Schulfrühstück: Was Deutschland von den USA lernen kann

Da immer mehr Kinder in der Schule ganztags betreut werden, gewinnt die Schulverpflegung an Bedeutung – auch das Frühstück. Die USA können durchaus als Vorbild für die Umsetzung eines „Schulfrühstücks“ dienen, hat eine Untersuchung von Wissenschaftlern der Fachhochschule Münster ergeben. Dafür wurden wissenschaftliche Studien ausgewertet und aktuelle öffentliche Informationen zusammengestellt.

In Deutschland haben bislang nur wenige Schulen Schulfrühstücksangebote entwickelt und umgesetzt, meist auf Initiative der Eltern. Dabei ist täglich ein ausgewogenes Frühstück sehr wichtig, da es den Körper mit Nährstoffen und Energie für den Tag versorgt. Einige Studien belegen, dass ein regelmäßiges Schulfrühstück die Leistungsfähigkeit im Unterricht steigern kann.

In den USA wird die Frühstücksverpflegung als Bestandteil des Nationalen Schulverpflegungsprogramms unter Organisation des US-Landwirtschaftsministeriums umgesetzt. Gedacht ist es vor allem finanziell benachteiligte Schüler. Je nach Einkommen werden kostenfreie oder preisreduzierte Mahlzeiten angeboten. Auch wenn immer mehr Schüler in den USA das Schulfrühstück nutzen, ist das Angebot nicht ausgelastet. Die Kinder und Jugendlichen führen verschiedene Gründe an: Manche verzichten auf das Frühstück, da sie nicht als sozial benachteiligt angesehen werden wollen, sie haben Zeitdruck oder keinen Appetit am frühen Morgen.

Mit verschiedenen Initiativen versuchen die Schulen, das Angebot zu optimieren. So wurde die ernährungsphysiologische Qualität des Frühstücks verbessert, indem man den Vollkornanteil erhöht und den Salzgehalt verringert hat. Zudem werden kreative Ansätze zur Frühstücksverteilung und -einnahme getestet: So können ältere Schüler in manchen Schulen die Mahlzeit in der Cafeteria oder in mobilen Servicewagen abholen und den Ort des Verzehrs selbst bestimmen.

Bei Jüngeren steigert das Frühstücken im Klassenzimmer die Akzeptanz: Hier wird den Kindern die erste Viertelstunde des Unterrichts zum Essen zur Verfügung gestellt. Die Lehrer können in dieser Zeit zum Beispiel Hausaufgaben einsammeln und Ankündigungen machen. Dem Stigma „Frühstück als Mahlzeit für Bedürftige“ ließe sich entgegen wirken, wenn jeder Schüler kostenlos essen könnte. Positiv ist die Professionalität des Schulverpflegungspersonals in den USA, so die Autoren in der aktuellen Ausgabe der „Ernährungs Umschau“.

Es gibt finanzielle Zuschüsse für jedes verteilte Schulfrühstück, sofern die Ernährungsstandards eingehalten werden. In Deutschland steht eine flächendeckende Finanzierung nicht zur Debatte. Dennoch könnten entsprechende Maßnahmen am Vorbild der USA entwickelt werden.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:

www.aid.de/lernen/zwischenmahlzeiten_fruehstuecken.php
aid-Broschüre „Der Pausenbrot-Check für Kita und Schule damit alle Kinder clever frühstücken“, www.aid-medienshop.de

Spargel mit Rinderfilet, Kartoffelplätzchen und Bernaise

Spargel mit Rinderfilet, Kartoffelplätzchen und Bernaise Foto: Wirths PR
Spargel mit Rinderfilet, Kartoffelplätzchen und Bernaise
Foto: Wirths PR

Spargel mit Rinderfilet, Kartoffelplätzchen und Bernaise
(für 4 Personen)

1 kg Kartoffeln
1 kleine Zwiebel
7 EL Sonnenblumenöl
75 g durchwachsener Speck
150 g Mehl
1/2 TL Salz
1 EL fein gehackte Petersilie
1 Ei
1 kg Spargel
1 TL Butter
1 TL Zucker
1 Prise Salz
4 Lendensteaks (à 200 g)
Pfeffer
3 Schalotten
100 g Butter
3 EL Weinessig
1 Prise Salz
weißer Pfeffer
4 Eigelb
5 EL Weißwein
1 Zweig Estragon
1 TL fein gehackter Kerbel

Die Kartoffeln waschen und in der Schale in Salzwasser kochen. Für die Kartoffelplätzchen die Zwiebel schälen, fein hacken und in 1 EL Öl andünsten, den Speck fein würfeln und kurz mitdünsten. Die Kartoffeln schälen, durch die Presse drücken, in eine Schüssel geben und mit Zwiebeln, Speck, Mehl, 1/2 TL Salz, Petersilie und dem Ei gut vermengen.

