(ots) – Die Behandlung bestimmter Krankheiten mit Hilfe der Akupunktur wird immer populärer. „Viele Patienten mit chronischen Erkrankungen sind mit der konventionellen Medizin nicht optimal versorgt. Sie suchen entweder andere Therapiemöglichkeiten oder möchten weniger Medikamente einnehmen“, sagt Professor Benno Brinkhaus, Leiter der Naturheilambulanz an der Berliner Charité-Universitätsmedizin, in der neuen Ausgabe des Magazins Reader’s Digest (Juli-Ausgabe 2013).
Die traditionelle chinesische Behandlungsmethode geht davon aus, dass alle Menschen von einer Lebensenergie, dem sogenannten Qi, durchzogen werden. Das Qi zirkuliert in Meridianen, die im Körper wie ein Netzwerk vom Scheitel bis zur Sohle reichen. Als krank gilt, wessen Energiefluss gestört ist. In solchen Fällen kann Akupunktur helfen – also die Therapie, bei der Nadeln in bestimmte Punkte der Haut gestochen werden, um den Energiefluss neu zu regulieren.
„Ich kombiniere die Verordnung von Akupunktur immer mit der Aufforderung an den Patienten, den Lebensstil zu verändern, das heißt sich zu bewegen, gesund zu ernähren und gesund zu leben“, betont Professor Brinkhaus im Magazin Reader’s Digest. Nach Erkenntnissen der Naturwissenschaft lösen die Nadelstiche Impulse aus, die zum Gehirn geleitet werden. Dieses sorgt für die Ausschüttung Schmerz hemmender Stoffe. „Über das Blut gelangen sie überall im Körper hin“, beschreibt Professor János Winkler, Spezialist für Schmerztherapie, Chirotherapie und Akupunktur in Lüneburg, den Effekt.
Mehrere wissenschaftliche Studien haben zuletzt bewiesen, dass die Akupunktur tatsächlich helfen kann – zum Beispiel bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule, bei allergischem Heuschnupfen, Kniegelenksarthrose, Schlafstörungen, leichten Depressionen sowie begleitend zur Chemotherapie. Auch bei immer wiederkehrenden Kopfschmerzen gilt die Behandlung mit den Nadeln als Erfolg versprechend. „Im Fall von chronischen Schmerzen ist die Wirksamkeit von Akupunktur besser belegt als die einiger anderer Therapien“, meint Professor Klaus Linde vom Institut für Allgemeinmedizin der Technischen Universität München.
Sein Berliner Kollege Brinkhaus warnt aber zugleich vor falschen Erwartungen: „Ansteckende Erkrankungen und Krebs kann man damit nicht heilen.“ Das gilt auch für Herzleiden, Gallen- oder Blasensteine, chronische Hauterkrankungen oder Blinddarmentzündungen. In seiner neuen Ausgabe erklärt das Magazin Reader’s Digest zugleich, wie die Therapie im Detail funktioniert und auf was der Patient unbedingt achten sollte. Eine der Grundregeln: Der Arzt muss sterile Einmalnadeln verwenden.
Quelle: http://www.readersdigest.de