Kategorie-Archiv: Natur & Umwelt

Pfadfinder zerstören 20 Mio. Jahre alten Felsen

Dieses Pfadfinder-Trio hat eigenhändig den Goblin Valley Staatspark im US-Staat Utah ein wenig kindersicherer gemacht. Und das mit nur einem einzigen kleinen Schubser.

Kunst & Wisent: Giganten in der Sauerland-Wildnis

Wisent Wildnis am Rothaarsteig © Kur - & Freizeit GmbH, Schmallenberger Sauerland
Wisent Wildnis am Rothaarsteig © Kur – & Freizeit GmbH, Schmallenberger Sauerland

Wer in drei Etappen von Schmallenberg nach Bad Berleburg und von dort nach Jagdhaus zurück ins Schmallenberger Sauerland wandert, kommt in den Genuss unterschiedlichster Landschaften, vielfältiger künstlerischer und historischer Besonderheiten sowie einem besonderen tierischen Vergnügen.

Die erste Etappe beginnt mit dem rund 23 km langen WaldSkulpturenWeg, der in Deutschland einmalig ist. Zu sehen sind 11 Objekte von international bekannten Künstlerinnen und Künstlern. Auf der zweiten Etappe, präsentiert sich gewaltig und gleichzeitig ganz friedlich die 20 Hektar große Wisent-Wildnis. Sie besticht durch ihre natürlichen Formationen: Felsen, Bach, Quellmulden, Tal und Wald bieten Naturgenuss in variantenreicher Form. Dort lassen sich Wandergenuss, Familienausflug und Tierbeobachtung auf das Beste kombinieren. Die dritte Etappe führt talwärts auf dem Schmallenberger Rundweg, vorbei am Harbecker und Werper Kreuz zurück zum Wanderstartpunkt Schmallenberg.

Wisent Wildnis © Kur - & Freizeit GmbH, Schmallenberger Sauerland
Wisent Wildnis © Kur – & Freizeit GmbH, Schmallenberger Sauerland

Das alles bietet ein viertägiger Wanderurlaub unter dem Motto: „Wandern, Kunst & Wisent-Wildnis“. Das Arrangement beinhaltet 3 Ü/F, je 3 Lunchpaketen und Gepäcktransfers zum nächsten Etappenziel und Infomaterial zum WaldSkulpturenWeg und zur Wisent-Wildnis, sowie einer Wanderkarte mit eingezeichneter Streckenführung ab 212 € pro Person im DZ. Info und Buchung: Gästeinformation Schmallenberger Sauerland, Poststr. 7, 57392 Schmallenberg, Telefon: 02972 / 9740-0, täglich von 9 bis 21 Uhr, Fax: 02972 / 9740-26

www.schmallenberger-sauerland.de

Ressourcen der Städte besser nutzen

Urbane Landwirtschaft ist nicht nur eine schöne Spielerei, sondern tatsächlich ein wichtiger Baustein in der Nahrungsversorgung der Zukunft. Das machte Dr. Ute Arnold von der Universität Bonn auf der Konferenz „Essbare Stadt Andernach“ deutlich. Die wichtigsten Ressourcen der Landwirtschaft werden immer knapper, sagte sie. Dazu gehören Land, Energie und Phosphor. So werde im Jahr 2050 nach Berechnungen der Vereinten Nationen weltweit nur noch halb so viel Ackerfläche zur Verfügung stehen wie im Jahr 1970.

Urbane Landwirtschaft bietet ein großes Potenzial für Städte, die eigenen Ressourcen besser zu nutzen, meint Arnold. Das gilt sowohl für die Nutzung der städtischen Flächen, die Verwertung von (organischen) Abfällen für Kompost, die Regenwasser- und Abwassernutzung aber auch für Potenziale durch Bürgerbeteiligung.

In einem Forschungsprojekt hat die Universität Bonn beispielsweise untersucht, welche Möglichkeiten es gibt, Nährstoffe für die landwirtschaftliche Produktion aus Haushaltsabwässern wiederzugewinnen.

