Kategorie-Archiv: Natur & Umwelt
Sieben Monate Winterschlaf
Riesige Knopfaugen, graubraunes Fell, bis zu 19 cm groß und ein buschiger Schwanz wie ein Eichhörnchen – dieser „Steckbrief“ passt perfekt auf den einheimischen Siebenschläfer. Er gehört zu den etwa 76.000 Tier- und Pflanzenarten in Deutschland, von denen die Hälfte in ihrem Bestand gefährdet ist.
Jetzt im Oktober bettet sich der kleine Nager zur Ruhe, um erst im Mai wieder aufzuwachen. Mit stolzen sieben Monaten Winterschlaf macht er seinem Namen alle Ehre. Damit hält er auch unter seinen tierischen Verwandten, den Bilchen, den „Winterschlaf-Rekord“. Um so lange schlafen zu können, muss er sich eine dicke Fettschicht anfressen. Nicht selten verdoppelt er dabei sein Körpergewicht von ca. 120 Gramm. Auf dem Speiseplan des Kletterkünstlers mit den scharfen Krallen stehen u.a. Früchte und Beeren, aber auch Insekten und Vogeleier lässt er sich schmecken.
Im Rhein-Sieg-Kreis findet sich das Wildtier des Jahres 2004 überwiegend in den waldreichen Gebieten rechts des Rheines. Als „Wohnort“ bevorzugt er Laubwälder, man findet ihn aber auch in Obstgärten und Parkanlagen. Immer häufiger nimmt er sein Domizil aber auch in unmittelbarer Nähe der Menschen. Dachgiebel, Nistkästen oder auch mal ein Stiefel – der Siebenschläfer ist bei der Wohnungswahl nicht wählerisch, Hauptsache die Unterkunft ist dunkel und ruhig. Mit abgebissenen Blättern werden die Nester immer wieder frisch ausgepolstert und gleich von mehreren Tieren bewohnt.
Der nachtaktive Nager kann auch eine echte Nervensäge sein: Zähnerattern, Quiek-, Schnalz- und Pfeiflaute sind beim Siebenschläfer keine Seltenheit. Während der Paarungszeit von Juni bis August wird es besonders laut.
Die Experten vom Amt für Natur- und Landschaftsschutz des Rhein-Sieg-Kreises geben für den Siebenschläfer folgende Artenschutztipps:
Günstig ist es, alte Bäume und stehendes Totholz zu erhalten. Hier hinein zimmern Spechte Höhlen, die vom Siebenschläfer und zahlreichen anderen Tieren genutzt werden können. Alternativ können Tierfreunde auch Nistkästen aufhängen – sie sollten allerdings einen Durchmesser von mindestens 3,2 Zentimetern haben. Am besten sind gleich mehrere, da der Kletterkünstler einerseits nicht alle benutzt, andererseits aber im Sommer auch gerne mal sein Versteck wechselt. Der Siebenschläfer freut sich aber auch über Zugang zu selten genutzten Räumen wie z.B. Gartenlauben.
Nähere Auskünfte rund um das Thema Siebenschläfer erteilen gerne die Fachleute am Umwelttelefon des Rhein-Sieg-Kreises unter der Rufnummer 02241/132200. Weitere Tipps zum Artenschutz finden Interessierte auch unter www.rhein-sieg-kreis.de/artenschutztipps
Sprüche-Mülltonnen im Einsatz
Auf der diesjährigen Bocholter Kirmes sind sie wieder im Einsatz, die „Sprüche-Mülltonnen“ des Entsorgungs- und Servicebetriebes Bocholt (ESB). Rund 100 davon sind in der Innenstadt aufgestellt worden. Vielen Bocholtern mittlerweile bestens bekannt, werben die Restmülltonnen mit großem Einwurfloch dafür, den Müll in die Tonne und nicht auf die Straße zu werfen. Mit lustigen, provozierenden und teilweise auch zweideutigen Sprüchen beklebt, sollen sie für mehr Sauberkeit sorgen.
Zu den bisher 50 vorhandenen Sprüchen sind nun 30 weitere Texte hinzugekommen. So heißt es auf der kommenden Bocholter Kirmes beispielsweise „Bei mir herrscht Tonnenfinsternis“, „Ich träume von den Müllediven“ oder „Ich bin ein BMW – Bocholts-Müll-Wegräumer“. „So werden die Sprüche beim Kirmesrundgang sicherlich das ein oder andere Schmunzeln hervorrufen und hoffentlich die Akzeptanz der Tonnen erhöhen“, sagt ESB-Abfallberaterin Karin Kalka-Freundt.