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Zwei Drittel aller älteren Autofahrer nehmen regelmäßig Medikamente ein

67 Prozent aller Autofahrer ab 65 Jahre nehmen regelmäßig Medikamente ein. Bei den über 75-Jährigen sind es sogar 77 Prozent. Das ergab eine repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag des DVR. Sicherheit geht dabei für die meisten befragten Autofahrer vor: 78 Prozent würden ihren Wagen stehen lassen, wenn sie merken, dass Arzneimittel ihre Fahrtüchtigkeit einschränken.

Arzt wird zu wenig konsultiert

Nach eigenen Angaben ist ein Großteil der älteren Autofahrer, die Medikamente einnehmen, über mögliche Nebenwirkungen gut informiert. 89 Prozent informieren sich darüber, ob ihre Arzneien die eigene Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen, nur jeder Zehnte (11 Prozent) tut dies nicht.

Der Arzt ist dabei jedoch nicht Informationsquelle Nummer eins. Fast drei Viertel (73 Prozent) der betroffenen Autofahrer lesen den Beipackzettel. Mit ihrem Arzt sprechen zwei Drittel (66 Prozent). Und jeder Vierte fragt den Apotheker (26 Prozent). „Den Beipackzettel zu studieren, reicht in vielen Fällen nicht aus“, sagt Burkhard Gerkens, Referent für Ältere Verkehrsteilnehmer beim DVR. „Gerade bei älteren Patienten, die mehrere Arzneimittel gleichzeitig einnehmen, ist unbedingt Vorsicht geboten. Der Medikamentencocktail kann unberechenbare Nebenwirkungen entfalten. Ohne ärztliche Beratung sollte man sich in diesem Fall nicht ans Steuer setzen.“ Passiere ein Unfall, riskierten die Betroffenen ihren Versicherungsschutz.

Der Experte rät, das Gespräch mit dem Hausarzt zu suchen. Hilfreich könne es zudem sein, Buch über alle eingenommenen Medikamente zu führen – eine wichtige Information für den Arzt, da der Patient oft mehrere Präparate von verschiedenen Medizinern verschrieben bekommt. Außerdem wichtig: Wer mit der Einnahme eines neuen Medikaments beginnt, sollte sich vor Fahrtantritt folgende Fragen stellen: Bin ich müder als sonst? Habe ich den Eindruck, dass ich langsamer reagiere?

Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit haben zum Beispiel Schlafmittel sowie Beruhigungs- und Schmerzmittel. Aber auch Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck, Herzkrankheiten, Magen-Darm-Problemen oder Depressionen können die Fahrfitness verringern. Vorsicht ist ebenfalls bei manchen rezeptfreien Präparaten angesagt, etwa gegen Allergien oder Erkältungen. Viele der Medikamente machen müde oder verlangsamen die Verarbeitung von Umweltreizen. Reaktionen im Straßenverkehr erfolgen verzögert oder zu spät.

Gesundheitschecks empfehlenswert

Es sind jedoch nicht immer nur Medikamente, die die Sicherheit im Verkehr beeinträchtigen können. Insbesondere ältere Autofahrer sollten ihre allgemeine Fahrtüchtigkeit untersuchen lassen. Sinnvoll sind regelmäßige Gesundheitschecks. Dabei werden unter anderem Gehör, Aufmerksamkeit, Reaktionsgeschwindigkeit, Beweglichkeit sowie die Funktionen von Herz, Leber und Nervensystem überprüft.

Die Aktion Schulterblick: Sicher mobil bis ins hohe Alter

Die „Aktion Schulterblick“ des DVR macht auf die Notwendigkeit freiwilliger Gesundheitschecks aufmerksam. Mehr Informationen finden Sie unter www.dvr.de/schulterblick.

Der DVR wurde 1969 als Verein gegründet und ist mit seinen mehr als 200 Mitgliedsorganisationen die Kompetenzplattform in allen Fragen der Straßenverkehrssicherheit.

Beim Pilzkauf kommt es vor allem auf Frische an

Herbstzeit ist Pilzzeit. Ob Steinpilze oder Pfifferlinge – Speisepilze sind in Deutschland beliebte Delikatessen. Jedoch sollten Pilzliebhaber beim Kauf vorsichtig sein, denn angeschimmelte und verdorbene Speisepilze können die Gesundheit gefährden. „Schlechte Ware kann Durchfall, Übelkeit oder Fieberanfälle verursachen“, warnt Christiane Kunzel von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Pilz-Semmelknödel oder Steinpilzrissotto – diese Leckereien lassen die Herzen von Pilzfreunden höher schlagen.

Allerdings stehen die hierzulande so beliebten Pfifferlinge und Steinpilze in Deutschland unter Naturschutz und dürfen in den Wäldern nur für den Eigenbedarf gesammelt werden. Die Pilze aus dem Handel sind deshalb Import-Ware. „Sie stammen überwiegend aus Osteuropa, und zwar aus Russland, Litauen, Polen und der Ukraine“, erläutert Kunzel. Das bedeutet, dass die schmackhaften Speisepilze schon mal mehrere Tage brauchen, bis sie in hiesigen Gemüseständen landen. „Kunden sollten deshalb beim Einkauf die Pilze genau unter die Lupe nehmen“, empfiehlt die Expertin.

