Zusätzlich fünf Milliarden Euro für den Schienenpersonennahverkehr

Bund und Länder haben sich nach langer Auseinandersetzung auf die Eckpunkte über die künftige finanzielle Ausstattung und Verteilung der sogenannten Regionalisierungsmittel geeinigt. Demnach soll das Land NRW in den kommenden 15 Jahren rund fünf Milliarden Euro zusätzlich für den Schienenpersonennahverkehr erhalten. „Der erzielte Kompromiss ist von großer Bedeutung für Nordrhein-Westfalen und muss jetzt schnell umgesetzt werden“, sagte Verkehrsminister Michael Groschek. „Vor allem die Pendler in NRW dürfen sich über die gute Nachricht freuen.“

Mit den Regionalisierungsmittel finanzieren die Länder den Schienenpersonennahverkehr. Der Bund erhöht diese Mittel ab dem Jahr 2016 von derzeit rund 7,4 Milliarden Euro auf acht Milliarden Euro. Die Mittel steigen über einen Zeitraum von 15 Jahren – statt bislang um 1,5 Prozent – um jährlich 1,8 Prozent und werden nach dem sogenannten Kieler Schlüssel verteilt. Der Anteil Nordrhein-Westfalens erhöht sich damit schrittweise von gegenwärtig 15,76 Prozent auf 18,99 Prozent. Bund und Länder sind sich zudem einig in dem Ziel, den Anstieg der Trassenpreise zu begrenzen.

Überdies wurde die Fortführung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GFVG) über das Jahr 2019 vereinbart. Das Ergebnis der Verhandlungen zwischen Bund und Ländern wird nunmehr in dem anstehenden Vermittlungsverfahren umgesetzt werden müssen. In diesem Jahr hat der Bund dem Land Nordrhein-Westfalen gut 1,1 Milliarden Euro an Regionalisierungsmitteln für den Schienenpersonennahverkehr zur Verfügung gestellt.

Die Westfälische Mona Lisa

V.l.: Ute Schäfer, NRW-Kulturministerin, Dr. Britta Kaiser-Schuster, Dezernentin Kulturstiftung der Länder, Dr. Martin Hoernes, Generalsekretär Ernst von Siemens Kunststiftung, Dr. Barbara Rüschoff-Thale, LWL-Kulturdezernentin, Dr. Tanja Pirsig-Marshall, Kuratorin für die Moderne am LWL-Museum, Dr. Hermann Arnhold, Direktor LWL-Museum, Dr. Ursula Sinnreich, Generalsekretärin Kunststiftung NRW, Matthias Löb, LWL-Direktor, Dieter Gebhard, Vorsitzender Landschaftsversammlung. Foto: LWL
V.l.: Ute Schäfer, NRW-Kulturministerin, Dr. Britta Kaiser-Schuster, Dezernentin Kulturstiftung der Länder, Dr. Martin Hoernes, Generalsekretär Ernst von Siemens Kunststiftung, Dr. Barbara Rüschoff-Thale, LWL-Kulturdezernentin, Dr. Tanja Pirsig-Marshall, Kuratorin für die Moderne am LWL-Museum, Dr. Hermann Arnhold, Direktor LWL-Museum, Dr. Ursula Sinnreich, Generalsekretärin Kunststiftung NRW, Matthias Löb, LWL-Direktor, Dieter Gebhard, Vorsitzender Landschaftsversammlung.
Foto: LWL

Museum feiert Übergabe von Macke-Werk

Münster (lwl). Die „Westfälische Mona Lisa“ hat nun im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster einen dauerhaften Aufenthaltsort gefunden. Mit Hilfe öffentlicher Gelder konnte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das bedeutende expressionistische Werk „Frau des Künstlers mit Hut“ von August Macke ankaufen, nachdem es schon seit gut 30 Jahren im Museum die Blicke auf sich gezogen hat.

Bisher war das Macke-Porträt seiner Frau Elisabeth eine Leihgabe aus Privatbesitz. Als das Werk 2014 verkauft werden sollte, hat der LWL Förderer angesprochen und die Summe von 1,5 Millionen Euro zusammengetragen. In einer Feierstunde haben die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Kulturstiftung der Länder, das NRW-Kulturministerium, die Kunststiftung NRW und die Ernst von Siemens Kunststiftung am Donnerstag (24.9.) dem LWL-Museum das Gemälde übergeben.

