Als Konsequenz auf geschönte Zahlen bei der Leserwahl zum „Lieblingsauto“ im Rahmen der Verleihung des ADAC Mobilitätspreises „Gelber Engel“ hat die ADAC Geschäftsführung im Auftrag des ADAC Präsidiums eine umfassende Aufklärung aller Vorkommnisse und Vorwürfe angeordnet. Diese ist bereits unmittelbar nach Bekanntwerden erster Manipulationsvorwürfe angelaufen und dauert derzeit an. Ergebnisse werden nach Abschluss der Untersuchung veröffentlicht. Zum aktuellen Stand der internen Ermittlungen stellt Dr. Karl Obermair, der Vorsitzende der ADAC Geschäftsführung, fest: „Wir müssen davon ausgehen, dass auch in vergangenen Jahren die Zahl der abgegebenen Stimmen zum Lieblingsauto nach oben korrigiert wurde.“ Die Manipulationen an der absoluten Zahl der Stimmen – nicht aber der Rangfolge der Ergebnisse – hatte der bisherige ADAC Kommunikationschef am vergangenen Freitag eingeräumt und dafür die alleinige persönliche Verantwortung übernommen. Im Anschluss daran hat er sämtliche Funktionen und Aufgaben im ADAC mit sofortiger Wirkung niedergelegt.
„Ich bin fassungslos über die Dreistigkeit des Fehlverhaltens einer einzelnen Führungskraft, für den selbstverständlich bis zuletzt die Unschuldsvermutung gegolten hat. Dem ADAC ist dadurch schlimmer Schaden zugefügt worden“, betont Dr. Karl Obermair, Vorsitzender der ADAC Geschäftsführung. Es gelte nun, mit aller Entschiedenheit die Reputation und Glaubwürdigkeit des Clubs in vollem Umfang wieder herzustellen. „Wir nehmen die Kritik am ADAC äußerst ernst und werden alles unternehmen, um das Vertrauen in den ADAC zurückzugewinnen.“ Nach derzeitigem Kenntnisstand gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass auch andere Bereiche des ADAC, etwa Verbraucherschutz- oder Techniktests, von Unregelmäßigkeiten betroffen sind.
Die Führung des ADAC bedauert die Berichterstattung der vergangenen Tage, ebenso die Kritik von ADAC Spitzenrepräsentanten im Rahmen der Preisverleihung „Gelber Engel“ gegenüber einzelnen Medien. Diese sei in der festen Überzeugung erfolgt, dass sich die in der Süddeutschen Zeitung erhobenen Manipulationsvorwürfe als substanzlos erweisen. Diese Einschätzung hat sich Ende vergangener Woche als falsch herausgestellt. Der Vorsitzende der ADAC Geschäftsführung hat sich nach Bestätigung der Manipulation bei der Süddeutschen Zeitung entschuldigt.