Kategorie-Archiv: Diabetiker

Diabetes Studie sieht Potenzial für Behandlung

Medien bezeichnen Diabetes gerne als „Volkskrankheit“ bezeichnet. Das basiert wohl auf der Anzahl der Betroffenen. Laut Deutschem Zentrum für Diabetesforschung sind das rund sechs Millionen Menschen in Deutschland, Tendenz steigend. Neben der Prävention ist es entsprechend mehr als berechtigt, dass auch im Bereich der Behandlung dieser Erkrankung viel geforscht wird.

Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung (DIfE) konnte nun einen positiven Effekt zweier sekundärer Pflanzenstoffe nachweisen: Luteolin und Apigenin. Sie gehören zur Gruppe der Flavone, deren pharmakologische Wirkung bereits im Tierversuch nachgewiesen werden konnte. Sie wirken antioxidativ, entzündungshemmend und haben eine positive Wirkung auf das Immunsystem. Ihre Effekte auf den Zuckerstoffwechsel sind dagegen bislang nur wenig erforscht. Die Wissenschaftler fanden nun heraus, dass diese zwei natürlichen Substanzen die intrazellulären Signalwege des Botenstoffs Insulin beeinflussen und die Zucker- und Fettsynthese von in Kultur gehaltenen, menschlichen Leberzellen vermindern.

So entdeckten die Wissenschaftler, dass Luteolin und Apigenin den Transkriptionsfaktor FOXO1 aktivieren. Das sind Proteine, die das Ablesen von Genen regulieren und damit ihre Aktivität beeinflussen. FOXO1 vermittelt viele der günstigen Stoffwechselveränderungen, die bei übergewichtigen Menschen unter einer Reduktionsdiät zu beobachten sind.

„Unsere Ergebnisse lassen annehmen, dass beide Substanzen antidiabetisch wirken und könnten erklären, warum Gemüse und pflanzliche Nahrungsmittel bisweilen eine wichtige Rolle bei alternativen Diabetestherapien spielen“, sagt Studienleiter Prof. Andreas F.H. Pfeiffer. Zudem konnte das Wissenschaftlerteam zeigen, dass beide Flavone die Synthese von Enzymen herunterregulieren, die für die Zucker- und Fettneubildung entscheidend sind. „Diese Beobachtung ist hinsichtlich einer Diabeteserkrankung besonders relevant, da eine überschießende Zuckerproduktion der Leber zu erhöhten Blutzuckerwerten beiträgt und eine Hemmung der Fettneubildung gleichzeitig helfen würde das Risiko einer Leberverfettung zu reduzieren“, erklärt Martin Osterhoff, Koautor der Studie.

Luteolin findet sich in vielen essbaren Pflanzen wie Karotten, Paprika, Sellerie, Pfefferminze, Thymian, Rosmarin, Oregano, Petersilie, Kohl, grünem Tee und auch Olivenöl. Apigenin kommt zum Beispiel in Kamille, Petersilie, Zwiebeln, Grapefruit und Orangen vor. Zahlreiche Untersuchungen an Zell- und Tiermodellen weisen seit langem darauf hin, dass beide Substanzen antioxidative, entzündungs- und krebshemmende Eigenschaften besitzen.

Ob diese Studie der Beginn neuer Ernährungsstrategien und/oder neuer Diabetesmedikamente ist, bleibt abzuwarten. Eine abwechslungsreiche vollwertige Ernährung bleibt die Basis jeder Diabetesbehandlung, auch wenn Medikamente eingenommen werden oder Insulin gespritzt wird. Eine spezielle Diabetes-Diät gibt es nicht mehr, stattdessen gelten für Diabetiker die gleichen Ernährungsempfehlungen wie für gesunde Personen. Und viel Obst und Gemüse ist generell für Niemanden verkehrt.

Harald Seitz, www.aid.de

Quelle:
www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0104321#pone-0104321-g002

Diät-Extrakte aus Apfel und Grünkohl

Die Universitäten Lübeck und Kiel und die Firma BioActive Food in Bad Segeberg kooperieren bei der Erforschung und Entwicklung von Diät-Extrakten, die zur Vorbeugung und Behandlung der Zuckerkrankheit eingesetzt werden können. Das Gemeinschaftsprojekt „SynApKo“ („Synergistische Effekte von Apfel- und Grünkohlextrakten zur Prävention von Diabetes mellitus Typ 2“) der drei Partner hat ein Gesamtvolumen von mehr als 700.000 Euro und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie mit über 500.000 Euro unterstützt.

