In den vergangenen drei Jahrzehnten sind die Menschen immer dicker geworden, selbst in den Entwicklungsländern. Weltweit ist jeder dritte Erwachsene übergewichtig oder fettleibig. Das ist ein Fazit einer Untersuchung des Overseas Development Institute (ODI). Rund 1,46 Milliarden Menschen sind betroffen und haben einen Körpermassenindex (BMI), der größer als 25 ist.
Der BMI ist ein Maß zur Beurteilung des Körpergewichts. Allein in den Entwicklungsländern hat sich die Zahl der Fettleibigen und Übergewichtigen zwischen 1980 und 2008 von 250 auf 904 Millionen erhöht. Das ist mehr als das Dreifache. In den Industriestaaten ist die Zahl im gleichen Zeitraum um das 1,7fache auf 557 Millionen gestiegen. In Europa haben 58 Prozent der Erwachsenen einen höheren BMI als 25 und damit ähnlich viele wie in Lateinamerika (57 %) und Nordafrika sowie dem Nahen Osten (58 %). Nach diesem Kriterium bezeichnen die Wissenschaftler diese Menschen als zu dick.
In den Entwicklungsländern hat sich mit steigenden Einkommen auch die Ernährungsweise geändert. Im Allgemeinen wird weniger Getreide und mehr Fleisch, Öl, Fett und Zucker konsumiert. In den Industrieländern essen viele Menschen zu viel, zu große Portionen sowie zu kalorienreich und bewegen sich gleichzeitig zu wenig. Das erhöht das Risiko für Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit). Viele weitere Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Arteriosklerose können sich daraus entwickeln. Das alleinige Kriterium BMI als Maß für ernährungsbedingte Erkrankungen ist aber umstritten.
Heike Kreutz, www.aid.de
Weitere Informationen:
www.odi.org.uk/future-diets
www.was-wir-essen.de/infosfuer/uebergewichtige.php
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