Kategorie-Archiv: Fit & Gesund

Übergewichtige Kinder – Eltern stehen zu ihrer Verantwortung

Die überwiegende Mehrheit der Mütter und Väter in Deutschland bekennt sich selbstbewusst und eindeutig zu ihrer Verantwortung für die Ernährung der Kinder: 91 Prozent von ihnen sind überzeugt, dass Eltern am stärksten beeinflussen, was und wie viel ihre Kinder essen. Das ermittelte das Forschungsinstitut TNS Infratest (Bielefeld) in einer repräsentativen Studie über „Kinder und Ernährung“ im Auftrag des ZAW. Nur vier Prozent aller Befragten weisen der Gesellschaft eine Führungsrolle bei diesem Thema zu, drei Prozent den Herstellern von Lebensmitteln, ein Prozent den Schulen sowie ebenfalls ein Prozent der Politik.

Selbst Eltern mit übergewichtigen Kindern stehen mit 85 Prozent zu ihrer Hauptverantwortung. Lediglich 6 Prozent von ihnen delegieren diese Verantwortung an die Lebensmittelproduzenten, 5 Prozent an die Gesellschaft, 3 Prozent an die Schulen sowie 1 Prozent an die Politik.

Auch unter den Eltern mit fettleibigen („adipösen“) Kindern ist das Meinungsbild deutlich: 79 Prozent sehen zuallererst die Eltern als zuständig. Acht Prozent weisen der Lebensmittelindustrie die Hauptrolle zu, sieben Prozent der Politik und fünf Prozent den Schulen.

Eltern erkennen die Gründe für Übergewicht

Realistisch und alltagsnah bewerten die Mütter und Väter gleichfalls die Ursachen für Übergewicht von Kindern. Dazu konnten die Befragten in der Studie aus einem Katalog von Gründen die für sie drei wichtigsten Faktoren auswählen. An der Spitze der Nennungen rangiert mit 66 Prozent das Vorbildverhalten der Eltern / Umgang mit Ernährung im Elternhaus. Mit deutlichem Abstand folgen zu wenig Bewegung durch fehlende Spielplätze und zu wenig Schulsport (29 Prozent), zu wenig Zeit für gemeinsame Mahlzeiten (26), geringes Wissen der Erziehungsberechtigten über Ernährung (25) und zu viel Fernsehen (23).

Auch die nachrangigen Einflussfaktoren auf das Übergewicht von Kindern spiegeln die Realität aus dem täglichen Zusammensein in der Familie wider: zu viel Computernutzung (19), Kinder wissen zu wenig über Ernährung (17), persönliche Probleme des Kindes (17), finanzielle Situation in der Familie (17) und Qualität des Essens in der Schule, Kita, Betreuung (10).

Lediglich 7 Prozent von den Befragten meinen, dass von der Lebensmittelwerbung wesentliche Impulse für das Übergewicht von Kindern kommen. Dies belegt, wie sehr die Sichtweise der Eltern abweicht vom Tenor der öffentlichen Debatte zu Übergewicht von Kindern und den Ursachen.

Gegensteuern mit Information, Verbote verpönt

Auch bei der Wahl der Mittel zur Vorbeugung gegen Übergewicht im Kindesalter sind sich viele der Befragten einig: 94 Prozent von ihnen erwarten mehr Informationen über gesunde Ernährung an die Kinder durch die Schule und 90 Prozent durch die Eltern. 89 Prozent fordern mehr Sportmöglichkeiten und ebenso viele ein ausgewogenes Essen in der Schule und in der Kita. Drei Viertel der Befragten halten ein Verbot von Lebensmittelwerbung für wenig sinnvoll.

Untersuchungsdaten

Repräsentative Online-Befragung bei haushaltführenden Personen (verantwortlich für den Einkauf des Haushaltes) in Privathaushalten in Deutschland mit Internet-Anschluss und Kind(ern) unter 16 Jahren. Befragung im TNS Online-Panel. Erhebungszeitraum 5.2. bis 18.2.2013. Fallzahl: 1.000. Auftraggeber: Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft ZAW (Berlin).

Link: http://www.zaw.de

 

Arzneimittel im Alter: Medikamente können krank machen

Viele Medikamente schaden älteren Menschen mehr als sie nützen, stellen die Experten der Stiftung Warentest in der September-Ausgabe der Zeitschrift test fest. Nebenwirkungen und Überdosierung sind bei jedem Medikament möglich. Doch einige Mittel können im Alter besonders schaden.

Schätzungsweise 10 bis 15 Prozent der Klinikeinweisungen älterer Menschen sind durch Arzneimittel bedingt. Besonders heikle Arzneistoffe und mögliche Alternativen stehen auf der Priscus-Liste. Dort werden 83 im Alter problematische Arzneistoffe aufgeführt. Die Zeitschrift test stellt diese vor und nennt jene Alternativen, die laut der Bewertung der Stiftung Warentest „geeignet“ sind.