So lässt sich der Frischegrad der Pilze am Geruch und an der Farbe erkennen. „Frische Pfifferlinge duften aromatisch, sehen prallgelb und saftig aus“, erläutert Kunzel. Für alle Sorten gilt: Die Pilze sollten fest, hell und nicht verfärbt sein. Die Oberfläche darf sich nicht schmierig anfühlen. Auch muffiger, fauliger Geruch oder eine fleckige Oberfläche weisen auf ältere oder bereits verdorbene Pilze hin. „Pfifferlinge sind einwandfrei, wenn beim Anschnitt die Stiele innen weiß bis cremefarben sind und die Hüte keine Ränder und Flecken aufweisen. Sand und schwarze Erdteilchen sind aber unbedenklich.

Vorsicht bei Folienverpackung

Allerdings lassen sich nicht alle Schäden auf Anhieb erkennen. Gerade Folienverpackungen erschweren es Kunden, Zersetzungserscheinungen beim Kauf zu entdecken. „Werden Pilze in Holzkörbchen unter perforierter Folie verpackt, kann sich innen Kondenswasser bilden, das die Pilze nach einiger Zeit feucht, schleimig und schimmelig werden lässt“, erklärt Kunzel. Deshalb empfiehlt die Expertin, statt zum gefüllten Körbchen lieber zum losen Angebot zu greifen – auch wenn’s teurer ist. Bei der Zubereitung empfiehlt es sich, noch einmal darauf zu achten, ob die gekaufte Ware in Ordnung ist. Zum Test sollten einige Pilze angeschnitten werden, um einen Blick auf die Innenseite zu werfen.

„Jede Pilzmahlzeit sollte 15 Minuten garen“, sagt Kunzel. Nicht aufgegessene Pilzgerichte können im Kühlschrank für ein bis zwei Tage gelagert werden. Voraussetzung dafür ist, dass die Pilzgerichte nach dem Kochen schnell im kalten Wasserbad abgekühlt werden und rasch in den Kühlschrank gelangen.

Vor dem erneuten Verzehr ist es notwendig, sie gründlich zu erhitzen. „Gegarte Pilzgerichte lassen sich auch einfrieren. Die Lagerzeit beträgt dann drei Monate bei minus 18 Grad Celsius“, so Kunzel. Nicht zu empfehlen sei dagegen, rohe Pilze im Kühlschrank einzulagern. „Sie sollten möglichst sofort nach dem Einkauf verzehrt werden“, so die Expertin.

Pilze sind nicht nur lecker, sondern auch gesund. Sie bestehen fast nur aus Wasser und sind deshalb sehr kalorienarm. Sie enthalten eine große Menge lebenswichtiger Vitamine und Mineralstoffe, wie zum Beispiel die Vitamine B und D, die wichtig für Nerven und die Knochenbildung sind. Da Pilze wertvolle Ballaststoffe enthalten, machen sie lange satt und fördern auch die Verdauung. Außerdem steckt in Pilzen hochwertiges Eiweiß für den Muskelaufbau.

Nicht mehr als 250 Gramm pro Woche

Allerdings haben Wildpilze die Eigenschaft, Schwermetalle, vor allem Blei, Kadmium und Quecksilber, in ihren Fruchtkörpern anzureichern. Zu viel Kadmium und Blei schädigen Leber und Nieren, Quecksilber beeinträchtigt das Nervensystem.

„Für gesunde Menschen sind Wildpilze, in Maßen genossen, jedoch unbedenklich. Um ganz sicher zu gehen, sollte man nicht mehr als 250 Gramm Wildpilze pro Woche essen“, empfiehlt die Expertin.

Ein Dauerproblem ist die radioaktive Belastung von Wildpilzen besonders aus Osteuropa. Deshalb wird bei Importen regelmäßig kontrolliert, ob der zulässige Grenzwert von 600 Becquerel pro Kilogramm überschritten ist. In Deutschland können Wildpilze insbesondere aus Südbayern und dem Bayrischen Wald belastet sein (Stand: 09/2010). Kunzel: „Aufgrund der Schadstoffbelastung sollten Kleinkinder, Schwangere und Stillende Wildpilze ganz aus ihrem Speiseplan streichen. Zuchtpilze wie Champignon, Austernpilze, Shiitake und Stockschwämmchen können dagegen unbedenklich konsumiert werden, da sie gegenüber den Wildpilzen den Vorteil haben, bei der Erzeugung keinen Schadstoffen oder radioaktiver Strahlung ausgesetzt zu sein.“

Stand: 09/2010

Dreschclub aus Nieheim zu Gast

Am Sonntag können Interessierte das Dreschen mit Dreschkasten im LWL-Freilichtmuseum Detmold beobachten. Foto: LWL
Am Sonntag können Interessierte das Dreschen mit Dreschkasten im LWL-Freilichtmuseum Detmold beobachten. Foto: LWL

Wer den Nieheimer Dreschclub im Einsatz sehen möchte, hat am Sonntag, 22. September, im LWL-Freilichtmuseum Detmold die Gelegenheit dazu. Die Nieheimer zeigen im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) bei entsprechender Witterung ab etwa 12 Uhr, wie das Dreschen früher zuging und führen ihren Dreschkasten der Marke Geringhoff vor.

