Kategorie-Archiv: Auto

Sicherer Weihnachtsbaum-Transport

Endspurt bei den Weihnachtseinkäufen: Ganz oben auf der Einkaufsliste steht auch der Weihnachtsbaum. Doch wie die grüne Pracht ordnungsgemäß nach Hause transportieren? Der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e. V. verrät, was beim Weihnachtsbaum-Transport beachten werden muss:

Keine Sichtbehinderung

Gleichgültig, ob der Baum auf dem Fahrzeugdach oder im Wageninneren befördert wird, der Baum darf die Sicht des Fahrers auf keinen Fall beeinträchtigen. Dabei darf der Baum weder seitlich noch nach vorne über das Fahrzeug hinaus stehen. Ragt er mehr als einen Meter über das Heck hinaus, muss er am Ende mit einer hellroten Fahne (30 mal 30 cm) gekennzeichnet werden. Beim Verzurren mit dem Gepäckträger sind die Spanngurte nicht um die Äste, sondern direkt um den Stamm zu schlingen und gut festzuziehen. Gummiexpander eignen sich nicht zum Sichern. Beim Transport auf dem Dach ist es wichtig, dass die Spitze des Baumes nach hinten zeigt, so kann der Fahrtwind die Äste nicht beschädigen. Bei großen Bäumen muss auf die zulässige Dachlast und die Belastungsgrenze des Trägersystems geachtet werden. Dazu geben die Bedienungsanleitungen des Fahrzeugs und des Dachgepäckträgers Auskunft.

Wird der Baum nicht ordnungsgemäß gesichert, droht ein Bußgeld von 35 Euro, kommt es zu einer Gefährdung sind 50 Euro Bußgeld fällig. Außerdem gibt es 3 Punkte in Flensburg.

Wird ein Baum im Fahrzeuginnenraum befördert, so muss dieser ebenfalls gut gesichert werden. Die Sicht des Fahrers nach rechts und links darf nicht eingeschränkt sein. Frisch geschlagene Nadelbäume verlieren Baumharz. Deshalb empfehlen die ADAC Experten, den Innenraum vor dem Beladen mit Plastikfolie auszulegen. Lässt sich die Heckklappe nicht mehr vollständig schließen, muss sie mit Spanngurten fixiert werden, sie kann sonst beschädigt werden. Vorsicht: Bei geöffneter Heckklappe können auch Abgase ins Fahrzeug-innere gelangen, deshalb sollte ein Fenster einen Spalt geöffnet werden. Keinesfalls dürfen Kennzeichen, Beleuchtungseinrichtungen und Blinker verdeckt sein. Ein Vergehen kostet 10 Euro, bei einer Gefährdung müssen sogar 15 Euro hingeblättert werden.

Lichterketten gehören nicht ins Auto

Der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e. V. weist auch darauf hin, dass beleuchteter Weihnachtsschmuck im oder am Wagen nichts zu suchen hat. Der Weihnachtsbaum auf dem Armaturenbrett oder die Lichterkette auf der Hutablage können ein Bußgeld von 20 Euro nach sich ziehen. Grund: Durch die Beleuchtung werden Sicht und Beleuchtung beeinträchtigt.

Erste umfassende Studie zum Youngtimer- und Oldtimer-Markt in Deutschland

Der Bestand an „Classic Cars“ (Young- und Oldtimer) ist in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich um durchschnittlich 8 Prozent gewachsen und umfasst derzeit gut 6,5 Mio. Fahrzeuge. Der Markt für Young- und Oldtimer steht für ein jährliches Umsatzvolumen von 14,1 Mrd. Euro und umfasst Wartung und Reparatur der Fahrzeuge, die zwischen 15 und 29 Jahre (Youngtimer) bzw. 30 Jahre und älter (Oldtimer) sind, sowie in deren Umfeld getätigte Ausgaben.

Der Kaufpreis oder Wert der Fahrzeuge ist dabei noch nicht berücksichtigt. Classic Cars machen 14 Prozent des gesamten Pkw- und privat genutzten Transporter-Bestands (44,7 Mio. Fahrzeuge) aus. Auch in den kommenden Jahren ist mit weiterem Wachstum zu rechnen. Zu diesem Ergebnis kommt die Marktstudie „Wirtschaftsfaktor Young- und Oldtimer“, die von der BBE Automotive GmbH im Auftrag von VDA, VDIK, ZDK, Bosch, Vredestein, FSP (Partner von TÜV Rheinland), Württembergische Versicherung, Santander, dem Fachmagazin Oldtimer Markt und dem Automobilclub AvD erstellt wurde. Erstmals liegen damit umfassende und verlässliche Daten über den Markt für Classic Cars in Deutschland vor.

