Mönchengladbach. Üble Gerüche ließen heute zahlreiche besorgte Personen zum Hörer greifen. Bei der Feuerwehr, dem Ordnungsamt und dem städtischen Fachbereich Umweltschutz und Entsorgung standen zeitweise die Telefone nicht mehr still, weil sich Anrufer nach der Ursache des Schwefelgeruchs erkundigten, der sich über verschiedenen Stadtteilen entwickelte. Als Ursache konnte eine größere Lieferung an Champignongülle, im Fachdeutsch Champost genannt, ausgemacht werden, den ein Landwirt aus Wickrath auf seinen Feldern am Reststrauch verteilte.
Bei dem Champost handelt es sich nach Mitteilung des Fachbereichs Umweltschutz und Entsorgung um einen laut Bio-Abfallverordnung absolut zulässigen Wirtschaftsdünger, der zur besseren Humusbildung auf den Feldern aufgetragen wird. Die aus bestimmten Substraten in der Pilzzucht gezüchteten Rückstände stammen überwiegend aus der niederländischen Produktion und dürfen ganzjährig aufgetragen werden. Der schwefelähnliche Geruch entwickelt sich erst bei der Verteilung der in großen Lieferungen abgeladenen Haufen. „In den letzten Jahren steigen die Landwirte zunehmend von der herkömmlichen Gülle und Festmist auf Champost um. Eine Sperrfrist zum Auftragen des Substrates gibt es nicht“, heißt es weiter aus dem Fachbereich Umweltschutz und Entsorgung.