Kategorie-Archiv: Bildung

Fernstudienberatung MBA: Studieninteressierte selten gut beraten

Beratung ohne Struktur, viel zu viele Informationen, unrealistische Angaben zum Lernaufwand. Wer sich in Deutschland für einen Master of Business Administration (MBA) im Fernstudium interessiert, bekommt von den Hochschulen nur selten gute Entscheidungshilfe. Das hat die Stiftung Warentest in einem Test von elf MBA-Fernstudienberatungen herausgefunden.

Der MBA ist mit bis zu 100.000 Euro eine der teuersten akademischen Ausbildungen. Den Titel per Fernstudium zu machen, scheint daher verlockend: Der Fern-MBA kostet in Deutschland zwischen 8.000 und 19.000 Euro. Ob er die richtige Wahl ist, sollte eine Studienberatung klären. Doch Studienberater gehen zu wenig auf individuelle Fragen oder die Lebenssituation der Rat Suchenden ein.

Ausgerechnet auf die Distanz funktioniert die Beratung über das Lernen aus der Ferne selten. Die Stiftung Warentest hat Tester inkognito in die persönliche, telefonische und E-Mail-Beratung der Hochschulen geschickt. Nur zwei Anbieter zeigten bei Vor-Ort-Terminen hohe Beratungsqualität, der Rest war Mittelmaß oder schlechter. Per Telefon oder E-Mail war keine Beratung besser als „mittel“.

Grund für die schlechten Bewertungen: Viele Gespräche verliefen ohne roten Faden und überfrachteten Interessenten mit Informationen, die sie leicht auf den Homepages der Hochschulen finden könnten. Selten erkundigten sich die Berater nach Lernverhalten oder Lebensumfeld – wichtigen Fragen für ein Fernstudium. Auch ob der MBA-Anwärter sich das Studium überhaupt leisten kann, wurde oft nicht besprochen. Ärgerlich besonders für Interessenten, die neben dem Beruf studieren wollen: Der Lernaufwand wurde meist zu niedrig angesetzt. Das weckt falsche Erwartungen.

Der ausführliche Test Fernstudienberatung MBA ist (ab 07.02.2014) unter www.test.de/mba abrufbar.

Bonner Hochschultage

Die Universität Bonn öffnet an den Hochschultagen ihre Tore für Studieninteressierte. (c) Foto: Barbara Frommann/Uni Bonn
Die Universität Bonn
öffnet an den Hochschultagen ihre Tore für Studieninteressierte. (c) Foto: Barbara Frommann/Uni Bonn

Von Dienstag bis Freitag, 18. bis 21. Februar, finden in diesem Jahr wieder die beliebten Bonner Hochschultage statt. Die verschiedenen Institute der Universität präsentieren in Vorlesungen, Workshops und Führungen ihre Studienfächer und laden Oberstufenschüler herzlich zur Teilnahme ein.

Wer mit dem Gedanken spielt, nach dem Abitur ein Studium an der Universität Bonn aufzunehmen, der sollte sich rechtzeitig und umfassend über passende Studienfächer und die Formalitäten rund um das Studium informieren. Für Studieninteressierte sind die Hochschultage eine hervorragende Gelegenheit, einen ersten Einblick in den Studienalltag zu bekommen. „Wir wollen mit den Bonner Hochschultagen vor Ort einen realistischen Einblick in die einzelnen Studiengänge an unserer Universität ermöglichen. Studieninteressierte können an diesen Tagen außerdem die umfangreichen Beratungsmöglichkeiten durch uns und andere Beteiligte nutzen“, erklärt Britta Förster von der Zentralen Studienberatung der Universität Bonn.

An jedem der vier Tage gibt es von 13:30 bis 14:30 Uhr eine Informationsveranstaltung zu Bewerbung, Zulassung, Wohnen, Finanzierung, Lehramtsstudium und Auslandsstudium. Ab 15:00 Uhr finden dann die Veranstaltungen der einzelnen Fächer statt. Ergänzend stehen die Zentrale Studienberatung und die Agentur für Arbeit jeweils von 13:00 bis 15:30 Uhr für individuelle Fragen zur Verfügung.

Die einzelnen Institute haben sich ein abwechslungsreiches Programm ausgedacht, um den Besuchern zu zeigen, was sie bei einem Studium an der Uni Bonn erwartet. Beispielsweise beschäftigen sich die Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften mit der Frage „Kaffeegenuss und Gesundheit – Ein Widerspruch?“ und die Historiker mit dem aktuellen Thema „Auf den Spuren von Edward Snowden und der NSA: Spionage in der Frühen Neuzeit“. Im Fach Kunstgeschichte geht es der Jahreszeit entsprechend um „Superjeile Zick! Jecke Bilder in der Kunst“, die Soziologen hingegen fragen etwas provokant: „Was ist Soziologie und was kann man dagegen tun?“.

Am Nachmittag stehen verschiedene Führungen auf dem Programm – z.B. durch die gerade eröffnete studentische Ausstellung „Schlaglichter auf mehr als 125 Jahre Germanistik in Bonn“, ein Besuch der Bonner Altamerika-Sammlung und Präsentationen im Laser- und Licht-Labor des Instituts für Informatik. Zum Teil berichten Studierende aus ihrem Studienalltag und erzählen von Praktika und Auslandsaufenthalten. Bei allen Veranstaltungen gibt es die Möglichkeit, mit den Hochschullehrern ins Gespräch zu kommen.