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Frankfurt am Main stellten VDA, VDIK und ZDK mit BBE die Studie vor, die den Bestand von Classic Cars anhand der Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) aufbereitet hat, auf einer bundesweit angelegten Befragung von mehr als 1.700 Young- und Oldtimerfahrern basiert und zudem das über 13.000 Fahrzeuge umfassende Oldtimerangebot der Fahrzeugbörsen analysiert.

Robert Rademacher, Präsident des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), betonte: „Die Studie zeigt, dass es drei Gruppen im Markt für klassische Automobile gibt: die ‚echten Oldtimer‘ mit einem Alter von 30 Jahren und älter; die Youngtimer, die als Freizeit-Fahrzeuge genutzt werden, und schließlich die über 15 Jahre alten Pkw, die trotz fortgeschrittenen Alters noch im täglichen Gebrauch sind.“ Es sei bemerkenswert, wie stark der Markt in „Emotion“ und „Ratio“ geteilt sei: 39 Prozent der Fahrzeuge zählen zu „echten“ Oldtimern (620.000 Einheiten) oder Youngtimern (1,94 Mio.), die vor allem in der Freizeit genutzt werden; 61 Prozent (3,98 Mio. Einheiten) sind ältere Fahrzeuge, die noch immer im täglich Gebrauch sind.

„Diejenigen, die ihr über 15 Jahre altes Auto noch tagtäglich fahren, sind auf diese Art der kostengünstigen individuellen Mobilität angewiesen. Die andere Gruppe, also die Halter von Oldtimern oder Youngtimern, die diese Autos nur während der Freizeit nutzen, leben die ‚Faszination Auto‘. Sie haben eine starke emotionale Bindung an diese alten Fahrzeuge. Und sie geben deutlich mehr Geld für Wartung, Erhaltung und Pflege je Fahrzeug aus: Im Schnitt sind es beim Oldtimer jährlich knapp 5.300 Euro, der Besitzer eines Freizeit-Youngtimers investiert pro Jahr und Fahrzeug 2.900 Euro – während der Fahrer eines Youngtimers, der täglich genutzt wird, nur etwa 1.300 Euro pro Jahr aufwendet“, erläuterte Rademacher. Spritkosten und Kfz-Steuer sind darin nicht enthalten.

Der von BBE im Rahmen der Befragung ermittelte aktuelle Durchschnittswert der Fahrzeuge spiegelt dies ebenfalls wider: Bei Oldtimern beträgt er gut 19.600 Euro, bei Freizeit-Youngtimern rund 11.400 Euro und bei Youngtimern, die noch täglich gefahren werden, lediglich etwa 2.050 Euro. Entsprechend unterschiedlich ist die jährliche Laufleistung: Bei Oldtimern sind es knapp 2.600 Kilometer, bei Freizeit-Youngtimern gut 6.900 Kilometer, während Youngtimer, die noch täglich gefahren werden, eine Jahresfahrleistung von durchschnittlich 11.600 Kilometer aufweisen.

Sowohl für die Automobilhersteller wie auch für das Kraftfahrzeuggewerbe seien beide Gruppen von Bedeutung: „Der Fahrer eines alten Gebrauchtwagens wird in wenigen Jahren einen jungen Gebrauchten kaufen – und eines Tages einen Neuwagen. Wir sollten also gerade die Kunden, die derzeit noch mit älteren Autos täglich zur Arbeit fahren, ebenso ernst nehmen wie die Auto-Begeisterten, die für ihren geliebten Oldtimer und seine Wartung viel investieren“, betonte Rademacher.

