Wie kommt der Knicker in die Flasche? Zur Klärung dieser Frage lädt das LWL-Industriemuseum am Sonntag, 6. Oktober, in der Glashütte Gernheim ein. Zum Thementag „Knickerflaschen“ erklärt dort der Glashüttentechniker Frieder Korff ab 15 Uhr in einem Vortrag die Herstellung und Verwendung der besonderen Flaschenart.
Die historische Form der Getränkeflasche wird auch Kugelverschlussflasche genannt und diente der Abfüllung kohlesäurehaltiger Getränke. In ihr wurden Mineralwasser, Limonade oder Brause gehandelt. Deshalb wird die Brause auch „Knickerwasser“ genannt.
Eine Glaskugel, der Knicker, verschließt in dem ausgeklügelten System den Flaschenhals. Gefüllt wurden die Flaschen kopfüber im Vakuum, so dass die Kugel durch den Druck im Flascheninneren in den Flaschenhals gegen einen Gummiring drückt. Öffnen ließ sich die Flasche durch Eindrücken der Kugel. Die spezielle Form des Halses hielt sie nach der richtigen Drehbewegung beim Trinken zurück.
Frieder Korff vermittelt Wissenswertes und gibt, gestützt von lebensnahen Anekdoten, Einblicke in die Produktion von Gebrauchsglas. Wie eine Flasche entsteht, zeigen im Anschluss an den Vortrag die Glasmacher am Ofen.
Das Museum ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Erhoben wird zum Thementag nur der normale Museumseintritt.
LWL-Einrichtung:
LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim
Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur
Gernheim 12
32469 Petershagen-Ovenstädt
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