Das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales teilt mit: Väter mit Migrationshintergrund in NRW zeigen zunehmend mehr Interesse an einem veränderten Rollenverhalten bei der Kindererziehung: Dies ist ein Ergebnis eines Forschungsprojektes des Zentrums für Türkeistudien und Integration (ZfTI) mit Sitz in Essen. Erste Ergebnisse dieses Projektes wurden bei der Fachtagung „Frag doch Papa! Interkulturelle Väterarbeit in NRW: Erprobt, Erforscht … Verankern…“ rund 170 Fachleuten in der Volkshochschule in Essen vorgestellt. „Wir haben zum Ziel, interkulturelle Väterarbeit in NRW stärker zu verankern. Dies fördert die gesellschaftliche Integration und insbesondere die Bildungschancen“, erklärte Integrationsstaatssekretär Thorsten Klute in Essen. Klute ist Schirmherr des interkulturellen Väternetzes NRW.
Für das Forschungsprojekt wurden nach Angaben des Zentrums rund 60 Väter mit Zuwanderungsgeschichte befragt, die bereits an Angeboten für Väterarbeit teilnehmen. „Durch unsere Untersuchungen haben wir festgestellt, dass sich die Väter aus den Vätergruppen nachhaltig in ihrer Erziehungskompetenz und in ihrem Selbstbild bestätigt fühlen“, erklärte Professor Dr. Haci-Halil Uslucan, wissenschaftlicher Leiter des ZfTI in Bezug auf die Zwischenergebnisse, die ein sich veränderndes Rollenverhalten in Familien mit Migrationshintergrund widerspiegeln.
Bei der Fachtagung in Essen war es Thema, wie und wo solche Angebote in Zukunft flächendeckend in NRW gemacht werden können. Dies könnte beispielsweise über die landesweit eingerichteten Kommunalen Integrationszentren passieren. Integrationsstaatssekretär Klute lobte die Arbeit des Facharbeitskreises Interkulturelle Väterarbeit und betonte: „Väter mit Migrationshintergrund werden bisher in den Regelstrukturen wie Kindergarten, Schule, Verbänden zu wenig berücksichtigt. Interkulturelle Väterarbeit ist aber ein Gewinn für jede Einrichtung. Und: Väter im Land haben ein Recht darauf – und ihre Kinder auch.“