Der Faszination klassischer Automobile könne sich niemand entziehen, so der ZDK-Präsident: „Das erlebt man jedes Jahr bei den zahlreichen Oldtimer-Rallyes und Ausfahrten im Frühjahr und Sommer, das erlebt man auf den Fachmessen, und das spiegeln die Aktivitäten der Markenclubs und der Hersteller mit ihren faszinierenden Museen wider.“

„Die Bedeutung des Marktes der Old- und Youngtimer wächst – nicht zuletzt für die Fachwerkstätten im deutschen Kfz-Gewerbe. Das Kfz-Gewerbe mit seinen knapp 38.000 Betrieben kümmert sich selbstverständlich um die Sicherstellung der individuellen Mobilität aller hier genannten Kundengruppen – und bietet nicht zuletzt den Alltagsnutzern der Youngtimer moderneren Ersatz“, unterstrich Rademacher.

Inzwischen hätten viele Autohäuser und Werkstätten erkannt, dass die klassischen Fahrzeuge zudem ein Geschäftsfeld mit Zukunft seien. Bundesweit gebe es über 1.500 Betriebe, die sich gesondert darum kümmern. „Die Anforderungen für Reparatur, Wartung und Restaurierung von Oldtimern sind besonders hoch. Es kommt auf spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten an, gepaart mit Erfahrung, die nicht in jedem Kfz-Betrieb vorhanden sind“, erläuterte der ZDK-Präsident.

„Daher haben wir im Kfz-Gewerbe bestimmte Standards festgelegt, die ein Betrieb erfüllen muss, wenn er das Zusatzzeichen ‚Fachbetrieb für historische Fahrzeuge‘ führen will. Dieses Zeichen vergeben wir seit dem Jahr 2009 an Betriebe, die diese vertraglich festgelegten Standards bei der Wartung und Instandsetzung der historischen Fahrzeuge erfüllen. Und das Einhalten dieser Standards wird regelmäßig überprüft. Inzwischen gibt es bundesweit rund 500 solcher Fachbetriebe sowie etwa 50 geschulte Sachverständige, die deren Zertifizierung vornehmen“, sagte Rademacher.

Wer klassische Automobile warten und reparieren wolle, müsse dafür sorgen, das Wissen über die Autos von gestern zu erhalten und weiterzugeben. „Daher ist es sehr erfreulich, dass inzwischen etwa 60 junge Kfz-Mechatroniker am Pilotprojekt ‚Zusatzqualifikation für Old- und Youngtimertechniker‘ teilnehmen. Damit wollen wir die junge Generation unserer angehenden Fachkräfte fit machen für das Zukunftsgeschäft mit dem Kulturgut klassischer Automobile“, unterstrich der ZDK-Präsident.

Dr. Ulrich Eichhorn, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), betonte: „In Deutschland wurde das Automobil vor über 125 Jahren erfunden. Die starken Marken unserer Hersteller und Zulieferer leben und pflegen diese große Tradition. Damit wird der Markenkern gestärkt. Die Historie stiftet und prägt Markenidentität. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil zur Markendifferenzierung, sie gibt Orientierung und schafft Vertrauen. Diese lange und erfolgreiche Geschichte hat dazu beigetragen, dass der deutsche Automobilbau ein eigenes Gütesiegel erhalten hat, das mit ‚Made in Germany‘ umschrieben ist.“

Mit den Oldtimern werde ein Markenversprechen eingelöst: „Diese Fahrzeuge belegen in einer sehr emotionalen Weise die klassischen Werte wie Qualität und Langlebigkeit, Innovation und zeitloses Design. Deswegen pflegen die Hersteller ihre historischen Modelle“, so Dr. Eichhorn.

Bereits 2007 habe der VDA den Bereich „Historische Fahrzeuge“ eingerichtet. In einem Ausschuss zu diesem Thema treffen sich die Traditionsverantwortlichen der Pkw-Hersteller und einiger Zulieferer, um sicherzustellen, dass auch künftig Oldtimer auf öffentlichen Straßen fahren können. Dr. Eichhorn sagte: „Dabei werden drei Stoßrichtungen verfolgt: Stärkung des Images von Oldtimern in der Öffentlichkeit, enger Kontakt zu den Entscheidern in Berlin und Brüssel, um die Interessen der Oldtimer zu wahren, und Sicherstellung der technischen Versorgung dieser Fahrzeuge.“

