Kategorie-Archiv: Gesundheit

Eukalyptus – Inhaltsstoffe und Wirkung

Eukalyptus

Allgemeines

Der Eukalyptusbaum, der heute fast überall in sonnenreichen Regionen kultiviert wird, stammt ursprünglich aus Neuseeland und Tasmanien. Der Baum wächst bei guten Bedingungen sehr schnell und wird dabei bis zu 70 Meter hoch.

Einsatz findet Eukalyptus vorwiegend äußerlich Foto: Wirths PR / Deutsche Olbas GmbH
Einsatz findet Eukalyptus vorwiegend äußerlich
Foto: Wirths PR / Deutsche Olbas GmbH

Inhaltsstoffe und Wirkung

Der arzneilich wirksame Bestandteil ist das ätherische Öl mit dem Hauptbestandteil Cineol, früher als Eukalyptol bezeichnet, das aus den Blättern des Baumes gewonnen wird. Das ätherische Öl mit seinem unverwechselbar intensiven Aroma wird vor allem gegen Erkältungssymptome wie Husten, aber auch andere Atemwegsbeschwerden wie Asthma oder Bronchitis eingesetzt. Das starke Eukalyptusöl wirkt desinfizierend in der Lunge und macht den Schleim flüssiger.

Verwendungsformen und Darreichung

Einsatz findet Eukalyptus vorwiegend äußerlich in Erkältungsbädern oder in Balsams zum Einreiben bei Bronchialkatarrh. Als ergänzende Zutaten werden hier oft Campher und Kiefernnadelöl verwendet. In Mischung mit Pfefferminzöl und Cajeputöl findet das Eukalyptusöl äußerlich bei leichten Kopfschmerzen, sowie bei lokalen Muskelschmerzen Anwendung.

Sonstiges

Wichtig: Bei Kindern sollten Eukalyptus-Produkte vorsichtig dosiert werden. Selten reagieren auch Erwachsene allergisch auf Eukalyptusöl. Diese Allergie ist allerdings relativ harmlos, da sie mit dem Verzicht auf Eukalyptus in der Regel sofort verschwindet.

Adipositas: Grünes Licht für low-carb Therapie

Bislang galt eine fettreduzierte, kohlenhydratbetonte Ernährung als Goldstandard für die Behandlung von Übergewicht. Dies soll sich nun ändern, wie der seit Juni 2013 vorliegende Entwurf der überarbeiteten Leitlinie zur „Prävention und Therapie der Adipositas“ verheißt. Die unter der Federführung der Deutschen Adipositas Gesellschaft (DAG) e.V. aktualisierten Richtlinien revidieren demnach erstmals die seit Jahrzehnten bestehenden Vorurteile gegenüber Nahrungsfetten.

Wenn auch die tierischen Fette weiterhin als ausnahmslos problematisch gelten, wird der bisherige Grundsatz „fett macht fett“ entkräftet. Während die bisherige Leitlinie lediglich empfiehlt, kalorienarm zu essen und die Fettaufnahme zu beschränken, gibt der aktuelle Entwurf praktische Tipps für den Alltag. Diese gehen auch auf die Fettqualität ein und unterscheiden zwischen günstigen sowie ungünstigen fettreichen Lebensmitteln.

Für viele Ernährungsberater verspricht der Entwurf zudem eine kleine Revolution. Nachdem zahlreiche Studien die Effektivität kohlenhydratarmer Diäten bestätigten, wird die Ernährungsform nun erstmals in einer Leitlinie gewürdigt. Die Entscheidung, ob der Weg zum Idealgewicht fettarm oder low-carb sein soll, liegt fortan im Ermessen des Therapeuten. So kann sich die Behandlungsstrategie zukünftig individueller am Risikoprofil des Patienten orientieren. Daneben gehören die Bewegungs- und Verhaltenstherapie weiterhin zum Basisprogramm. Die Adipositaschirurgie bleibt nach wie vor die letzte Option zur Gewichtsabnahme.

