Im kommenden Jahrzehnt wird die globale Agrarproduktion nach Prognosen von Experten jährlich um 1,5 Prozent zunehmen – im Vergleich zu 2,1 Prozent in den Jahren 2003 bis 2012. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und die Welternährungsorganisation (FAO) kürzlich veröffentlicht haben.
Das langsamere Wachstum führen die Experten unter anderem auf fehlende neue Anbauflächen, gestiegene Produktionskosten und begrenzte Ressourcen zurück. Mit dieser Entwicklung werden Maßnahmen, die den Verlust und die Verschwendung von Lebensmitteln verringern sollen, immer wichtiger, um den steigenden Bedarf zu decken und Ernährungssicherheit zu gewährleisten. Entwicklungsländer werden voraussichtlich einen immer größeren Teil zur Agrarproduktion beitragen.
Zudem müssen die Verbraucher in den kommenden zehn Jahren mit höheren Preisen für pflanzliche und tierische Lebensmittel rechnen, da die Nachfrage bei höheren Produktionskosten steigen wird. Das gilt vor allem für Fleisch und Fisch. Insbesondere in Osteuropa, Zentralasien und Lateinamerika nimmt der Verzehr der wichtigsten landwirtschaftlichen Erzeugnisse zu. Dieser Trend ist in erster Linie auf das Bevölkerungswachstum und die höheren Einkommen, die Verstädterung und veränderte Ernährungsgewohnheiten zurückzuführen.
Der Einfluss von China auf den internationalen Agrarmarkt wird nach Ansicht der Experten voraussichtlich zunehmen. Seit 1978 hat sich die Agrarproduktion fast verfünffacht und das Land hat bezüglich der Ernährungssicherheit große Fortschritte gemacht. Zwar wird sich das Wachstum im kommenden Jahrzehnt verlangsamen, die Experten gehen aber davon aus, dass sich China auch in Zukunft bei vielen Agrarerzeugnissen selbst versorgen kann. Bei bestimmten Produkten wird der Import jedoch zunehmen – bei Ölsaaten sogar um bis zu 40 Prozent, so der Bericht.
Heike Kreutz, www.aid.de
Weitere Informationen:
www.oecd.org/site/oecd-faoagriculturaloutlook