Das vollständige Programm ist im Internet unter www.hochschultage.uni-bonn.de abrufbar. Zur Einschätzung der Teilnehmerzahlen wird um eine Anmeldung gebeten, Kurzentschlossene sind aber auch ohne Anmeldung herzlich willkommen.

120 084 junge Menschen begannen eine Berufsausbildung

Im Berufsbildungsjahr 2013 (Oktober 2012 bis September 2013) wurden in Nordrhein-Westfalen 120 084 Verträge in anerkannten Ausbildungsberufen des dualen Systems neu abgeschlossen. Wie Information und Technik als statistisches Landesamt mitteilt, waren das 3,2 Prozent weniger als im Jahr 2012.

Das Berufsziel der meisten jungen Menschen war Verkäufer/-in (6 615) oder Kaufmann/-frau im Einzelhandel (6 483). Auch die Ausbildungen zum Industriekaufmann/-frau (5 223), Bürokaufmann/-frau (4 485), Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel (3 927), Kraftfahrzeugmechatroniker/-in (3 927), medizinische/-r Fachangestellte/-r (3 768), Bankkaufmann/-frau (3 111), Industriemechaniker/-in (2 754) und Fachinformatiker/-in (2 733) waren sehr gefragt. 55,6 Prozent der jungen Frauen und 37,0 Prozent der jungen Männer konzentrierten sich auf zehn Ausbildungsberufe. Spitzenreiter waren hier die Berufe Verkäuferin bzw. Kraftfahrzeugmechatroniker.

Der Ausbildungsbereich Industrie und Handel bildete knapp zwei Drittel aller Berufsanfänger aus. Im Handwerk wurde ein Viertel aller Neueinsteiger registriert. Im größten Ausbildungsbereich „Industrie, Handel, Banken, Versicherungen, Gast- und Verkehrsgewerbe“, sank die Zahl der Neuabschlüsse gegenüber dem vorigen Berufsbildungsjahr um 3,0 Prozent auf 74 208, im Handwerk um 3,5 Prozent auf 30 012, in der Landwirtschaft um 5,0 Prozent auf 2 259, bei den Freien Berufen um 3,5 Prozent auf 10 593 und in der Hauswirtschaft um 30,6 Prozent auf 390. Lediglich im öffentlichen Dienst war ein Anstieg (+2,3 Prozent auf 2 622 Ausbildungsverträge) zu verzeichnen.

Im Berufsbildungsjahr 2013 wurde die Umstrukturierung der Bezirke der Bundesagentur für Arbeit in der Statistik umgesetzt. Daher sind Vorjahresvergleiche auf regionaler Ebene nur bedingt möglich. (IT.NRW)

Lehrer im grünen Bereich: Vier Wege zum Ziel

Keine andere Berufsgruppe hat so viele Zugangsmöglichkeiten und Ausbildungsmöglichkeiten wie Lehrkräfte an Berufs- und Fachschulen im Agrarbereich. „Grundständige Lehrkräfte“, Seiten- Quer- und Direkteinsteiger sowie Landwirtschaftsassessoren mit Doppelqualifikation prägen das Bild. Die aid-Fachzeitschrift B&B Agrar beschreibt in ihrer Ausgabe 6/2013 vier Wege, die ins Lehramt führen.

In einigen Bundesländern (z. B. Rheinland-Pfalz) gibt es das Kombinationsreferendariat. Die Absolventen sind Landwirtschaftsassessoren, die in Schule und Beratung arbeiten können.

Absolventen eines agrarwissenschaftlichen Lehramtsstudiums oder als Seiteneinsteiger mit einem fachwissenschaftlichen Studium können den regulären Vorbereitungsdienst für das Lehramt an berufsbildenden Schulen absolvieren. Dabei muss neben der Fachrichtung die Lehrberechtigung in einem Fach erworben werden. Ein Quereinstieg ist nach mehrjähriger beruflicher Praxis und einer zwei- bis dreijährigen berufsbegleitenden Qualifikationsphase möglich.

Derzeit gibt es nur wenige Absolventen eines Lehramtsstudiums für Agrar- und Gartenbauwissenschaften, so dass nach wie vor der größte Teil der erforderlichen Lehrkräfte über Fachwissenschaftler rekrutiert werden muss.

Die meisten Lehrkräfte sind mit ihrem Zugangsweg zum Lehramt zufrieden. Auch würden die meisten bei einer nochmaligen Berufswahl wieder Lehrer werden. Die hohe Zufriedenheit wird in Zusammenhang mit dem bestehenden System der Lehrerausbildung gesehen. Berufspraxis als Einstiegsvoraussetzung bedingt, dass am Lehrerberuf Interessierte vorher „über den Tellerrand schauen müssen“, heißt es in dem Beitrag in B&B Agrar.

Renate Kessen, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.aid.de/fachzeitschriften/bub/bubonline/bub_aktuell_dezember_2013.php

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