Der Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen nimmt nicht nur in Mönchengladbach besorgniserregende Züge an. Immer wieder werden teilweise sogar intensivmedizinische Behandlungen und stationäre Krankenhausaufenthalte für diesen Personenkreis erforderlich.
Polizei, Ordnungsamt und der Fachbereich Kinder, Jugend und Familie haben deshalb am gestrigen Donnerstag (6. Februar) gemeinsam 30 Trinkhallen und Kioske überprüft. Bei diesen Kontrollen wurden minderjährige Testkäufer, deren Eignung zuvor von einer Fachkraft des Jugendamtes gesondert überprüft wurde und nach Vorlage einer Einverständniserklärung der Eltern dieser Jugendlichen aufgesucht. Das erschreckende Ergebnis: In elf Fällen, also bei fast jedem dritten Testkauf, konnten diese Jugendlichen ohne Vorlage des Ausweises oder einer Alterskontrolle problemlos Tabakwaren und hochprozentigen Alkohol erwerben. Gegen die Verkäufer werden jetzt Bußgeldverfahren eingeleitet. Nach Auskunft des Ordnungsamtes werden die Kontrollen fortgesetzt.
Zum Hintergrund: 94 Jugendliche mussten im Jahr 2012 in den Mönchengladbacher Krankenhäusern wegen einer Alkoholvergiftung behandelt werden. Nach einer aktuellen Landesstatistik nahm die Zahl der Betroffenen im Vergleich zu 2011 um 5,6 Prozent zu. In der Altersgruppe der 10- bis 15-Jährigen mussten allein 19 Kinder in einer Klinik behandelt werden. Auch landesweit gab es in diesem Zeitraum einen deutlichen Anstieg. In der jungen Altersgruppe (zehn bis 15 Jahre) landeten 2012 zum Beispiel 930 Kinder und Jugendliche im Krankenhaus. Die Zahl der betroffenen Mädchen war mit 531 Fällen höher als bei Jungen mit 399 Behandlungen.