Kategorie-Archiv: Gesundheit

Frühzeitig an neues Rezept denken

Aufgrund von immer häufiger vorkommenden Lieferproblemen bei Arzneimitteln empfiehlt der Hessische Apothekerverband (HAV), sich frühzeitig beim Arzt um ein Rezept zu kümmern und dieses in der Apotheke einzulösen. Aktuell gebe es u.a. Probleme bei Schilddrüsen-Medikamenten, Hormonpflastern und Antibiotika, teilt der Verband mit.

„Gerade chronisch Kranke sollten nicht ‚bis auf den letzten Drücker‘ warten, um sich ein Folgerezept beim Arzt zu besorgen und dieses in der Apotheke einzulösen. So kann unnötiger Stress, ob das gewohnte Arzneimittel rechtzeitig geliefert werden kann, vermieden werden“, empfiehlt der stv. Vorsitzende des HAV, Hans Rudolf Diefenbach. In der Vergangenheit mussten Patienten teilweise mehrere Apotheken ansteuern, um das gewünschte Medikament zu erhalten, oder auf ein anderes Produkt umgestellt werden.

Zahl der hessischen Apotheken weiter im Sinkflug

Erneut ist die Zahl der Apotheken in Hessen gesunken. Zum 31.12.2013 gab es 1.546 Betriebe und damit 23 weniger als im Vorjahr. Dies ist der niedrigste Stand seit mehr als dreißig Jahren (1982: 1.535 Apotheken). Wie der Hessische Apothekerverband (HAV) mitteilte, sank die Apothekenzahl bereits im sechsten Jahr in Folge.

Insgesamt schlossen im Jahr 2013 37 Apotheken für immer ihre Türen. Demgegenüber standen 14 Neueröffnungen. Von den Schließungen betroffen waren sowohl Stadt- wie Landapotheken. Der HAV sieht für den fortlaufenden Trend mehrere Gründe. Vielen Apothekern, die ihre Apotheke aus Altersgründen abgeben wollten, sei es aufgrund einer fehlenden wirtschaftlichen Perspektive nicht möglich, einen Käufer zu finden. In ländlichen Gebieten schlage der bestehende Ärztemangel auf die Apotheken durch, denn fast 85 Prozent des Apothekenumsatzes werde durch vom Arzt auf Rezept verschriebene Arzneimittel generiert. Weitere Gründe für Schließungen seien auslaufende Mietverträge oder Insolvenzen.

Der HAV hofft, dass der Sinkflug bei der Apothekenzahl in Zukunft etwas abnimmt, damit eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln – vor allen Dingen im ländlichen Raum – gewährleistet bleibt.

Apotheker in Deutschland dürfen maximal vier Apotheken besitzen. In Hessen gab es 1.245 Hauptapotheken und 301 Filialen.

Kopflausbekämpfung ohne Gift

Kopfläuse haben in Kindergärten und Schulen zurzeit Hochsaison, denn die Übertragung der Insekten wird durch das Tragen von Mützen und Schals begünstigt. Ist der Nachwuchs betroffen, greifen Eltern schnell zur chemischen Keule. Welche anderen Möglichkeiten es noch gibt, um die nur wenige Millimeter großen Plagegeister zu bekämpfen, stellt eine Infobroschüre der Verbraucherzentrale Hamburg vor.

In der aktualisierten Broschüre werden die verschiedenen chemisch, physikalisch oder mechanisch wirkenden Haus- und Läusemittel samt Inhaltsstoffen kurz und übersichtlich vorgestellt. Grundregeln zur Verwendung, Hinweise zum Behandeln von Textilien oder Gegenständen und eine Checkliste für das schrittweise Vorgehen helfen ganz praktisch, um das Insektenproblem in den Griff zu bekommen. Allgemeine Hinweise zur Kopflaus-Biologie, zum Krankheitsbild und den Übertragungswegen runden die Lektüre ab.

Die Broschüre „Kopflausbekämpfung ohne Gift“ gibt es für 1,50 Euro im Infozentrum der Verbraucherzentrale Hamburg an der Kirchenallee 22 (Mo, Mi, Do, Fr 10 – 18 Uhr, Di 10 – 19 Uhr) oder unter www.vzhh.de als Download im PDF-Format. Zuzüglich 2,00 Euro für Porto und Versand kann man eine Printversion auch online oder per Telefon (040) 24832-104 bestellen.

Candidose: Nimm dem Darmpilz den Zucker

Bauchkrämpfe, Blähungen und lästige Durchfälle sind oft Zeichen für eine Nahrungsmittelunverträglichkeit. Doch nicht jedem ist geholfen, wenn er Laktose oder Fruchtzucker vom Speiseplan verbannt. In vielen Fällen sind Darmpilze wie Candida albicans für die Symptome verantwortlich. Diese siedeln bei den meisten Menschen unauffällig auf Schleimhäuten und verursachen im gesunden Darm keine Beschwerden. Wird die Darmflora durch häufige Antibiotikabehandlungen gestört oder das Immunsystem durch Krankheiten, Medikamente und Stress geschwächt, können sich die Hefepilze ausbreiten. Die im Falle einer Candidose verschriebenen Antipilzmittel helfen jedoch nur oberflächlich. Um den Pilzbefall erfolgreich zu bekämpfen, ist eine entsprechende Nahrungsmittelumstellung erforderlich.

Hefepilze ernähren sich von leicht verfügbarem Zucker, vergären diesen und bilden Gase. Wer zucker- und stärkereiche Speisen weitgehend meidet, nimmt Candida die Nahrungsgrundlage. Neben Süßigkeiten und Backwaren liegt das Augenmerk hier vor allem auf gesüßten Getränken sowie auf Fertigprodukten mit Zuckerzusätzen wie Würzsoßen und Fruchtjoghurt. Probiotische Kulturen stärken die Konkurrenz im Darm, sollten aber aus natürlichen Quellen stammen. Sauermilchprodukte wie Naturjoghurt, Kefir und Speisquark sowie milchsauer vergorene Speisen wie Sauerkraut sind bessere Quellen für Milchsäure- und Bifidobakterien als spezielle Joghurtdrinks. Eine frische, zusatzstoffarme Nahrungsmittelauswahl entlastet zudem den Darm und unterstützt dessen eigene Abwehrkräfte.

Wie sich unser Essen auf eine Candidose auswirkt und mit welchen Ernährungstricks sich der Pilzbefall eindämmen lässt, schildert der Patientenvortrag „Ernährung bei Darmpilzen“, der im Onlineshop unter www.fet-ev.eu erhältlich.

Redaktion: Dipl.troph. Christine Langer

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