August Macke, Frau des Künstlers mit Hut, 1909 Foto: LWL/Ahlbrand-Dornseif
August Macke, Frau des Künstlers mit Hut, 1909
Foto: LWL/Ahlbrand-Dornseif

Als der Eigentümer von Mackes „Frau des Künstlers mit Hut“ im Frühjahr 2014 den geplanten Verkauf des Bildes ankündigte, bestand die Gefahr, dass eines von Mackes bedeutendsten Werken der Öffentlichkeit entzogen würde. „Ein Verkauf des Werkes an einen Privatsammler oder eine Institution außerhalb von Deutschland wäre ein großer Verlust nicht nur für die westfälische, sondern für die deutsche Kunstlandschaft gewesen“, erklärte LWL-Direktor Matthias Löb. Das Gemälde zählt zu den fünf bedeutendsten Werken der Macke-Sammlung des LWL-Museums für Kunst und Kultur und gehört neben dem „Sonnigen Weg“ zu den Lieblingsbildern der Besucher.

Werke von August Macke in der Qualität dieses Bildes existieren auf dem Kunstmarkt kaum noch. „Wir freuen uns, dass so bedeutende Förderer erkannt haben, wie wichtig es ist, das Kunstwerk für unsere Sammlung zu erhalten“, so Löb. Mit dem Ankauf bleibe das Werk auch in Zukunft für die Öffentlichkeit erhalten und festige die Macke-Sammlung im LWL-Museum.

Elf Gemälde von August Macke befinden sich inzwischen im Besitz des LWL-Museums, 18 weitere sind als Leihgaben im Haus. Hinzu kommen Aquarelle, Zeichnungen und 80 Skizzenbücher, die ebenfalls dem LWL-Museum gehören. Durch zusätzliche Forschungsprojekte und Publikationen hat das LWL-Museum heute den Rang eines Macke-Standortes erlangt.

„Mit dem Erwerb wird national wertvolles Kulturgut dauerhaft für das Museum, für die Öffentlichkeit und die Forschung gesichert. Deshalb hat der Bund ein erhebliches Interesse an dem Ankauf“, begründet Kulturstaatsministerin Monika Grütters die Förderzusage des Bundes. Die Kulturstiftung der Länder sichere damit ein Schlüsselwerk des Künstlers für das Museum: „Mit dem Ankauf des für die Entwicklung zum expressionistischen Maler wegweisendem Porträts, das seit 30 Jahren als Dauerleihgabe ein Glanzlicht der LWL-Sammlung bildet, kann der herausragende Macke-Bestand dauerhaft bewahrt werden“, erklärt Isabel Pfeiffer-Poensgen, Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder.

„Münster steht heute im Mittelpunkt der Macke-Forschung und das Gemälde komplettiert die Macke-Sammlung im LWL-Museum für Kunst und Kultur“, sagte NRW-Kulturministerin Ute Schäfer. „Das Porträt von Mackes Ehefrau Elisabeth wird jetzt dauerhaft an dem Ort aufbewahrt, der sich der wissenschaftlichen Erforschung des Lebenswerkes von August Macke widmet“, erläuterte Dr. Ursula Sinnreich, Generalsekretärin der Kunststiftung NRW. „Ein Erwerb aus Privatbesitz, der sich schon seit 1981 als unverzichtbares Museumsstück bewährt hat, fügt sich hervorragend in das Förderprofil unserer Stiftung“, erklärte Dr. Martin Hoernes, Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung.

Hintergrund
Das Gemälde steht beispielhaft für den Wandel von Mackes Malweise in den Jahren 1909 und 1910: Die Loslösung des Künstlers vom Zeichnerischen und Skizzenhaften hin zu einfacheren Formen. Mackes Fähigkeit, die Farben zum Leuchten zu bringen und sein sicheres Gespür für Komposition und Farbe kommen in dem Porträt zum Ausdruck. Es zählt zu den eindrucksvollsten Werken, die Macke von seiner Frau schuf. Elisabeth war sein wichtigstes Modell. Im Laufe von zehn Jahren fertigte er mehrere hundert Porträts von ihr an. 1904 schrieb Macke an Elisabeth: „Du liebes Mädchen, glaube mir, ich habe mehr durch Dich gelernt als Du durch mich. Es ist die Wahrheit, daß unsere Liebe eine wunderbare, ja eine einzige ist.“

1909 heirateten Elisabeth und August Macke, 1910 und 1913 wurden die beiden Söhne geboren. Fünf Jahre nach der Hochzeit starb der Künstler als Soldat in den ersten Kriegsmonaten in Frankreich. Er wurde nur 27 Jahre alt.

LWL-Museum für Kunst und Kultur

Unnötige radiologische Untersuchungen vermeiden

Auch sehr niedrige Belastungen durch Röntgenstrahlen und Radioaktivität können Blutkrebs verursachen. Das ergab eine Studie an über 300 000 Angestellten von Atomkraftwerken. Jede zusätzliche Dosis von zehn Millisievert erhöht demnach das Erkrankungsrisiko um relative drei Prozent, berichtet die „Apotheken Umschau“. Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, keine unnötigen radiologischen Untersuchungen durchzuführen.

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