Zusätzlich schlägt die Kommission vor, Adipositas als eigenständiges Krankheitsbild zu definieren. Neben dem Body Mass Index (BMI) entscheidet besonders die Fettverteilung über das individuelle Gesundheitsrisiko. Konzentriert sich das Fettgewebe vorwiegend am Bauch, ist es erforderlicher abzunehmen als bei Hüftspeck. Bei leichtem Übergewicht ab einem BMI über 25 entscheidet der Taillenumfang, ob eine Diät medizinisch notwendig ist. Das in den letzten Jahren beobachtete Gewichtsparadoxon, wonach ältere Menschen mit ein paar Zusatzkilos länger leben, fand hingegen keine Beachtung in der Überarbeitung. Ab wann die neue Leitlinie offiziell gilt, ist noch unbekannt. / Dipl.troph. Marianne Reiß, www.fet-ev.eu

 

1,8 Millionen alkoholbedingte Fehltage

Über vier Millionen Krankschreibungen gingen 2012 bei der Techniker Krankenkasse (TK) ein. In den meisten Fällen handelte es sich um Atemwegserkrankungen, Magen-Darm-Krankheiten, Rücken- oder Zahnschmerzen. Unter den Top-100-Diagnosen der Hauptursachen von Krankschreibungen stehen im aktuellen TK-Gesundheitsreport inzwischen aber auch elf psychische Erkrankungen. Neben Depressionen, Angst- und Belastungsstörungen findet sich auf Platz 47 auch der Diagnoseschlüssel „F10 – psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol“. Fast 5.000 Fälle verzeichnete die TK unter dieser Diagnose.

Dabei handelt es sich nicht um Beschäftigte, die am Wochenende zu lange gefeiert haben und alkoholbedingt am Anfang der Woche arbeitsunfähig sind, sondern um schwerwiegende Erkrankungen wie Alkoholabhängigkeit, Entzugssyndrome und psychotische Störungen. Laut TK dauerte eine Krankschreibung unter der Diagnose F10 durchschnittlich über sieben Wochen (49,7 Tage). Insgesamt verzeichnete die TK 235.765 alkoholbedingte Fehltage. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung entspricht dies 1,8 Millionen Ausfalltagen bundesweit.

Adipositas – Therapie und Umgang verbessern

In Deutschland gibt es zu wenige Präventionsmaßnahmen gegen Übergewicht sowie einen Mangel an geeigneten Therapieangeboten für Menschen mit Adipositas. Oft herrscht die Meinung vor, dass starkes Übergewicht nur auf einen ungünstigen Lebensstil zurückgehe. Deshalb sind Betroffene im Gesundheitswesen und Alltag mit Benachteiligungen konfrontiert.

Das Kompetenznetz Adipositas (KNA) sieht einen besonderen Bedarf zur interdisziplinären Erforschung des Phänomens Adipositas und veröffentlichte seine Positionen zur Adipositas-Vorbeugung und -Behandlung sowie zum Problem der gesellschaftlichen Ablehnung der Betroffenen. Das Integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) AdipositasErkrankungen war am Positionspapier beteiligt und unterstützt dessen Forderungen.

Trotz der zunehmenden medialen Aufmerksamkeit, die das Thema Adipositas erfährt, gibt es auf Seiten der Gesundheitspolitik und der gesellschaftlichen Entscheidungsträger keine Strategie im Umgang mit Adipositas. So richten sich etwa Maßnahmen zur Prävention von Übergewicht meist an Einzelpersonen, die ihren Lebensstil ändern sollen (Verhaltensprävention). Längst ist aber bekannt, dass die Lebensverhältnisse der Menschen in konsumorientierten Ländern eine Gewichtszunahme stark begünstigen.

