Urbane Gärten: Die „grüne Sprache“ der Völker

Die Leistung der urbanen Gärten kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, sagte Christa Müller, Anstiftung Ertomis, auf der UnvergEssbar-Konferenz in Witzenhausen. Diese Projekte erbringen bedeutende Leistungen im informellen Bildungsbereich. Sie sorgen dafür, dass agrarkulturelles Wissen wieder wert geschätzt wird, verbessern das Mikroklima in den Städten und ermöglichen den Naturzugang für Bevölkerungsschichten, die wenig Platz haben.

In Deutschland entstand der erste urbane Garten des neuen Typs im Jahr 1995 mit den internationalen Gärten Göttingen. Vorbild waren die Community Gardens in New York. In Göttingen ging die Initiative von einem Migrationszentrum aus, um Frauen, die vor dem Bosnienkrieg geflüchtet waren, sinnvoll zu beschäftigen. Heute gibt es in Deutschland 150 Gärten dieses Typs. Das sind Orte, an denen Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte Obst und Gemüse anbauen und tauschen können. Hier geht es aber auch ums Ankommen und Wiederverwurzeln. Menschen ohne Zugang zu Bildung und Ressourcen können etwas erwirtschaften, die Ökonomie des Schenkens praktizieren, die man nur leben kann, wenn man Überschüsse hat: Gärtnern als „grüne Sprache der Völker“.

Gesa Maschkowski, www.aid.de

Weitere Informationen:

www.aid.de/landwirtschaft/garten_weinbau_aktuell.php
www.anstiftung-ertomis.de

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