Der in Berlin lebende russische Schriftsteller Wladimir Kaminer („Russendisko“) hat die Leistung des Dolmetschers in der umstrittenen Champions-League-Pressekonferenz vor dem Spiel Borussia Dortmund gegen Zenit St. Petersburg gewürdigt. „Der Dolmetscher hat sich tapfer geschlagen“, sagte Kaminer heute im Gespräch mit hr1.
„Er hat vielleicht etwas zu banal übersetzt, weil er die Fußballsprache nicht beherrscht. Er hat nicht diesen Macho-Touch, den ein Fußballübersetzer haben muss.“ Dieser war in die Kritik geraten, weil er die Antworten von Dortmunds Trainer Jürgen Klopp auf Journalistenfragen teilweise sehr frei übersetzt und nach eigenen Worten noch nie ein Champions-League-Spiel gesehen hatte. Insbesondere soziale Medien im Internet reagierten darauf mit Spott und Häme. Kaminer kam in hr1 jedoch zum Urteil, sein russischer Landsmann habe „sich Mühe“ gegeben: „Er ist gut! Dem würde ich die Hand schütteln!“ Er habe sogar die während der Pressekonferenz von Klopp deutlich geäußerte Kritik an der Qualifikation des Dolmetschers mit übersetzt.
Einen Tipp, wie das Achtelfinal-Hinspiel am Dienstagabend ausgehen könnte, wagte Wladimir Kaminer nicht abzugeben: „Beide Mannschaften halte ich für hoffnungsvoll. Zenit hat sehr unterschiedlich gespielt, von grandios bis richtig schlecht. Das wird ein schmissiges Spiel!“
Mehr zum Thema und das Video der Pressekonferenz unter www.hr1.de.