Deshalb ist verstärkt die Politik gefragt, einen gesünderen Lebensstil zu ermöglichen z. B. durch Verbesserungen in der Essensversorgung von Schulen oder bei den Bewegungsmöglichkeiten in Städten (Verhältnisprävention). Voraussetzung dafür ist allerdings politischer und gesellschaftlicher Wille. Verhaltens- ohne Verhältnisprävention ist nur unzureichend wirksam. Prof. Manfred J. Müller, Sprecher des KANN, fordert Wissenschaft und Politik auf, in Richtung gesunde Lebenswelt umzudenken und die gesamte Bandbreite der Adipositas-Ursachen zu berücksichtigen.

Obwohl fast ein Viertel der Erwachsenen hierzulande adipös ist, wird im Gesundheitssystem Adipositas nicht als Krankheit anerkannt. So hat auch die Adipositas-Behandlung trotz der wachsenden Herausforderung in den letzten Jahren kaum Verbesserungen erfahren, sie wird „im deutschen Gesundheitssystem massiv vernachlässigt“, so Prof. Hans Hauner, Sprecher des KNA. Während die kostspielige Behandlung der Adipositas-Folgeerkrankungen wie etwa Typ-2-Diabetes mellitus von Krankenkassen übernommen wird, bleiben therapeutische Maßnahmen wie z. B. Gewichtsmanagement eher ausgeblendet. Es fehlen v. a. langfristige, evaluierte

Therapiekonzepte. Als wirkungsvoll zeigten sich fächerübergreifende Behandlungsansätze, die Ärzte, Psychologen, Physiotherapeuten und Diätassistenten mit einbeziehen. Bisher übernehmen Krankenkassen die Kosten für Gewichtsmanagement nur bedingt. Bei Personen, die Adipositas-chirurgisch behandelt wurden, wird außerdem die unabdingbare Nachsorge von den Krankenkassen meist ausgeklammert. Um die Adipositas-Therapie zu verbessern, ist deshalb „ein gemeinsames multidisziplinäres Vorgehen von medizinischen Experten, Patientenvertretern, Krankenkassen und Versorgungsforschern nötig“, unterstreicht Hauner.

„Interdisziplinäre Forschung und Behandlung gehören zum Fundament des IFB. Verbesserungen für die Behandlung versprechen wir uns aus unserer derzeitigen Konzeptentwicklung mit Krankenkassen, die im Idealfall zur Blaupause für andere werden könnten“, so der wissenschaftliche Leiter des IFB, Prof. Michael Stumvoll.

Zu den körperlichen Adipositas-bedingten Erkrankungen kommt das psychische Leid der Betroffenen. Sie sind mit starker Stigmatisierung und Diskriminierung konfrontiert, d. h. sie begegnen negativen Meinungen, Vorurteilen bis hin zu tatsächlicher Benachteiligung in verschiedenen Lebensbereichen. Befragungen zeigen, dass etwa ein Fünftel der deutschen Bundesbürger explizite stigmatisierende Einstellungen aufweist und die Hälfte der Bundesbürger ihnen nicht widerspricht. Den Betroffenen wird vorgeworfen, faul, dumm und willensschwach zu sein. Zurückzuführen sind diese negativen Einstellungen darauf, dass die meisten Befragten annehmen, Adipositas sei selbst verschuldet. Nur eine Minderheit erkennt überhaupt genetische Ursachen der Adipositas an.

„Die Stigmatisierten selbst haben die Tendenz, das Stigma anzunehmen. Es vermindert ihren Selbstwert und zieht Ängste und Depressionen nach sich, wie neuere Studien zeigen“, betont Anja Hilbert, Professorin für Verhaltensmedizin am IFB Adipositas Erkrankungen. Hilbert beteiligte sich am Positionspapier und bietet auch eine Webseite zum Thema Stigmatisierung bei Adipositas an (www.adipositasstigma.de). Diese informiert sowohl wissenschaftlich als auch praxisnah über die Formen der Stigmatisierung und darüber, wie diese abgebaut werden können. Warum diese Schuldzuweisung bei Adipositas die Betroffenen viel stärker trifft als bei anderen Erkrankungen sei dabei noch unklar, erklärt Prof. Martina de Zwaan aus dem Vorstand des KNA.

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