Aus dem Teig eine 5 cm dicke Rolle formen und diese in ca. 2 cm dicke Scheiben schneiden. 3 EL Öl in einer großen Pfanne erhitzen und die Kartoffelplätzchen darin ausbacken. Inzwischen den Spargel vom Kopf bis zum Fußende mit einem scharfen Messer dünn schälen und die Endstücke großzügig abschneiden. In einem hohen Spargeltopf Wasser erhitzen, Butter, Zucker und 1 Prise Salz zugeben und die Spargelstangen hineinstellen. Darauf achten, dass die Köpfe gerade aus dem Wasser ragen. Je nach Dicke der Stangen 15 bis 20 Minuten kochen.

Die Lendensteaks kalt abbrausen und trocken tupfen. 3 EL Öl in einer Pfanne erhitzen und die Rumpsteaks darin auf jeder Seite 3 Minuten braten. Anschließend salzen und pfeffern. Für die Sauce die Schalotten abziehen und ganz fein würfeln und in 1 TL Butter einige Minuten dünsten. Weinessig, Salz und Pfeffer zugeben und die Flüssigkeit auf etwa 1 EL einkochen. Etwas abkühlen lassen. Das Eigelb zugeben und unter ständigem Rühren mit dem Schneebesen im Wasserbad vorsichtig erhitzen, bis die Masse cremig wird.

Nach und nach die in Stücke gehackte Butter und den Wein zugeben und die Sauce mit etwas Estragon und Kerbel würzen. Die Steaks mit dem Spargel und den Kartoffelplätzchen auf Tellern anrichten und die Sauce dazu servieren.

Pro Person: 1093 kcal (4575 kJ), 66,2 g Eiweiß, 61,3 g Fett, 68,0 g Kohlen-hydrate

Gesundheitstipp für die Ostertage

Damit das Festtagsmenü nicht auf den Magen schlägt: Bei reichlichem Essen, insbesondere fetthaltigem, ist Artischockensaft ideal. Er wird aus frischen Artischockenblättern- und knospen gewonnen und hat einen herb-aromatischen Geschmack. Dem Saft werden wahre Wunderdinge zugesprochen. Verantwortlich dafür sind die im Saft enthaltenen Bitterstoffe und Cynarin, ein Verwandter der Kaffeesäure. Diese Substanzen fördern den Gallenfluss, helfen somit bei Gallensteinen und unterstützen außerdem die Entgiftungstätigkeit der Leber. Der reichliche Gallenfluss fördert außerdem unseren Fettstoffwechsel. Auch bei Übelkeit, Völlegefühl und Blähungen hat sich Artischockensaft als hilfreich erwiesen. Da er etwas bitter schmeckt, am besten mit Wasser oder Gemüsesäften mixen. Artischockensaft gibt es in Apotheken und Reformhäusern. Er sollte kurz vor der Mahlzeit getrunken werden.

Nachhaltig einkaufen: Auch Zitrusfrüchte haben ihre Saison

Zitrusfrüchte gibt es inzwischen ganzjährig beinahe überall zu kaufen. Doch wie heimisches Obst haben auch diese Importfrüchte eine Saison in ihren Anbauländern. Orangen beispielsweise werden hauptsächlich von November bis April geerntet, Mandarinen von November bis Februar und Grapefruits von Oktober bis April.

Zitrusfrucht Mandarine – ein beliebtes Obst Foto: dpj/ newspol.de
Zitrusfrucht Mandarine – ein beliebtes Obst
Foto: dpj/ newspol.de

Das Angebot ist somit während dieser Monate besonders groß und die Qualität entsprechend gut. Das Obst schmeckt einfach besser – zumal Zitrusfrüchte bei Genussreife geerntet werden müssen, da sie nach der Ernte nicht mehr nachreifen. Es empfiehlt sich also, auch Zitrusfrüchte möglichst saisonal einzukaufen. Gerade im Winterhalbjahr sorgen sie für Abwechslung und ergänzen die Obstpalette, wenn das Angebot an heimischen Früchten stark eingeschränkt ist.

