Manipulationserkennung bei digitalen Fotos

Prof. Dr. Rainer Böhme Foto: privat
Prof. Dr. Rainer Böhme
Foto: privat

Original oder Fälschung?

Strahlt der Himmel über dem Urlaubsort wirklich so blau wie auf dem Werbebild? Ist das Promi-Foto authentisch? Und dokumentiert die Aufnahme, die im Internet kursiert, tatsächlich ein Kriegsverbrechen, oder ist sie gefälscht? Im Zeitalter der digitalen Bildbearbeitung ist inzwischen nahezu jedes Foto nachbearbeitet. Doch was genau ist manipuliert? Mit dieser Frage beschäftigen sich Bildforensiker und stoßen dabei immer wieder an Grenzen. In einem neuen Projekt an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) untersuchen Wissenschaftler nun, ob sich die Methoden und die Erfolgsquote der Bildforensiker weiter verbessern lassen – oder ob es Manipulationen gibt, die einfach nicht nachzuweisen sind.

Ein besonderes Augenmerk legt Projektleiter Prof. Dr. Rainer Böhme, Juniorprofessor für Wirtschaftsinformatik und IT-Sicherheit, auf Schwachstellen bekannter bildforensischer Verfahren – die Frage ist auch, inwieweit sich diese Methoden verbessern lassen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt das Vorhaben des münsterschen Wissenschaftlers in den kommenden drei Jahren mit insgesamt rund 270.000 Euro. Kooperationspartner ist Dr. Markus Kuhn von der Universität Cambridge in England.

„Bislang wissen wir nicht, wo die Grenzen der existierenden Methoden zur Manipulationserkennung liegen. Dabei wäre es extrem wichtig, genau zu wissen, wie zuverlässig sie sind“, betont Rainer Böhme. Der Wirtschaftsinformatiker erklärt: „In polizeilichen Ermittlungen spielen diese Verfahren eine wichtige Rolle. Urteile in Gerichtsverfahren können davon abhängen. Ein anderes Beispiel ist der Nachweis von Versicherungsbetrug. Fotos – eventuell auch manipulierte – werden regelmäßig herangezogen, um Schäden zu dokumentieren.“

Quelle/Text/Redaktion: www.uni-muenster.de

Link:

AG Prof. Böhme
Forschung A-Z/Informationen zum Projekt

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