Schlagwort-Archiv: Wissen

Brombeerblätter – Inhaltsstoffe und Wirkung

Brombeerblätter

Allgemeines

Die Brombeere kommt ursprünglich aus Eurasien und Nordamerika, ist heute aber in ganz Europa verbreitet. Der sicher allgemein bekannte Brombeerstrauch wächst besonders an Schuttplätzen, lichten Waldungen und Abhängen. An den Zweigen sind viele gebogene Stacheln, weshalb er im Volksmund auch „Kroatzbeere“ heißt.

Brombeerblätter und Droge Foto: Wirths PR
Brombeerblätter und Droge
Foto: Wirths PR

Inhaltsstoffe und Wirkung

Für Teeaufgüsse verwendet man die Blätter, die zuvor teilsfermentiert werden. Dabei färben sie sich schwarz und schmecken dem schwarzen Tee sehr ähnlich. Sie enthalten Fruchtsäuren, etwas Vitamin C und Gerbstoffe. Aufgrund des letztgenannten Inhaltsstoffes schmecken Brombeerblätter adstringierend (sie bewirken ein Zusammenziehen der Schleimhäute) und eignen sich deshalb gut zur Behandlung leichter Durchfallerkrankungen und entzündeter Schleimhäute.

Verwendungsformen und Darreichung

Eine altbewährte Teemischung bei Magenverstimmungen bzw. -schmerzen, Blähungen und Durchfall besteht aus Brombeerblättern mit Himbeerblättern, Kamille und Pfefferminze. Der daraus bereitete Tee soll ca. 10 Minuten ziehen. Neben- und Wechselwirkungen sind bei Brombeerblättern keine bekannt. Ihren Platz finden die Blätter auch in Kräutertee- oder Früchtetee-Mischungen.

Pfefferminze – Inhaltsstoffe und Wirkung

Pfefferminze

Allgemeines

Die Pfefferminze ist die meist gebräuchlichste unter den Minzen. Wegen ihres Aromas und ihrer natürlichen Heilkraft eignet sie sich wie keine andere Minze vor allem für die Teebereitung und die Herstellung von Minzöl. Es gibt einige verwandte Kulturen, die bei uns auch wild wachsend anzutreffend sind. Diese enthalten aber wesentlich weniger an ätherischen Ölen, als die „echte“ Pfefferminze, Arzneipflanze des Jahres 2004. Entdeckt wurde sie vor über 300 Jahren durch Zufall in England. Sie wächst nicht wild, sondern ist eine Kreuzung aus verschiedenen wild vorkommenden Minzen. Es gäbe Sie also heute schlichtweg nicht, hätten sie ihre Entdecker nicht von Anfang an kultiviert.

Pfefferminze und Droge Foto: Wirths PR/Deutsche Olbas GmbH
Pfefferminze und Droge
Foto: Wirths PR/Deutsche Olbas GmbH

Inhaltsstoffe und Wirkung

Das aus den Blättern der Pflanze gewonnene ätherische Öl besteht bis zu 60 % aus Menthol, einem Pflanzenstoff aus der Gruppe der Terpene. Menthol wirkt nicht nur erfrischend, sondern auch keimhemmend und ist deshalb der wichtigste Bestandteil. Aber auch die weiter enthaltenen Flavonoide, Gerb- und Bitterstoffe zählen zu den entscheidenden Inhaltsstoffen der Pfefferminze. Pfefferminze ist bekannt für ihre gallebildenden und krampflösenden Eigenschaften. InMischung mit Eucalyptusöl und Cajeputöl findet das Pfefferminzöl äußerlich bei leichten Kopfschmerzen, sowie bei lokalen Muskelschmerzen Anwendung.

Verwendungsformen und Darreichung

Pfefferminze wird – meist als Tee – hauptsächlich bei Magen-Darm-Problemen eingesetzt (z. B. bei akuten Magenbeschwerden, Entzündungen des Dünndarms, Krämpfen und Blähungen). Sie ist deshalb eine entscheidende Zutat vieler Magen- und Darmtees. Auch in Arzneiteemischungen für Leber und Galle sollte die Pfefferminze nicht fehlen und in reinem Galletee ist sie neben Mariendistel und Wermut ebenfalls eine bestimmende Zutat.

Sonstiges

Nicht geeignet ist die echte Pfefferminze aber für Säuglinge und Kleinkinder.

Tabelle Cholesterin – Wo steckt wie viel drin?

Cholesterin – Wo steckt wie viel drin?