Nach der Ernte werden Zitrusfrüchte maschinell gewaschen, gebürstet und getrocknet und anschließend nach Größe, Farbe und Handelsklasse sortiert. Beim Waschen wird die natürliche Wachsschicht der Früchte entfernt. Damit die Früchte nicht austrocknen und vorzeitig verderben, werden sie – außer Bio-Früchte – nach der Reinigung wieder mit einer Wachsschicht überzogen. Die anschließende Behandlung mit Konservierungsstoffen schützt vor allem vor Fäulnis und Schimmelpilzen. Die Schale von so behandelten Zitrusfrüchten sollten Sie nicht essen und auch nicht für dekorative Zwecke in der Küche nutzen. Wenn Sie bei der Verwendung der Schale auf Nummer sicher gehen wollen, kaufen Sie ökologisch erzeugte Zitrusfrüchte, die nach der Ernte weder mit Pflanzenschutzmitteln noch mit Konservierungsmitteln oder Wachs behandelt werden dürfen. Ihre Schale sieht in der Regel etwas stumpfer aus und sollte vor der Nutzung gewaschen werden.

Dr. Claudia Müller, www.aid.de

Weitere Informationen zu Zitrusfrüchten von der Ernte bis zum eigenen Anbau in Haus und Garten finden Sie auf was-wir-essen.de in der Rubrik „Tipp der Saison“ www.was-wir-essen.de/tipp-der-saison.php

Veganer Käse: „Widerspruch“ auf der Pizza

Wer sich vegan ernähren möchte, findet vor allem im Bio-Handel eine große Auswahl – vom Getreidedrink über Tofu-Spezialitäten und pflanzlichen Aufstrichen bis hin zu Aufschnitt auf Soja- oder Weizenbasis. Schwierig wird es jedoch bei Käse, auf den Viele aber nicht verzichten wollen. Gerade bei Pizza und Aufläufen gehört lecker schmelzender Käse einfach dazu.

Das haben 2012 die ersten konventionellen Hersteller erkannt und vegane „Käsescheiben“ auf den Markt gebracht. Sie enthalten neben Wasser, pflanzlichem Öl und Stärke auch viele Zusatzstoffe, darunter meist Emulgatoren, Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker und Farbstoffe. Aromen stehen ebenfalls fast immer auf der Zutatenliste. Damit rücken solche Produkte in die Nähe von Analogkäse, der vor einigen Jahren in die Schlagzeilen geriet. Was beim Analogkäse als Verbrauchertäuschung kritisiert wird – der Verzicht auf Milch und Milchprodukte – ist bei veganem „Käse“ allerdings gewollt.

Nun haben einige Bio-Hersteller nachgezogen: Auf der weltweit größten Fachmesse „BioFach 2014“ wurde unter anderem ein „Bio-Pizzaschmelz“ vorgestellt. Auf Zusatzstoffe wird verzichtet, allerdings sorgt „natürliches Aroma“ für den typischen Käsegeschmack. Dieses Aroma ist vegan, also nicht auf der Basis von Milch oder Käse hergestellt. Die Hersteller verraten allerdings nicht, welcher Stoff stattdessen als Grundlage dient. Ausgangsbasis für eine Kennzeichnung mit „natürlichem Aroma“ ist laut Gesetz die Verwendung von Rohstoffen aus der Natur. Das müssen aber nicht die sein, die einem Produkt am Ende den Namen oder den Geschmack geben.

Die EU-Öko-Verordnung erlaubt natürliche Aromen für Bioprodukte. Das entspricht jedoch nicht dem Anspruch, den die meisten Verbraucher an die Naturbelassenheit von Bio-Lebensmitteln haben. Der Bundesverband Naturkost Naturwaren empfiehlt seinen Mitgliedsunternehmen daher, auf Extrakte und natürliche Aromen aus dem namensgebenden Rohstoff zu setzen, bevorzugt in Öko-Qualität. Im Falle „Veganer „Käse“ kommt das aber nicht in Frage, da das Aroma dann nicht vegan wäre. Der Vegan-Boom treibt also auch auf dem Biomarkt ein paar seltsame Blüten.

Für Veganer gibt es Alternativen zum Käse, zum Beispiel können Hefeflocken und daraus hergestellter Hefeschmelz den Streukäse für Pizza und Aufläufe ersetzen. Es gibt im Bio-Handel auch Mozzarella-ähnliche Bio-Produkte aus Vollkornreis, sogenannte „Fermate“ auf Sojabasis als Brotbelag oder zum Überbacken, fermentierten Cashew-„Käse“ und „Frischkäse“ auf Tofubasis. Wer selbst veganen „Käse“ herstellen möchte, findet in speziellen Kochbüchern und im Internet viele Rezepte. Die Konsistenz ähnelt der von Käse und über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten.

Katja Niedzwezky und Britta Klein, www.aid.de

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