Lecker, cool, gesund, fitnessfördernd, nachhaltig und alles zu einem bezahlbaren Preis – die Messlatte für den Einzug von guter Verpflegung in Schulen ist hoch! Die Berücksichtigung aller Qualitätskriterien im Schulalltag kommt jedoch an ihre Grenzen, wenn es in erster Linie darum geht, dass Schüler satt werden zu einem annehmbaren Preis.
Eine gute Verpflegungsqualität ist jedoch nicht zum Nulltarif zu haben und funktioniert zudem auch nur, wenn sämtliche Akteure – Schüler, Eltern, Schule, Schul- und Betreuungsträger, Caterer sowie Kommunen gemeinsam an einem Strang ziehen. „Was ist uns das Essen in der Schule wert?“ – Diese Frage stand im Zentrum der Fachtagung der landesweit tätigen Vernetzungsstelle Schulverpflegung, angesiedelt bei der Verbraucherzentrale NRW, die sie am 26, September anlässlich des dritten Tags der Schulverpflegung in Kooperation mit der Stadt Münster mit Fachleuten und Interessenten in Münster durchführt. Anhand von Vorträgen und Diskussionsrunden soll ausgelotet werden, wie sich die Wertschätzung von Essen als Kulturgut und Basis von Gesundheit alltagstauglich in Einklang bringen lässt mit Angeboten, Kosten und Nachfrage bei den Ganztagsangeboten an nordrhein-westfälischen Schulen.
Ein wichtiges Thema, das viele Familien und Schulen auf den Plan ruft: Rund 40 Prozent aller Kinder besuchen in Nordrhein-Westfalen eine Ganztagsschule. Es ist erklärter Wunsch der Landesregierung, „dass die Verpflegung in Kitas und Schulen in einer hohen gesundheitlichen und ökologischen Qualität angeboten wird.“ Wollen Schulen und ihre Träger diesen Anspruch gewährleisten, zahlen Grundschüler mindestens drei Euro und Gymnasiasten vier Euro zum Beispiel für einen kleinen Salatteller und Nudelauflauf.
Für viele Eltern bedeutet dies, dass sie für eine zufrieden stellende Schulverpflegung ihrer Kinder jeden Monat tief in die Tasche greifen müssen. Denn die Kosten für die Mahlzeiten schultern Schulträger und Eltern gemeinsam. Die Schulträger zahlen Einrichtung und Betrieb ihrer Mensen. Das Essen wird meist von beauftragten Dienstleistern gekocht und geliefert. Eltern beteiligen sich anteilig an den Kosten. Die Caterer beklagen jedoch geringe Gewinnspannen sowie ein starkes Missverhältnis zwischen der Akzeptanz ihrer Preise und den Ansprüchen von Schulen, Trägern, Eltern und Schülern.
Wie sich dieser Wirkmechanismus im Schulalltag praktikabel und nicht einseitig zu Lasten eines der beteiligten Akteure knacken lässt, diskutiert die Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW mit Vertretern der Stadt Münster sowie der zuständigen Ministerien, mit Schulen, Speiselieferanten und Eltern. Ziel ist es, die Teilnehmer darüber zu informieren, welche Qualitätskriterien eine gesunde und nachhaltige Schulverpflegung ausmachen, welche Finanzierungs- und Kostenhürden hierbei zu nehmen sind, um mit den Beteiligten Lösungen zu finden, wie sich das Speisenangebot in der Schule als wertgeschätztes Gut zur Zufriedenheit aller sinnvoll integrieren lässt.
Die Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW ist Teil des nationalen Aktionsplans der Bundesregierung „IN FORM“ – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“, an dem sich auch die Länder beteiligen. Finanziert wird das Netzwerk durch Bundesmittel und in Nordrhein-Westfalen durch die hiesigen Ministerien für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz sowie für Schule und Weiterbildung.
Weitere Informationen zu den Angeboten rund um den dritten Tag der Schulverpflegung gibt’s im Internet unter www.vz-nrw.de/schulverpflegung, per E-Mail unter schulverpflegung@vz-nrw.de oder unter der Rufnummer 0211/38 09-714 bei der Verbraucherzentrale NRW.