Ein weiteres Problem für ältere Menschen ist, dass krankheitsbedingt oft mehrere Medikamente erforderlich sind. Laut einer Umfrage auf test.de nimmt gut jeder Dritte über 65 mehr als fünf Medikamente täglich zu sich, jeder Zehnte sogar acht und mehr. Mit jedem Präparat steigt allerdings das Risiko für Wechselwirkungen. Diese bremsen erwünschte Effekte aus oder kurbeln unerwünschte an. Deshalb ist es wichtig, dass Hausärzte den Medikamenten-Mix regelmäßig überprüfen. Auch Apotheker könnten helfen, indem sie auf Wechselwirkungen achten.

Der ausführliche Artikel Arzneimittel im Alter ist unter www.test.de/arznei-im-alter abrufbar.

 

Keine Chance für die Grippe

Nach den langjährigen Erhebungen des Robert Koch-Instituts sterben in jeder Grippesaison zwischen 7.000 und 8.000 Menschen allein in Deutschland an den Folgen der Influenza (Grippe). Viel zu viele, wie der Amtsarzt des Kreises Unna, Dr. Bernhard Jungnitz, betont: „Die regelmäßige jährliche Impfung ist der beste Schutz. Sie wird in aller Regel gut vertragen und rettet im Zweifelsfall das Leben.“

Wer sich jetzt mit medizinischer Hilfe um die Vorsorge – gute Zeit für eine Schutzimpfung sind vor allem die Monate Oktober und November – kümmert, hat in der Grippezeit zwischen Dezember bis April „gute Karten“. Etwa 14 Tage braucht der Körper nach der Impfung, um einen vollständigen Schutz aufzubauen.

Gerade für Ältere und chronisch Kranke, deren Immunsystem aufgrund des Alters oder einer chronischen Erkrankung geschwächt ist, empfiehlt sich, so Dr. Jungnitz, der kleine „Piks“ – und der sollte jedes Jahr wiederholt werden. „Die Viren verändern sich ständig. Der Impfstoff wird deshalb immer wieder angepasst, um gegen aktuell zirkulierende Erreger auch wirklich Wirkung zu zeigen.“ Für die Grippesaison 2013/2014 steht erstmals ein breiter aufgestellter Grippeimpfstoff, ein sogenannter tetravalenter Impfstoff mit einem größeren Wirkspektrum zur Verfügung.

Auch Personen, die direkten Kontakt mit Geflügel und Wildvögeln haben, wird empfohlen, sich umgehend gegen die aktuellen humanen Influenzastämme impfen zu lassen. Durch die Impfung soll verhindert werden, dass eine doppelte Belastung durch parallele Infektionen mit humaner Influenza und der Vogelgrippe entstehen kann.

Erster Ansprechpartner für Fragen zur Impfung ist der jeweilige Hausarzt.

 

100 Jahre Sportabzeichen

Das Sportabzeichen feiert dieses Jahr Jubiläum: Seit 100 Jahren können sportbegeisterte Menschen jedes Jahr die Prüfungen für das Sportabzeichen ablegen. Im letzten Jahr waren das 132.460 Niedersachsen, darunter rund 95.760 Jugendliche, wie die Techniker Krankenkasse (TK) mitteilt. Die TK beruft sich dabei auf eine Statistik des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).

Das Interesse der Niedersachsen am Sportabzeichen liegt nach Angaben der TK – trotz eines leichten Rückgangs von fünf Prozent gegenüber 2011 – im bundesweiten Vergleich an der Spitze. Während in Niedersachsen 2012 1,67 Prozent der Gesamtbevölkerung das Abzeichen erwarben, waren es s bundesweit gerade einmal 1,03 Prozent. Die geringste Resonanz wird aus Mecklenburg-Vorpommern mit nur 0,23 Prozent gemeldet.

Aus Sicht der TK ist es wünschenswert, wenn das Jubiläum wieder mehr Menschen dazu motivieren könnte, das Sportabzeichen abzulegen. Denn ausreichende Bewegung ist wichtig für eine gesunde Lebensführung. Deshalb belohnt die TK unter anderem eine erfolgreiche Teilnahme am Sportabzeichen, im Rahmen ihres Bonusprogramms.

Bei einem sportlichen Neu- oder Wiedereinstieg kann eine vorherige medizinische Untersuchung sinnvoll sein, um sein Gesundheitszustand und Belastungsniveau überprüfen zu lassen. Die TK bezuschusst alle zwei Jahre eine sportmedizinische Untersuchung mit bis zu 120 Euro. Ein Haus- oder Facharzt mit der Zusatzbezeichnung Sportmedizin untersucht dabei das Herz, den Kreislauf und den Bewegungsapparat. Anschließend erhält der Untersuchte eine persönliche Empfehlung für seine sportlichen Aktivitäten.

Link:
Deutsches Sportabzeichen

 

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