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Weintrauben besser als ihr Ruf

Weniger Rückstände

(aid) – Bei Weintrauben werden nur vereinzelt die gesetzlichen Höchstmengen für Pflanzenschutzmittel-Rückstände überschritten. Auch Schwermetalle waren kaum nachweisbar, informiert das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.

Weinreben können von vielen Schadorganismen wie Mehltaupilz, Grauschimmelpilz, Reblaus, Traubenwickler und Spinnmilben heimgesucht werden. Sowohl im konventionellen als auch im ökologischen Anbau werden sie daher mit Pflanzenschutzmitteln behandelt. Im ökologischen Weinbau dürfen zum Beispiel schwefel- und kupferhaltige Mittel eingesetzt werden, die bereits seit über 100 Jahren verwendet werden.

Rund 11 Prozent der Weintrauben enthielten in den Jahren 2013 und 2014 keine Rückstände. Nur bei 1,3 Prozent aller untersuchten Trauben wurden die Grenzwerte überschritten, zeigen die Untersuchungen im Rahmen der Nationalen Berichterstattung zu Pflanzenschutzmittel-Rückständen in Lebensmitteln. Im Jahr 2005 stellten die Lebensmittelprüfer noch bei knapp 6 Prozent der untersuchten Proben Höchstmengenüberschreitungen fest. Wobei diese nicht zwangsläufig mit einer Gesundheitsgefahr für den Verbraucher gleichzusetzen ist. In aller Regel können erst sehr viel höhere Konzentrationen die Gesundheit schädigen.

Je nach Herkunftsland gab es aber Unterschiede. Bei südafrikanischen Trauben sind die Grenzüberschreitungen bereits seit zehn Jahren sehr gering (0 bis1 %). Bei italienischen, griechischen und spanischen Trauben hat sich die Situation in den vergangenen Jahren gebessert. Im Jahr 2005 lagen die Überschreitungsquoten noch bei 8,2 Prozent (Spanien), 7,3 Prozent (Griechenland) und 3,3 Prozent (Italien), während im Jahr 2013 gar keine (Griechenland und Spanien) oder nur in Einzelfällen (Italien: 0,8 %) Beanstandungen vorlagen. In türkischen Trauben wurden mit knapp 8 Prozent im Jahr 2013 relativ häufig Grenzwertüberschreitungen entdeckt. Bei Bio-Trauben waren im Jahr 2013 rund 44 Prozent der Proben rückstandsfrei, Überschreitungen der Höchstwerte gab es nicht.

Die Auswertung lässt nicht auf die Gesamtheit der Weintrauben schließen, da die Proben risikoorientiert genommen wurden. Das heißt, dass Lebensmittel, die in der Vergangenheit auffällig geworden sind, häufiger und mit höheren Probenzahlen untersucht werden als solche, bei denen aus Erfahrung keine erhöhten Rückstandsbelastungen zu erwarten sind.
Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.bvl.bund.de
www.was-wir-essen.de/verbraucher/schadstoffe.php

aid-Unterrichtsmaterial „In Lebensmitteln unerwünscht – Rückstände von Pflanzenschutzmitteln“
Bestell-Nr. 0587 – nur als Download,
www.aid.de/shop/shop_detail.php?bestellnr=0587

Kartoffeln und Kartoffelerzeugnisse

(aid) – Herbstzeit ist Kartoffelzeit. Neu geerntete Kartoffeln haben jetzt Saison. Aber was zeichnet die Knollen eigentlich aus? Welche Eigenschaften haben sie? Das neu aufgelegte aid-Heft „Kartoffeln und Kartoffelerzeugnisse“ beleuchtet alle Facetten des hochinteressanten Lebensmittels.

Das Heft gibt eine Einführung zur bewegten Geschichte der Feldfrucht, erläutert Züchtungsaspekte, Anbaumethoden und zeigt den Aufbau der Kartoffelpflanze mit Schaubild. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Sortenunterschiede und warenkundliche Merkmale.