Dr. Thomas Almeroth, Geschäftsführer des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), betonte: „Die Bedeutung von Young- und Oldtimern im deutschen Markt nimmt stetig zu. Für unsere VDIK-Mitgliedsunternehmen, die Repräsentanten der internationalen Automarken in Deutschland, wird dieser Markt unter den Aspekten Markenbildung, Markenpflege und Markenbindung immer stärker auch zum Wirtschaftsfaktor. Daher hat sich der VDIK, der bereits seit längerem Mitglied im ‚Parlamentskreis Automobiles Kulturgut‘ ist, mit VDA und ZDK gemeinsam auch an dieser Studie beteiligt. Auf der AUTO MOBIL INTERNATIONAL (AMI), die vom 30. Mai bis 8. Juni 2014 in Leipzig stattfindet, wird sich auf Initiative des VDIK ein Sonderausstellungsbereich umfangreich dem Thema historische Fahrzeuge/Oldtimer widmen.“

Gerd Heinemann, Geschäftsführer BBE Automotive, präsentierte die Studie und betonte: „Das Segment der Autofahrer, die ihren Youngtimer täglich nutzen, macht zwar 61 Prozent des Fahrzeugbestands aus, ihr Anteil an den Gesamtausgaben beträgt jedoch nur 37 Prozent. Fast zwei Drittel (63 Prozent) des Ausgabenvolumens tätigen die Besitzer der Oldtimer und Freizeit-Youngtimer: Sie betrachten ihr Auto mit leidenschaftlicher Emotionalität und begründen die Ausgaben als lohnenswerte Investition in ihr Lieblingshobby.“

Der Markt von 14,1 Mrd. Euro umfasse Wartungs-, Reparatur- und Restaurationskosten ebenso wie Ausgaben für Kfz-Versicherungen, Reifen, Felgen und angrenzende Produktbereiche wie etwa Kleidung, Automobilia oder die monatlichen Unterstellkosten und Ausgaben im touristischen Bereich.

Laut Heinemann dominieren den heimischen Oldtimer-Bestand die Marken Volkswagen und Mercedes-Benz mit 89.000 bzw. 80.000 Fahrzeugen. Als erste europäische Importmarke findet sich Fiat auf Platz 7. Die Top Fünf führt der VW-Käfer an, gefolgt von Mercedes W123, Opel Kadett sowie Mercedes-Benz Strich-8 und Mercedes-Benz SL 107. „Wir sind davon überzeugt: Auch wenn Importmarken heute im Oldtimerspektrum noch eine geringe Rolle spielen, so sollte das Potenzial dieser Marken nicht unterschätzt werden. Auch die Importmarken erkennen mehr und mehr die Chancen, die Young- und Oldtimer für den eigenen Markenkern bieten“, unterstrich Heinemann.

www.vdik.de

Dachboxen im ADAC Test

Der ADAC hat acht Dachboxen aus dem mittleren Preis- und Größensegment getestet. Das Ergebnis: Nur eine Dachbox erhielt die Note „sehr gut“. Zweimal vergaben die Tester ein „gut“, viermal ein „befriedigend“ und einmal ein „ausreichend“. Keiner der Testkandidaten fiel durch.

Dachboxen sind eine praktische Stauraumerweiterung. Allerdings verändert die zusätzliche Last die Fahrdynamik. Deshalb sollten die Boxen unbedingt richtig montiert und beladen werden. © ADAC
Dachboxen sind eine praktische Stauraumerweiterung. Allerdings verändert die zusätzliche Last die Fahrdynamik. Deshalb sollten die Boxen unbedingt richtig montiert und beladen werden. © ADAC

Die Thule-Dachbox Motion 800 ist Testsieger. Sie überzeugte in Handhabung und Fahrsicherheit. Auch im City Crash ließ sie die Konkurrenz hinter sich. Besonders erwähnenswert ist das Befestigungssystem mit Momentbegrenzung, wodurch eine Fehlbedienung nahezu ausgeschlossen ist. Knapp dahinter liegt die Hapro Traxer 6.6 mit der Gesamtnote „gut“. Auch diese Box schnitt in allen Testkriterien überdurchschnittlich gut ab, hatte aber gegenüber der Thule-Box den Nachteil, dass sie sich schlechter öffnen und schließen ließ. Platz drei geht an die Kamei 510. Überragend in der Gestaltung und im Schließsystem zeigte sie allerdings leichte Schwächen im City Crash und in der Handhabung.