Die Firma Geringhoff wurde 1880 in Ahlen von Carl Geringhoff gegründet und existiert noch heute. Ab 1890 entwickelte man in Ahlen auch Dreschmaschinen. Die Dreschmaschine, die am Sonntag zu beobachten ist, wird angetrieben durch einen Deutz-Schlepper von 1938. Eine Besonderheit bei der Aktion, die am Dorfteich im Paderborner Dorf des LWL-Museums stattfindet, ist das Verarbeiten des Hafer-Erbsen-Gemenges. Hafer und Erbsen wurden gemeinsam auf dem Feld angebaut und müssen nun wieder getrennt werden. Ein moderner Mähdrescher kann diese Sortierung nicht vornehmen.

Der Vorteil eines modernen Mähdreschers allerdings liegt darin, dass er in einem Arbeitsgang erledigt, was die LWL-Museumsmitarbeiter in mühevoller Handarbeit vorbereitet haben: zunächst wurde das Gemenge mit einem Mähbinder geerntet, die Garben mussten per Hand zu Hocken aufgestellt werden, um auf dem Acker noch ein paar Tage zu trocknen. Das Gemenge wurde auf einen Wagen aufgeladen in einer Scheune gelagert und kann jetzt weiterverarbeitet werden.

Für die Nieheimer ist es eine Herausforderung, Hafer und Erbsen mit ihrer Maschine sauber zu trennen – es ist das erste Mal, dass sie den Sortierzylinder wieder einsetzen. Das Getreide wird an die museumseigenen Tiere verfüttert, das Stroh lagert das LWL-Freilichtmuseum im Westmünsterländer Hof.

 

LWL-Einrichtung:
LWL-Freilichtmuseum Detmold
Westfälisches Landesmuseum für Volkskunde
Krumme Str.
32760 Detmold
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Kaiser-Wilhelm-Denkmal soll attraktiver werden

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica/Minden-Lübbecke. Foto: LWL
Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica/Minden-Lübbecke. Foto: LWL

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) wird die Ringterrasse unterhalb des Kaiser-Wilhelm-Denkmals für rund 2,8 Millionen Euro sanieren und ergänzen. Das hat der LWL-Kulturausschuss befürwortet. Gleichzeitig beauftragte der Ausschuss die LWL-Verwaltung in einem Wettbewerb Möglichkeiten zu erarbeiten, die die Attraktivität des Denkmals steigern. Dazu gehören eine bessere Besucherinformation, eine neue Gastronomie und neue Toilettenanlagen. Die endgültige Entscheidung fällt am 11. Oktober im LWL-Landschaftsausschuss.

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica/Minden-Lübbecke. Foto: LWL
Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica/Minden-Lübbecke. Foto: LWL

Die Ringterrasse, die ursprünglich einen Durchmesser von 120 Metern hatte, wurde am Ende des Zweiten Weltkrieges beschädigt. Als britische Soldaten einen Tunnel unterhalb des Denkmals sprengten, wurden Teile der Ringterasse fortgerissen. „Gutachten haben ergeben, dass die Standsicherheit des Ringsockels akut gefährdet ist“, so LWL-Baudezernentin Judith Pirscher. „Witterungseinflüsse haben dafür gesorgt, dass der Zustand der Ringmauer sich so verschlechtert hat, dass die Gefahr eines Böschungsbruches besteht.“ Deshalb habe der LWL bereits einen Weg unterhalb der Ringterrasse sperren müssen.

Bei der geplanten Sanierung sollen die zerstörten Terrassenwände rekonstruiert und die Terrasse mit einer zusätzlichen Wand stabilisiert werden. Außerdem müssen entstandene Hohlräume geschlossen und Mauerpfeiler saniert werden, die Terrassenentwässerung muss erneuert werden. Für diese Arbeiten hat der Bund dem LWL schon einen Zuschuss von 300.000 Euro zugesagt.

Der LWL ist Eigentümer des am 18. Oktober 1896 eingeweihten Kaiser-Wilhelm-Denkmal. „Das monumentale Bauwerk gehört zu den wichtigsten Denkmälern in Deutschland und bildet zusammen mit weiteren sechs Denkmälern das Netzwerk ‚Straße der Monumente‘. Das Denkmal hat eine große Bedeutung für Westfalen und damit auch für den LWL sowie für die Region“, sagte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale.

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