Neue Blutstammzellen entdeckt

Blutstammzellen bilden das Reservoir für die kontinuierliche Neubildung aller reifen Blutzellen – ein Leben lang. Diese Eigenschaft wird seit Jahrzehnten klinisch für Knochenmarktransplantationen genutzt, um unheilbare Erkrankungen des Blutsystems zu therapieren. Ob es Unterschiede in der Teilungsrate von Blutstammzellen gibt und damit Unterschiede in der Menge der produzierten reifen Zellen, war bisher nicht bekannt. Das Team um die Stammzellbiologin Dr. Claudia Waskow vom DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden – Exzellenzcluster an der TU Dresden (CRTD) konnte nachweisen, dass es zwei Populationen von Stammzellen gibt, die sich in ihrer Teilungsrate unterscheiden. Zusätzlich zeigte sie, dass diese Funktion in jeder Stammzelle codiert enthalten ist. Die Forscher fanden auch heraus, dass eine Stammzelle, die einmal eine reduzierte Teilungsrate aufweist, sich nicht mehr in eine Stammzelle mit einer hohen Teilungsrate entwickelt. Diese Studie ist jetzt im Fachjournal „Journal of Experimental Medicine“ veröffentlicht worden (DOI: 10.1084/jem.20131115).

Eines der regenerativsten Organe in erwachsenen Menschen und anderen Säugetieren ist das Blut, in dem täglich rote (Erythrozyten) und weiße (Leukozyten) Blutkörperchen neu gebildet werden müssen, um die Anzahl der Zellen im Blut und in den Geweben konstant zu halten. Verantwortlich für die stetige Nachbildung von neuen Zellen sind die blutbildenden oder auch hämatopoetischen Stammzellen, lokalisiert vor allem im Knochenmark. Hämatopoetische Stammzellen besitzen die Fähigkeit, sich sowohl selbst zu erneuern und damit ein Leben lang ihre eigene Anzahl konstant zu halten, als auch über unterschiedliche zelluläre Zwischenstadien, den Vorläuferzellen, in alle hämatopoetische Zelllinien differenzieren zu können. Dafür stehen Stamm- und Vorläuferzellen ständig vor neuen Schicksalen: Selbsterneuerung oder Differenzierung, Überleben oder Zelltod.

Der erste Schritt der Differenzierung von hämatopoetischen Stammzellen wird vermutlich bestimmt durch eine Reihe von Signalen, die die Zelle durch Rezeptoren ins Zellinnere weiterleiten kann. Claudia Waskow erläutert: „Wir konnten zeigen, dass verschiedene Stammzelltypen, die sich in der Häufigkeit des klassischen Stammzellmarkers und Rezeptors ‘Kit’ auf ihrer Oberfläche unterscheiden, sich auch in ihrer Funktion unterscheiden, und dass sie aufeinanderfolgende Populationen sind. Weiterhin zeigten unsere Experimente, dass beide Zellpopulationen unterschiedlich auf die Stimulierung mit dem Bindungspartners des Kit-Rezeptors reagieren.“

Zur Aufreinigung der Proben haben die Dresdner Stammzellbiologen das in der Forschung seit Jahrzehnten übliche Verfahren der prospektiven Isolierung genutzt, das eine Auftrennung von Zellpopulationen in Untergruppen erlaubt und so eine separate Untersuchung dieser Untergruppen möglich macht. Zwei funktional verschiedene Stammzellpopulationen konnten nachgewiesen und damit als existent bewiesen werden, die aufgrund ihres langen Transplantationslebens viele neue Blutstammzellen regenerieren können. Eine Population konnte sich nach Transplantation so stark vermehren, dass sie die gesamte Blutbildung im Empfänger übernommen hat, während die andere Population sich ‚nur’ zu circa 20 Prozent an der Blutbildung beteiligte. „Selbst eine solche Beteiligung hat eine sehr beeindruckende Teilungsfähigkeit zur Grundlage“ erklärt Waskow. „Im nächsten Schritt werden wir prüfen, ob sich beide Stammzellpopulationen gegenseitig in ihrem Entwicklungspotential beeinflussen können und ob es ein optimales Verhältnis dieser beiden Stammzellpopulationen gibt, das zu einer längeren und höheren Beteiligung an der Blutbildung in Empfängern nach einer Stammzelltransplantation führt. Experimente, in denen wir testen, ob es diese beiden Stammzelltypen auch im Menschen gibt, laufen bereits und sehen sehr vielversprechend aus“.

Mit dieser Forschungsarbeit zu hämatopoetischen Stammzellen konnten neue grundlegende Fragen bei der Regeneration von Blutzellen geklärt werden, um für die seit vielen Jahren erprobte Anwendung regenerativer Therapien künftig neue Wege zu eröffnen.

