Die Mehrheit der Verbraucher möchte Getränke in umweltfreundlichen Verpackungen kaufen, doch nur jeder Zweite kann Einweg- und Mehrwegflaschen unterscheiden. Das ist das Resultat einer Umfrage des Arbeitskreises Mehrweg – ein Zusammenschluss von Organisationen des Umwelt- und Naturschutzes sowie Verbänden der deutschen Getränkewirtschaft. Vor allem der Begriff „Pfandflasche“ sorge für Verwirrung.
Mehrwegflaschen sind ein umweltfreundliches Verpackungssystem. Im Gegensatz zu Einwegerzeugnissen werden sie nach dem Gebrauch gereinigt und neu befüllt. Auf diese Weise können Glasflaschen bis zu 50-mal, solche aus PET bis zu 25-Mal genutzt werden. Anschließend werden sie recycelt. Ergo werden weniger neue Flaschen produziert und bereits nach zehn Umläufen werden 90 Prozent der eingesetzten Ressourcen eingespart. Auch die kurzen Transportwege schonen die Umwelt. Zum einen setzen viele regionale Hersteller auf Mehrweg. Zum anderen handelt es sich häufig um „Poolflaschen“, die von vielen Herstellern genutzt und daher auf dem kürzesten Weg zum nächsten Abfüller gebracht werden können.
Bei vielen Verbrauchern sorgt aber der Begriff „Pfandflasche“ für Verwirrung. Er darf sowohl für die umweltfreundliche Mehrweg- als auch die Einwegflasche genutzt werden, da für beide Flaschensorten ein Pfand erhoben wird. Nur das Zeichen „Mehrweg – für die Umwelt“ ist ein klares Kennzeichnen für das umweltfreundliche Verpackungssystem. Auf manchen Produkten findet man auch den Hinweis „Mehrweg“ oder „Mehrweg-Pfandflasche“. Auch der Pfandbetrag kann Orientierung bieten: Mehrwegflaschen haben meist ein Pfand von 8 Cent (Bierflasche) bis 15 Cent (Mineralwasser, Erfrischungsgetränke), bei Einwegflaschen sind es 25 Cent. Viele Getränke in Einwegflaschen wie Fruchtsäfte dürfen jedoch pfandfrei verkauft werden. Auch hier gilt also „Augen auf“ beim Einkauf.
Heike Kreutz, www.aid.de
Weitere Informationen:
aid-Heft „Verpackungen für Lebensmittel“, Bestell-Nr. 61-1496, Preis: 3,50 Euro, www.aid-medienshop.de