlichen Menge aus.

„Der Weinjahrgang ist von einem außergewöhnlichen Witterungsverlauf im Jahr 2013 geprägt“, so Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV). Der lange Winter und das feucht kalte Frühjahr führten in den meisten Regionen zu einem um drei Wochen späteren Austrieb der Reben. Dem folgte ein heißer Sommer mit einer langen Reifezeit, so dass Ende September mit der Lese gestartet wurde. Insgesamt sind die Winzergenossenschaften zufrieden mit dem Qualitätsniveau der eingebrachten Ernte, die besser als die ursprünglichen Prognosen ausgefallen ist. Allerdings blieben die ganz hohen Mostgewichte aus. „Es wird deutlich weniger Spät- und Auslesen geben“, erwartet Nüssel.

Mengeneinbußen vor allem bei den spät reifenden Sorten führen dazu, dass die ersten Schätzungen nicht erfüllt wurden. Vor allem die genossenschaftlich geprägten Anbaugebiete Baden, Hessische Bergstraße, Mosel und Württemberg müssen quantitative Einbußen verkraften. Lediglich in Franken und Rheinhessen wurden die Ernteerwartungen erfüllt. Die Winzergenossenschaften werden ausgesprochen frische, fruchtbetonte Weine mit einem eleganten Fruchtaroma bieten, die den Wünschen der Verbraucher, der Gastronomie und des Handels entsprechen.

Getrübt werden die wirtschaftlichen Perspektiven durch anhaltende Kostensteigerungen bei Glas, Kartonagen und Etiketten sowie durch höhere Personalaufwendungen in Folge von Tarifabschlüssen. Deutlich steigende Energiekosten führen zu erheblichen Mehrbelastungen bei den Winzergenossenschaften. Eine Kompensation dieser Verteuerungen durch Preisanpassungen ist in einzelnen Regionen auch aufgrund des niedrigen Bestandsniveaus zu erwarten, um den Markt bedienen zu können.

Die Adressen der deutschen Winzergenossenschaften finden Sie: www.deutsche-winzergenossenschaften.de, Weitere Informationen: Stefan Kolb, DRV-Weinwirtschaft, Tel. 030 856214-404, wein@drv.raiffeisen.de.

www.raiffeisen.de/

Lifestyle-Getränk: Jeder Deutsche trinkt rund 27 Liter Tee im Jahr

Tee ist ein beliebtes Getränk und Genussmittel. Im Jahr 2012 hat jeder Deutsche rund 27 Liter Schwarzen und Grünen Tee getrunken, informiert der Deutsche Teeverband in Hamburg. Der Konsum ist im Vergleich zum Vorjahr um mehr als zwei Prozent auf 18.960 Tonnen gestiegen, davon 76,5 Prozent Schwarztee und 23,5 Prozent Grüntee. Die Teetrinker-„Nation“ Nummer 1 ist nach wie vor Ostfriesland mit einem Verbrauch von 300 Litern pro Kopf und Jahr.

Tee entwickelt sich zu einem Lifestyle-Getränk für alle Generationen. Immer mehr junge Menschen, vor allem Frauen, schätzen das Genussmittel. Knapp die Hälfte der Teetrinker ist inzwischen unter 50 Jahre alt. Tee wird vor allem im Lebensmitteleinzelhandel und in Discountern (54 Prozent) eingekauft, während Teefachgeschäfte nur einen Anteil von knapp 19 Prozent haben. Rund 60 Prozent des Tees konsumieren die Verbraucher als lose Ware und 40 Prozent in Teebeuteln.

Ein Großteil der Teeimporte wird in der Hafenstadt Hamburg abgewickelt. Insgesamt hat Deutschland im Jahr 2012 rund 56.430 Tonnen Tee eingeführt. China ist weiterhin der größte Lieferant mit rund 11.020 Tonnen, gefolgt von Indien (9.970 t) und Sri Lanka (8.220 t). Die hochwertigen Tees werden hierzulande veredelt und vor allem in die EU und USA ausgeführt. Der Export ist leicht auf 26.560 Tonnen zurückgegangen, aber weiterhin stabil.

Die Zahlen beziehen sich ausschließlich auf Tee im eigentlichen Sinne (Camellia sinensis), also Schwarzer und Grüner Tee. Sogenannte Kräuter- und Früchtetees sind nach gesetzlicher Definition „teeähnliche Erzeugnisse“ und wurden statistisch in dieser Erhebung nicht erfasst.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:

aid-Heft „Kaffee, Tee und Kakao“, Bestell-Nr. 1310, Preis: 3,50 Euro, www.aid-medienshop.de, www.was-wir-essen.de, Lebensmittel von A-Z, Tee

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