Ein Salzverzicht hilft nur wenigen Bluthochdruckpatienten. Besser ist es, Lebensmittel zu wählen, die viel Kalium liefern, den Gegenspieler des Natriums.
Wer zu Bluthochdruck neigt, sollte nach Ansicht vieler Ärzte den Salzstreuer stehen lassen und sein Essen pur genießen. Kochsalz liefert Natrium, das den Wasserhaushalt des Körpers und damit den Blutdruck reguliert. Tatsächlich merken einige Patienten, wie ihr Blutdruck nach gesalzenem Essen steigt. Doch das ist nicht bei jedem so. Warum also auf den Salzstreuer verzichten? Zur Vorbeugung und Behandlung von Bluthochdruck ist es wichtiger, ausreichende Mengen an Kalium aufzunehmen. Dieses wirkt im Körper als natürlicher Gegenspieler des Natriums und fördert unter anderem dessen Ausscheidung über die Nieren. Sind beide Mineralstoffe aus dem Gleichgewicht, gerät auch die Blutdruckregulation ins Wanken.
Durch den breiten Einsatz von Salz in Fertiggerichten, Soßen, Wurstwaren, Konserven, Brotaufstrichen oder Backwaren übersteigt unsere Natriumaufnahme oft deutlich die Kaliumzufuhr. Um das Gleichgewicht ins Lot zu bringen, empfiehlt es sich, stark verarbeitete Produkte im Supermarkt stehen zu lassen. Stattdessen bringen vor allem frisches Gemüse und Obst blutdrucksenkende Nährstoffe auf den Teller. Besonders gute Kaliumquellen sind Avocados, Spinat, Möhren, Kartoffeln, Hülsenfrüchte und Früchte wie Beeren, Steinobst oder Bananen. Wer vorwiegend auf natürliche und in erster Linie pflanzliche Lebensmittel setzt, darf auch gerne zum Salzstreuer greifen. Vorsicht ist nur dann geboten, wenn dem hohen Blutdruck eine gestörte Nierenfunktion zugrunde liegt.
Mehr Informationen zum Thema Kalium sowie zur Ernährungstherapie von Bluthochdruck finden Sie in der „Infothek Ernährung“.
Autor: Dipl.troph. Christine Langer