 Prof. Dr. Kerstin Oltmanns / Foto: Universität Lübeck

Prof. Dr. Kerstin Oltmanns / Foto: Universität Lübeck

Prof. Dr. med. Kerstin M. Oltmanns (Sektion Psychoneurobiologie der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Lübeck), Dr. Henning Vollert (BioActive Food GmbH) und Prof. Dr. Gerald Rimbach (Abteilung für Lebensmittelwissenschaft des Instituts für Humanernährung und Lebensmittelkunde, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) erforschen die Auswirkung von Nahrungsinhaltsstoffen auf den Zuckertransport im Darm und entwickeln entsprechende Behandlungsstrategien.

Eine Schlüsselfunktion zur Prävention von Diabetes kommt dem Natrium/Glukose-Cotransporter 1 (SGLT 1) zu. Dieser Eiweißstoff in der Zellmembran schleust Einfachzucker (Monosaccharide) und Natrium in die Zelle und ist dafür zuständig, dass Glukose und Galaktose im Darm vom Körper aufgenommen wird. Bestimmte Nahrungsinhaltsstoffe sind in der Lage, den SGLT zu blockieren und damit den Zuckertransport zu unterbinden. Dazu zählen Phlorizin, wie es im Apfel, und Flavonoide, wie sie im Grünkohl enthalten sind. Die Wirksamkeit einer Kombination aus Apfel- und Grünkohlextrakt als Inhibitoren des SGLT 1 ist in Voruntersuchungen belegt.

Ziel von SynApKo ist es, Methoden und Verfahren zu evaluieren, um aus Apfel und Grünkohl ein diätetisches Lebensmittel (Prototyp) entwickeln zu können, das zur Prävention bzw. ergänzenden und unterstützenden (adjuvanten) Therapie von Diabetes mellitus Typ 2 eingesetzt werden kann. Zielgruppe sind vor allem Menschen, die bereits an Übergewicht leiden und eine beginnende Glukose-Intoleranz als Vorstufe der Diabetes-Erkrankung aufweisen.

„Übergewicht, Bluthochdruck und Störungen des Fett- oder Zuckerstoffwechsels, die zusammen das Metabolische Syndrom kennzeichnen, haben als häufigste Todesursache seit Jahren die Krebserkrankungen überholt. Einer Behandlung und Prävention kommt daher eine hohe gesundheitspolitische Bedeutung zu“, sagt Prof. Kerstin Oltmanns zur Motivation für das Forschungsvorhaben.

An der Universität zu Lübeck werden im Rahmen des Projektes zwei aufeinander folgende randomisierte und Plazebo-kontrollierte Studien mit Versuchspersonen durchgeführt. Darin sollen (1.) die Anwendung einer optimierten Apfel-Grünkohlextraktmischung zur Verbesserung der Glukosestoffwechsellage an gesunden Probanden verifiziert, anschließend auf Personen mit einer beginnenden Störung des Glukosestoffwechsels übertragen und somit die Grundlage für einen künftigen präventiven klinischen Einsatz geschaffen werden.

Die zugrunde liegenden Mechanismen dieser Effekte sollen (2.) basiswissenschaftlich beim Menschen entschlüsselt, die potentielle Erweiterung der Wirkungsbandbreite der Extrakte (3.) hinsichtlich weiterer Aspekte des Metabolischen Syndroms getestet und (4.) die Wirkung der Extrakte auf den Hirnenergiestoffwechsel zur Diagnostik und zur prognostischen Vorhersage des Krankheitsverlaufs der gestörten Glukosestoffwechsellage evaluiert werden.

Das Kooperationsprojekt belegt zugleich den erfolgreichen Technologie- und Wissenstransfer an der Universität zu Lübeck. Prof. Oltmanns: „Wir haben hier ein ausgezeichnetes Beispiel für eine gelungene Synergie aus Wirtschaft und Wissenschaft.“ Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie fördert das Vorhaben als Kooperationsprojekt für Forschung und Entwicklung (FuE) im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand.

Text: www.uni-luebeck.de

Medikationsgespräche für Diabetiker

Medikationsgespräche in Apotheken sollen Diabetikern in Zukunft dabei helfen, ihre Arzneimitteltherapie besser zu verstehen und so bessere Therapieerfolge zu erzielen. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung haben die Techniker Krankenkasse (TK) und der Deutsche Apothekerverband (DAV) geschlossen. Ab dem 1. Juni 2014 sollen TK-Versicherte, die im Rahmen des TK-Arzneimittelcoachings „Diabetes“ betreut werden, den Service nutzen können.