Publikation
Tatyana  Grinenko1, Kathrin  Arndt1, Melanie  Portz1, Nicole  Mende1, Marko  Günther1, Kadriye Nehir  Cosgun1, Dimitra  Alexopoulou2, Naharajan  Lakshmanaperumal3, Ian  Henry3, Andreas  Dahl2, and Claudia  Waskow1: Clonal expansion capacity defines two consecutive developmental stages of long-term hematopoietic stem cells. Journal of Experimental Medicine, DOI: 10.1084/jem.20131115

1) Regeneration in Hematopoiesis Laboratory, Center for Regenerative Therapies Dresden, German Research Foundation (DFG) Research Center and Cluster of Excellence; and
2) Deep Sequencing Group SFB 655, Biotechnology Center; Dresden University
of Technology, 01307 Dresden, Germany
3) Bioinformatics Service, Max Planck Institute of Molecular Cell Biology and Genetics, 01307 Dresden, Germany

Nahrungsmittel stehen mit an der Spitze der Preisentwicklung

In den letzten vier Jahren gab es in Nordrhein-Westfalen überdurchschnittliche Preissteigerungen vor allem in den Bereichen Haushaltsenergien (+20,7 Prozent; darunter Strom: +25,5 Prozent) und Nahrungsmittel (+13,9 Prozent; darunter Obst: +23,8 Prozent). Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt anlässlich des Weltverbrauchertags (15. März 2014) mitteilt, waren unter den zehn Hauptpreistreibern ausschließlich Lebensmittel: So lagen im Februar 2014 insbesondere die Preise für Fleischwaren über denen des Jahres 2010 (gekochter Schinken: +50,0 Prozent; Lammfleisch: +43,1 Prozent).

Verbraucherpreisentwicklung für Nordrhein-Westfalen

Die Käufer/-innen hochwertiger technischer Geräte bekamen im Februar 2014 hingegen mehr für ihr Geld als noch vor vier Jahren: Unter den zehn Gütern und Dienstleistungen mit der verbraucherfreundlichsten Preisentwicklung befanden sich allein sieben Produkte und Dienste aus dem Multimediabereich. So lagen zum Beispiel die Preise für Desktop-PCs (qualitätsbereinigt, d. h. unter Berücksichtigung von Qualitätsunterschieden älterer und neuerer Produkte) um 37,5 Prozent unter denen des Jahres 2010. (IT.NRW)

IT.NRW bietet kostenfreie IT-Ausbildung

Information und Technik Nordrhein-Westfalen bildet in sechs Monate dauernden Lehrgängen IT-Spezialisten aus. Das Angebot richtet sich an Interessenten, die zurzeit in keinem Beschäftigungsverhältnis stehen bzw. ihr Studium abgebrochen haben. Voraussetzung für die Teilnahme sind die Hochschul- oder die volle Fachhochschulreife sowie der erfolgreiche Abschluss eines Eignungstests. Die Teilnahme an dem Lehrgang ist kostenlos; es wird ein Entgelt in Höhe von knapp 100 Euro (brutto) je Monat gezahlt.

Drei unterschiedliche Lehrgänge stehen zur Auswahl:

  • Typ 1: Anwendungsprogrammierung – Schwerpunkt Java
  • Typ 2: Anwendungsprogrammierung – mehrere Sprachen
  • Typ 3: System- und Netzwerkadministration

Je nach Typ vermitteln die Lehrgänge Kenntnisse in Programmier- und Markup-Sprachen (C, C++, C#, Visual Basic.NET, Java, HTML) sowie zu den Themenbereichen Betriebssysteme, Netze, relationale Datenbanken, Serverdienste und Anwendungen verschiedener Server.

Für die Anfang Mai 2014 beginnende Ausbildung stehen noch Plätze zur Verfügung. Bewerbungen können (mit den üblichen Bewerbungsunterlagen wie Lebenslauf und Zeugniskopien) bei IT.NRW (Referat 213, Mauerstraße 51, 40476 Düsseldorf) eingereicht werden oder per E-Mail übermittelt werden. Ausführliche Informationen erhalten Interessenten hier. Die Teilnahme sowohl am Auswahlverfahren als auch am Lehrgang ist nur einmal möglich.

Die Ausbildung in Programmierung (AiP) ist ein Angebot des Ministeriums für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen. Seit 1985 hat IT.NRW schon über 115 derartige Lehrgänge durchgeführt – mehr als 1 200 Teilnehmer haben seither diese Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Zahlreiche Absolventen mit erfolgreichem Lehrgangsabschluss fanden bei Behörden und anderen Arbeitgebern eine Anstellung. (IT.NRW)

NRW-Unternehmen steigerten Umsätze

Der Gesamtumsatz der rund 673 000 in Nordrhein-Westfalen ansässigen Unternehmen belief sich im Jahr 2012 auf 1,38 Billionen Euro. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt anhand jetzt vorliegender Ergebnisse der Umsatzsteuerstatistik mitteilt, konnten die Unternehmen damit das bisherige Rekordergebnis aus dem Jahr 2011 nochmals um rund 2,6 Milliarden Euro (+0,2 Prozent) übertreffen.

Der Wirtschaftsbereich „Handel sowie Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen„ war mit einem Umsatzvolumen von 485 Milliarden Euro auch im Jahr 2012 der umsatzstärkste, gefolgt vom Verarbeitenden Gewerbe (411 Milliarden Euro). Gleichzeitig war das Verarbeitende Gewerbe mit einem Auslandsumsatz von 149 Milliarden Euro der exportintensivste Bereich: Die Exportquote lag hier 2012 bei 36,3 Prozent (2011: 32,9 Prozent) und war damit mehr als doppelt so hoch wie die durchschnittliche Exportquote aller Wirtschaftsbereiche, die im Jahr 2012 bei 16,2 Prozent (2011: 15,9 Prozent) lag.

Die Statistiker weisen darauf hin, dass in der Umsatzsteuerstatistik nur die Angaben von Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 17 500 Euro berücksichtigt werden. Zum Gesamtumsatz zählen die Statistiker dabei neben den Inlandsumsätzen auch den Wert der Lieferungen und Leistungen an EU-Länder sowie den der Exporte in Drittländer. (IT.NRW)

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