Nur mittelmäßige Gesamtnoten erhielten die Boxen Neumann XX-Line, Atera Cargo 830, Cartrend Exodus und Rameder Black Line 580. Mal war es eine fehlende Bedienungsanleitung, mal fiel ein Deckel gefährlich hart zu. Jeder dieser Mängel führte zu einer Abwertung im Test.

Testverlierer ist die ATU Jetbag 70 Premium. Gerade im City Crash zeigte sie Schwächen. Aufgrund Mängel in der Konstruktion brachen die Halteklammern hinten auf, das Heck der Box hob sich an und die Jetbag wurde nur noch durch die vorderen Klammern auf dem Fahrzeugdach gehalten. Als sicherheitskritisches Testkriterium führt dieser Mangel zu einer Abwertung des Gesamtergebnisses auf die Note „ausreichend“.

Insgesamt zeigt der ADAC Vergleichstest: Alle Boxen eignen sich mehr oder weniger für den Transport von Gepäck auf dem Fahrzeugdach. Im Detail werden allerdings große Unterschiede deutlich. Fünf von acht getesteten Dachboxen mussten aufgrund von Sicherheitsmängeln unterschiedlichster Art abgewertet werden. Deshalb fordert der ADAC die Hersteller auf, noch stärker in die Entwicklung sicherheitsrelevanter Systeme sowie in eine bessere Handhabung zu investieren.

Zu diesem Text bietet der ADAC unter www.adac.de/tv einen Film an.

CSU verschweigt unangenehme Maut-Wahrheiten

In ihrem Bestreben, die Einführung einer Pkw-Maut für Ausländer bei den Koalitionsverhandlungen durchzuboxen, nehmen es der CSU-Vorsitzende Seehofer und andere Spitzenpolitiker der CSU mit der Wahrheit nicht allzu genau. So behaupten die bayerischen Unions-Politiker, dass eine Maut für Ausländer dem Staat rund 900 Millionen Euro an Einnahmen bescheren würde. Dabei baut die CSU auf eine Studie der Firma Ages, die als Maut-Betreiberfirma ein offensichtliches Eigeninteresse an einer Maut-Einführung hat.

Der ADAC stellt auf Basis einer aktuellen wissenschaftlichen Studie klar: Der Staat würde über die ausländischen Pkw-Fahrer lediglich 262 Millionen Euro jährlich einnehmen – also deutlich weniger, als die Erhebungs- und Verwaltungskosten einer Autobahngebühr verschlingen würden. ADAC Ressortleiter Verkehr Dr. Ralf Resch: „Seit Wochen argumentiert die CSU bei der Maut mit Halbwahrheiten und streut Fehlinformationen. Es gibt keinen einzigen vernünftigen Grund, eine Pkw-Maut einzuführen, aber mit der Maut für Ausländer übertrifft sich die CSU selbst. Machen wir uns nichts vor: Wenn die Maut kommt, werden auch die bislang mautfreien Nachbarländer im Westen und Norden nicht zögern und ebenfalls eine Straßengebühr einführen.“

Eine Pkw-Maut für ausländische Autofahrer verbietet nicht nur das EU-Recht, letztlich müssten alle Autofahrer mehr bezahlen. Auch aus ökologischen Gründen und aufgrund einer spürbaren Verschlechterung der Verkehrssicherheit lehnt der ADAC eine Pkw-Maut kategorisch ab. Die Fakten:

– Pro Jahr nimmt der deutsche Staat von den Autofahrern rund 53 Milliarden Euro ein, gibt im Gegenzug aber nur 19 Milliarden Euro für die Straßen aus. Fazit: Deutschland hat kein Einnahmenproblem hat, sondern verwendet zu viele Autofahrerabgaben für andere Zwecke.

– Ausländische Pkw-Fahrer zahlen über die Mineralölsteuer schon heute fast doppelt so viel an den Staat, als sie an Kosten im Straßennetz verursachen.

– Eine Diskriminierung ausländischer Staatsangehöriger ist laut EU-Vertrag untersagt.

– Um eine Maut zu sparen, käme es zu einer Verlagerung von Verkehrsmengen – weg von den Autobahnen und hin zu Bundes- und Landesstraßen. Dort sind die Unfallrisiken deutlich größer als auf den Autobahnen.

– Durch den Ausweichverkehr würden sich insgesamt der Kraftstoffverbrauch, der Schadstoffausstoß sowie die Lärmbelastung in Wohngebieten erhöhen.

www.adac.de/

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