Die TK bietet den infrage kommenden Typ-2-Diabetikern zwei Beratungstermine in ihrer Stammapotheke an. Dabei werden auf Basis der Gesamtmedikation im ersten Gespräch mögliche Probleme bewertet und Maßnahmen ergriffen. Das zweite Gespräch dient einer Auffrischung und Vertiefung. Für Versicherte und Apotheker ist die Kooperation freiwillig und erfolgt auf einvernehmlicher Basis. Teilnehmende Apotheker erhalten für die bei den beiden Beratungsterminen erbrachten Leistungen von der TK eine Vergütung – rund 30 Euro für das erste halbstündige Gespräch, für das zweite Gespräch in einer Länge von 15 Minuten rund 20 Euro. DAV und TK haben außerdem eine spätere Ausweitung der Zusammenarbeit auf Indikationen wie Rheuma und Koronare Herzkrankheiten (KHK) ins Auge gefasst.

Thomas Ballast, Stellvertretender Vorsitzender des TK-Vorstands: „Unser Ziel ist es, die Therapietreue der Patienten zu erhöhen, denn sie ist ganz entscheidend für den Erfolg einer Behandlung. Dazu müssen wir Wissens- und Verständnislücken schließen und auch Ängste im Zusammenhang mit der Arzneimitteleinnahme überwinden. Unser Vertrag sichert jetzt eine strukturierte Medikationsberatung durch die Stammapotheken unserer Versicherten. Die behandelnden Ärzte sind über das Disease-Management-Programm eingebunden. Wir wollen das Coaching – auch gemeinsam mit Ärzten – künftig ausbauen.“

Auch Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), begrüßt den Vertragsabschluss: „Mit der TK haben wir eine große Krankenkasse davon überzeugen können, dass die Apotheke vor Ort zentraler Ansprechpartner der Patienten bei Arzneimittelfragen ist. Der Apotheker hat für die Begleitung chronisch kranker Menschen wie Diabetiker die pharmazeutische Kompetenz, und er genießt das persönliche Vertrauen, das für diese Begleitung nötig ist. Wenn wir die Therapietreue der Patienten steigern können, erhöht sich ihre Lebensqualität. Das erfordert vom Apotheker erheblichen zeitlichen Einsatz, der natürlich auch vergütet werden muss. Doch diese Investition lohnt sich mit Sicherheit auch für die Krankenkasse, weil Folgekosten durch Komplikationen im Krankheitsverlauf vermieden werden.“

Text: TK-Pressestelle
Stand: 27. Mai 2014

Spinatnocken (für Diabetiker)

Spinatnocken (für Diabetiker) Foto: Wirths PR/Zott
Spinatnocken (für Diabetiker)
Foto: Wirths PR/Zott

Spinatnocken (für Diabetiker)
(für 4 Personen)

500 g frischer Spinat
200 g Emmentaler
250 g Weißbrot vom Vortag
100 ml Milch
2 Eier
80 g Mehl
Salz
Pfeffer
Muskat
50 g Butter
8 Salbeiblättchen

Den Spinat putzen, waschen, in kochendem Salzwasser blanchieren, gut ausdrücken und fein hacken. Den Käse reiben. Das Weißbrot entrinden, klein würfeln, mit der Milch begießen und durchmischen. Den Spinat, die Eier, das Mehl, die Hälfte des Käses und die Gewürze zugeben und alles gut vermengen. Mit einem Esslöffel in der nassen Hand Nocken formen. Die Nocken in kochendes Salzwasser geben, die Hitze reduzieren und in 5-7 Minuten gar ziehen lassen. Mit einem Schaumlöffel herausheben und abtropfen lassen. Die Butter zerlassen und die Salbeiblätter darin schwenken. Die Spinatnocken in eine leicht gefettete Form geben, mit der Salbeibutter übergießen und mit dem Käse bestreuen. Unterm Grill kurz überbacken.

Pro Person: 558 kcal (2336 kJ), 27,7 g Eiweiß, 29,1 g Fett, 46,3 g Kohlenhydrate

Gesundheitstipp:
Artischockensaft für die Verdauung

Bei reichlichem Essen, insbesondere fetthaltigem, ist Artischocke ideal. Ihre Wirkstoffe regen den Gallenfluss an und unterstützen so die Entgiftungstätigkeit der Leber. Sie fördern zudem die Fettverdauung und verhindern Völlegefühl und Blähungen. Da Artischockensaft etwas bitter schmeckt, am besten mit Wasser, Gemüsesäften oder Joghurt mixen. Artischockensaft gibt es in Apotheken und Reformhäusern.

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