„Die meisten Nährstoffe scheidet der Mensch im Urin aus“, sagte Arnold (etwa 90 % des verzehrten Stickstoffs und 50 % des Phosphors). Im Mittelpunkt des Verbundprojektes „Saniresch“, stand daher die Frage, wie sich der Wasserverbrauch für Toiletten verringern und das sogenannte Gelbwasser umweltverträglich nutzen lässt. Dafür wurde in einem Bürogebäude mit hohem Publikumsverkehr anstelle eines herkömmlichen Abwassersystems ein neuartiges Sanitärsystem, kurz NASS etabliert. Es ermöglicht die Trennung von Grauwasser, Braunwasser und Urin. Um das Phosphor aus dem Urin zu gewinnen, nutzt man eine MAP-Fällung (die kristalline Verbindung Magnesiumammoniumphosphat, häufig auch Struvit genannt). So lassen sich 98 Prozent des Phosphors aus dem Urin rückgewinnen. In Feldversuchen der Universität Bonn konnte nachgewiesen werden, dass die Produkte aus Urin – gelagertes Gelbwasser und MAP – hygienisch unbedenklich sind, eine gute Düngerwirkung haben und in ihrer Wirkung auf Pflanzen konkurrenzfähig sind gegenüber konventionellen mineralischen Düngern.

Bürger stehen der Idee einer getrennten Sammlung von Feststoffen und Urin aufgeschlossen gegenüber. In einer Verbraucherbefragung gab es überwiegend positive Resonanz für die Verwertung solcher Düngemittel in der Landwirtschaft.

Gesa Maschkowski, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.saniresch.de

Lebendiges Gemüse: Auch nach der Ernte funktioniert die innere Uhr noch

Bestimmte Obst- und Gemüsearten sind offenbar auch nach der Ernte noch lebendig und richten ihre Stoffwechselaktivitäten noch für kurze Zeit nach dem Tag-Nacht-Rhythmus. Der Nährstoffgehalt ist je nach Tageszeit unterschiedlich. Das ist das Resultat einer US-amerikanischen Studie, die im Fachblatt „Current Biology“ veröffentlicht wurde.

In früheren Studien hatten die Wissenschaftler bereits festgestellt, dass sich bei der Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana) die Menge eines bestimmten Pflanzenhormons im Laufe des Tages ändert. Dieses Hormon koordiniert die Produktion von Pflanzeninhaltsstoffen, darunter auch Abwehrsubstanzen gegen Fraßschädlinge. Diese Senfölglykoside werden in der Morgendämmerung reichlich gebildet, dann wenn auch bestimmte Raupen besonders aktiv sind.

Die Ackerschmalwand gehört zur Familie der Kreuzblütler und ist eng mit dem Gemüsekohl (Brassica oleracea) verwandt. Daher lag es nahe zu prüfen, ob auch bei dieser Kulturpflanze die Menge an Senfölglykosiden im Tagesverlauf schwankt. Dazu wurden nicht die Pflanzen auf dem Acker, sondern abgeschnittene Stücke des Kohls untersucht. Pflanzen bestehen aus Blättern, Früchten und Wurzeln. Diese Einheiten können zumindest für kurze Zeit auch getrennt überleben, Licht wahrnehmen und ihren Stoffwechsel danach ausrichten. Da die Zellen aktiv bleiben, müsste auch die innere Uhr funktionieren.

Für die Experimente wurden in einer abgedichteten Kammer Hell-Dunkel-Zyklen simuliert, die entweder dem normalen Tag-Nacht-Rhythmus entsprachen oder entgegengesetzt waren. Nach drei Tagen wurden die Raupen eines Nachtfalters zu den Kohlstücken gegeben und untersucht, wie viel sie fraßen und wie stark sie zunahmen. Das Resultat: War der Kohl an einen normalen Tag-Nacht-Rhythmus gewöhnt, fraßen die Raupen weniger und hatten eine geringere Größe. Dieser Effekt nahm allerdings mit der Zeit ab und war nach einer Woche Lagerung kaum noch festzustellen. Auch andere Gemüse- und Obstarten wie Salat, Spinat, Möhren und Heidelbeeren hatten weniger Fraßschäden, wenn der tägliche Hell-Dunkel-Wechsel zur richtigen Zeit ablief.

Auch auf den Nährstoffgehalt wirkt sich der Hell-Dunkel-Rhythmus aus. Kurz vor oder nach Beginn der hellen Phase enthielt der Kohl laut Studie besonders viele Nährstoffe. Demnach wäre es sinnvoll, das Gemüse nicht im dunklen Kühlschrank aufzubewahren, sondern einem normalen Tag-Nacht-Rhythmus auszusetzen. Auch für die Praxis dürften die Ergebnisse interessant sein, wenn es um den optimalen Zeitpunkt für die Ernte und Konservierung von Gemüse und Obst geht.

Heike Kreutz, www.aid.de

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