Lebensmittel (pro 100 g, wenn nicht anders angegeben)

Cholesteringehalt in mg/

100 g Lebensmittel

Putenbrust, mit Haut

62

Putenleber

492

Schweinefilet

55

Schweinefleisch (Muskel, ohne Fett)

65

Schweineleber

368

Rinderfilet

51

Rinderfleisch (Muskel, ohne Fett)

70

Rinderleber

260

Lachsschinken

51

Salami

85

Bratwurst

100

Thunfisch (Konserve, in Öl)

32

Seelachs

39

Lachs

44

Brathering

87

Krabben

138

Milch

11

Schlagsahne

109

Quark (Magerstufe)

1

Käse (Emmentaler)

87

Ei (58 g)

206

Eiweiß

0

Eigelb (19 g)

239

Eisbergsalat

0

Tomate

0

Gurke

0

Blumenkohl

0

Kartoffeln

0

Champignon

0

Apfel

0

Banane

0

Erdbeere

0

Butter

221

Schweineschmalz

85

Pflanzenmargarine

7

Sonnenblumenöl

<1

Naturreis

0

Nudeln, eifrei

0

Eiernudeln

86

Vollkornbrot

0

Quelle: Wirths PR / Schoenenberger

Vor 75 Jahren: Brand der Synagogen

Ein dunkles Kapitel der Stadtgeschichte: Vor 75 Jahren wurden in der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 die Mönchengladbacher Synagoge an der Blücherstraße und die Synagoge in Rheydt an der Ecke Peltzer-/ Wilhelm-Strater-Straße niedergebrannt. Für die Zerstörung der Mönchengladbacher Synagoge gab es einen Augenzeugen.

Die Synagoge in Rheydt nach dem Brand im Jahre 1938. Foto: Stadtarchiv Mönchengladbach / Rheydt
Die Synagoge in Rheydt nach dem Brand im Jahre 1938.
Foto: Stadtarchiv Mönchengladbach / Rheydt

Mauri Neufeld war der damalige Kantor der Gemeinde und wohnte gegenüber der Synagoge. Geweckt durch den Lärm, den einige SA-Leute beim gewaltsamen Eindringen in die Synagoge verursachten, wurde er Augenzeuge bei der Brandlegung. Selbst konnte er nur mit knapper Not einem Anschlag auf seine.

Froh mit dem Leben davon gekommen zu sein, musste er die Zerstörung des Gotteshauses aus seiner Wohnung heraus hilflos mit ansehen.

In der Synagoge hatte er beobachtet wie mehr als acht SA-Leute Brandbomben und mit brennbaren Flüssigkeiten getränkte Tücher systematisch im Innenraum des Gotteshauses verteilten. Sie zwangen die angerückte Feuerwehr und Polizei abzuziehen und setzten die Synagoge in Brand, die bis auf die Grundmauern zerstört wurde. Die Betroffenheit der vor der brennenden Synagoge stehenden Bürger aus den umliegenden Häusern wurde durch ihr Schweigen deutlich. Freudenrufe ertönten keine. Leute, die gegen die Zerstörung protestierten, wurden abgeführt.

Die Mönchengladbacher Synagoge war nach dem Vorbild der Berliner Synagoge an der Karlsstraße von dem aus Langensalza stammende Architekten Carl Branzke erbaut und im September 1883 eingeweiht worden. Die jüdische Gemeinde bestand zu dieser Zeit aus etwa 90 Familien. Die Leistung dieser relativ kleinen Gemeinde ein so würdiges Gotteshaus zu errichten, das zu den schönsten Gebäuden der Stadt gehörte, fand allgemeine Anerkennung in der Bevölkerung. .

Die Synagoge in Rheydt um 1910 Foto: Stadtarchiv Mönchengladbach / Rheydt
Die Synagoge in Rheydt um 1910
Foto: Stadtarchiv Mönchengladbach / Rheydt

Seit 1974 erinnert ein von dem Künstler Ulrich Rückriem geschaffener Gedenkstein nahe der Stelle, wo einst die Synagoge an der Blücherstraße stand, an das zerstörte Gotteshaus und die verfolgten jüdischen Mönchengladbacher. An die Rheydter Synagoge erinnert heute ein Stein in Form einer Säule, entworfen von Eckard Goldberg, an der Ecke Wilhelm-Strater-Straße / Werner-Gilles-Straße.

Am Samstag, dem 9. November, findet um 18.30 Uhr am Gedenkstein des Jüdischen Friedhofs Odenkirchen an der Kamphausener Straße eine Gedenkfeier aus Anlass des 75. Jahrestages der Pogromnacht statt. Oberbürgermeister Norbert Bude lädt alle Bürgerinnen und Bürger sowie die Schulen ein, daran teilzunehmen. Im Anschluss an die Gedenkfeier findet um 19.30 Uhr in der evangelischen Kirche Odenkirchen am Martin Luther Platz ein christlich-jüdischer Gedenkgottesdienst statt, zu dem im Namen aller Beteiligten wieder die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen MG (ACK) einlädt.

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...