Zudem beschreibt das Heft, wie Pommes, Chips und Co. entstehen und durch welche Produkteigenschaften sich Kartoffelerzeugnisse auszeichnen. Welche wichtige Rolle die Kartoffel aufgrund ihrer Inhaltsstoffe in der Ernährung spielt, zeigt ein kopierfähiges Schaubild. Das alles macht das Heft zu einem leicht verständlichen Nachschlagewerk für Verbraucher, Lehrkräfte, Schüler und Mitarbeiter im Lebensmittelhandel.
www.aid.de

aid-Heft „Kartoffeln und Kartoffelerzeugnisse“, 20. Auflage 2015
Bestell-Nr. 1003, ISBN 978-3-8308-1195-4

www.aid-medienshop.de
www.aid.de/shop/shop_detail.php?bestellnr=1003

Was Jugendliche mit Diabetes beachten müssen

Auf der Wunschliste der Länder, in denen Jugendliche ein Auslandsjahr verbringen wollen, stehen die USA und Kanada ganz oben. Chronische Krankheiten wie Diabetes können dabei allerdings ein Hindernis sein – denn für die Reise in Nicht-EU-Länder ist eine Auslands-Krankenversicherungen nötig. Und die zahlt in der Regel nicht für die Behandlung von Krankheiten, die schon vor Beginn des Auslandsaufenthaltes bestanden. Darauf weist das Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber“ hin.

Die Behandlung akuter Komplikationen wird allerdings übernommen. Um das Auslandsjahr dennoch zu ermöglichen, legen Jugendliche mit Diabetes häufig Vorräte für Insulin und Blutzucker-Teststreifen an. Ob die Krankenkasse sich an den Kosten beteiligt, muss im Einzelfall verhandelt werden.

Teufelskreis Bodenfruchtbarkeit

Stagnierende Erträge und zu wenig Ernterückstände

(aid) – Dass die Höhe der Erträge unter anderem durch das Maß der Bodenfruchtbarkeit beeinflusst wird, liegt auf der Hand. Und auch umgekehrt: Mit sinkenden Erträgen nimmt langfristig auch die Bodenfruchtbarkeit ab und hierdurch wiederum sinken die Erträge. Ein Teufelskreis. Auf diese Zusammenhänge weist eine aktuelle Studie der Technischen Universität München hin.

Entgegen der bislang eingesetzten Modelle zur weltweiten Ertragsentwicklung, die viel zu positiv angesetzt seien, sinke das Ertragsniveau seit Anfang 1990er Jahre stetig, so Studienleiter Dr. Martin Wiesmeier. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung berichtet vom „späten Erwachen“, denn normalerweise seien signifikante Knicke in der weltweiten Ertragskurve erst mit 18 Jahren Verzögerung sichtbar und man wiege sich in falscher Sicherheit. Sinkende Erträge bedeuteten auch eine sinkende Menge an Ernterückständen. Ertragsrückgang und auch Einflüsse des Klimawandels, wie erhöhte Temperaturen, führten daher zwangsläufig zu einer stagnierenden Biomasseproduktion.

Dem Boden fehlt demzufolge Kohlenstoff zur Humusbildung. Organischer Kohlenstoff sei von entscheidender Bedeutung für die Nährstoffversorgung, die Wasserkapazität und die Durchlüftung des Bodens. Er bilde den wichtigsten Bestandteil der oberen Bodenschicht, die Ackerkrume, und den Hauptbestandteil von Humus. Dass gerade diese nährstoffreiche, überlebenswichtige Bodensubstanz an Qualität einbüße, im aktuellen Fall als Folge eines absinkenden Bodenkohlenstoffgehalts, sei ein ernst zu nehmendes Risiko.

Wiesmeier fordert daher, neue Konzepte zu entwickeln, die das Management der Ernterückstände im Gesamtkonzept des Pflanzenbaus einbeziehen. Hierzu zählten beispielsweise die Erweiterung der Fruchtfolge, die Gründüngung und die Winterbegrünung zur Erosionsminderung. Eine optimierte Bodenbearbeitung, der ökologische Landbau, die Agroforstwirtschaft sowie das Belassen von Ernterückständen auf den Feldern führt Wiesmeier als weitere notwendige Maßnahmen an, um den Teufelskreis aus Ertragsrückgang und verminderter Bodenfruchtbarkeit zu durchbrechen.
Friederike Heidenhof, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.pflanzenforschung.de/de/journal/journalbeitrage/truebe-aussichten-stagnierende-ertraege-gefaehrden-bode-10484
www.aid.de/landwirtschaft/boden.php

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