Die Zahl der Drogentoten sinkt in Nordrhein-Westfalen seit Jahren kontinuierlich, und die positive Entwicklung hielt auch 2014 entgegen dem bundesweiten Trend an: 184 Menschen starben an den Folgen ihres Drogenkonsums, das sind sieben Prozent weniger als 2013 (198 Tote). Seit 2010 ist die Zahl der Drogentoten in NRW um 36 Prozent zurückgegangen. In den Drogenkonsumräumen konnte seit 2010 durch schnelle Hilfe vor Ort in 223 Fällen der Drogentod verhindert werden.
„Der kontinuierliche Rückgang der Zahl der Drogentoten ist ein Erfolg, aber darf für niemanden ein Anlass sein, bei Präventions-, Aufklärungs- und Hilfeangeboten nachzulassen“, erklärte Gesundheitsministerin Barbara Steffens in Düsseldorf. „Niedrigschwellige Sucht- und Drogenhilfeangebote tragen in Nordrhein-Westfalen dazu bei, die gesundheitliche Situation drogenabhängiger Menschen zu verbessern. Die landesweit zehn Drogenkonsumräume sowie ein Anheben der Eigenbedarfsgrenze durch die Justiz haben den Zugang zum Hilfesystem insgesamt verbessert und sich offensichtlich bewährt“, so Steffens weiter.
Für Innenminister Ralf Jäger ist neben den Präventions- und Hilfsangeboten die konsequente Strafverfolgung der Drogendealer wichtig. „Die Polizei wird weiter entschlossen gegen die skrupellosen kriminellen Hintermänner der Rauschgiftszene vorgehen“, machte er deutlich.
Im Jahr 2014 sind 155 Männer durch Drogen gestorben. Das sind zehn Personen weniger als im Vorjahr (minus 6 Prozent). Die Zahl der Frauen, die Opfer ihrer Drogensucht wurden, hat sich von 33 auf 29 verringert (minus 12 Prozent). Die Haupttodesursache war der Konsum von Heroin oder die Kombination aus Heroin und anderen Rauschmittel. „Besonders risikoreich sind Kombinationen von verschiedenen oder verunreinigten oder gestreckten Drogen. Deren Wirkung ist für die Drogenkranken überhaupt nicht kalkulierbar“, erläuterte Minister Jäger.
Der im Februar 2015 von der Landesregierung verabschiedete „Aktionsplan gegen Sucht“ sieht eine stärkere sektorenübergreifende Vernetzung gesundheitlicher und sozialer Hilfesysteme vor. „Bei der Weiterentwicklung der Sucht- und Dogenhilfeangebote wird der möglichst niedrigschwellige Zugang zu passgenauen Hilfen ein Schwerpunkt bleiben. Besonderes Augenmerk werden wir auf eine noch stärkere Berücksichtigung geschlechtsspezifischer und kultursensibler Ansätze richten. Das steigende durchschnittliche Alter der Drogentoten weist darauf hin, dass wir auch Angebote zur nachhaltigen Stabilisierung älterer Suchtkranker erarbeiten müssen“, so Ministerin Steffens weiter.
Quelle: https://land.nrw