Kategorie-Archiv: Nordrhein-Westfalen

Drohende Privatisierung der Trinkwasserversorgung für NRW abgewendet

Die Trinkwasserversorgung in NRW wird nicht privatisiert. Dies ergibt sich aus der Entscheidung des Europäischen Parlaments. Mit breiter Mehrheit stimmte das Parlament dem zwischen Rat, Kommission und Parlament ausgehandelten Kompromisspaket zur EU-Konzessionsrichtlinie zu. Das bedeutet, dass der Wassersektor nun nicht mehr in der Konzessionsrichtlinie enthalten ist und die bewährten kommunalen Strukturen in Deutschland erhalten bleiben.

NRW-Umweltminister Johannes Remmel war nach der Entscheidung erleichtert: „Wasser ist ein elementarer Bestandteil der Daseinsvorsorge und keine beliebig handelbare Ware. Aus Gründen der Versorgungssicherheit und der Qualitätsgarantie ist die Wasserversorgung in öffentlicher Hand am besten aufgehoben. Daher habe ich mich gegen eine drohende Privatisierung der Wasserversorgung engagiert und in Brüssel Überzeugungsarbeit geleistet.“

Ende Mai 2013 hatte die NRW-Landesvertretung in Brüssel eine Podiumsdiskussion veranstaltet, an der alle wichtigen europäischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger, Verbände sowie eine Vertreterin der europäischen Bürgerinitiative „Wasser ist ein Menschenrecht“ teilnahmen. Kurz darauf gab Binnenmarktkommissar Michel Barnier eine öffentliche Erklärung ab, dass er für eine Herausnahme der Wasserversorgung aus der Konzessionsrichtlinie plädiere. Ende Juni 2013 einigten sich die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und die EU-Mitgliedstaaten bei ihren Trilogverhandlungen auf eine Ausnahme für den Wassersektor. Jetzt steht noch die rein formale Zustimmung des EU-Ministerrates aus.

Die EU-Konzessionsrichtlinie hat zum Ziel, dass die Vergabe von Konzessionen künftig in einem einheitlichen Rechtsrahmen erfolgt. Dabei soll europäischen Unternehmen der Zugang zum Konzessionsmarkt geöffnet werden. Wenn Kommunen Leistungen im Rahmen der Daseinsvorsorge von externen Dienstleistern erbringen lassen wollen, ist dafür künftig eine europaweite Ausschreibung erforderlich. Auch für die Wasserversorgung sah die Konzessionsrichtlinie dies vor.

Diese Pläne hatten zu massiven Protesten und zur Gründung der ersten europäischen Bürgerinitiative in acht europäischen Ländern geführt. Die Initiative „Wasser ist ein Menschenrecht“ startete eine Kampagne für einen freien Zugang zu Wasser und zur sanitären Grundversorgung. Noch vor Ablauf der Petitionsfrist forderten mehr als 1,5 Millionen Bürgerinnen und Bürger mit ihren Unterschriften, auf die Privatisierung des Wassersektors zu verzichten.

Das Umweltministerium NRW sieht grundsätzliche Unterschiede zwischen den bewährten kommunalen Strukturen in der deutschen Wasserwirtschaft und den Versorgungsmodellen anderer Mitgliedstaaten, sodass einheitliche europaweite Vorgaben bei der Konzessionsvergabe große Nachteile für Deutschland mit sich gebracht hätten. Diese Einschätzung teilen auch deutsche Wasserverbände und Versorger.

Japan schaut auf Arnsberg

Ältere Menschen, die zu tausenden in Armut auf der Straße leben; Pflegeheime, die nicht mal annähernd die Zahl der Demenzkranken fassen können: Das ist kein Horrorszenario aus einem Film, sondern bittere Realität in Japan. Einer, der sich dafür engagiert, diese Zustände zu verbessern, ist Yasuyuki Sugatani, Professor an der Kansai Medical University im japanischen Osaka.

Um sich für die große Aufgabe inspirieren zu lassen, reiste Sugatani quer durch Deutschland – und machte dabei auch für zwei Tage in Arnsberg Station.
Hier absolvierte er ein straffes Programm: Vom Demenzpatenschaftsprojekt zwischen der Kita „Kleine Strolche und dem Seniorenzentrum „Zum guten Hirten“ über das Projekt „Generationen in Kontakt“ des Kindergartens „Krähennest“ bis hin zur Aktion „Kinder zaubern Lachfalten“ erhielt Sugatani zahlreiche tiefe Einblicke in verschiedenste Arnsberger Projekte, die eines gemeinsam haben: Einen lebhaften Austausch zwischen der jungen und älteren Generation herstellen und damit den Kleineren wertvolles Erfahrungswissen bescheren und den Größeren junge Begleitung und damit wichtige soziale Kontakte bereitstellen.

Etwas, das in Japan ganz und gar nicht selbstverständlich ist: Rund 500.000 Menschen mit Demenz leben dort völlig alleine, 22 Prozent der Menschen im Alter über 65 Jahren leben in Armut. Damit steigt auch die Zahl obdachloser älterer Menschen in dem asiatischen Land dramatisch an. Nicht selten ist auch der Fall, dass demente ältere Menschen für immer verschwinden – sie verirren sich und werden nie wieder gefunden, vielleicht auch nie richtig gesucht. „Das muss sich ändern“, fordert Herr Sugatani.

Den in Japan bislang noch überhaupt nicht vorhandenen Dialog der Generationen will er nun anstoßen, nachdem er in Arnsberg zahlreiche Beispiele dafür gesehen hat, wie Ältere und Jüngere erfolgreich voneinander lernen und profitieren können. Allerdings ermahnt er auch die Arnsbergerinnen und Arnsberger dazu, den bei hier bereits begonnenen Dialog weiter auszubauen. Während nämlich in Arnsberg bislang nur einzelne Kitas und Schulen an der Thematik arbeiten, mahnt Herr Sugatani: „Öffnet jede Kita, öffnet jede Schule für den Austausch der Generationen. Wenn ihr wissen wollt, warum das so wichtig ist, schaut nach Japan.“

10 Jahre Freizeitbad Nass

Das Freizeitbad Nass feiert vom 23.01. – 26.01. sein zehnjähriges Jubiläum mit vielen Highlights für die Besucher. So haben am 23.01. alle Kinder und Jugendliche bis einschließlich 16 Jahren freien Eintritt ins Bad. An diesem Tag werden außerdem kostenlose Führungen durch die Schwimmbadtechnik angeboten. Die Gastronomie serviert um 15.00 Uhr eine große Geburtstagstorte und vor dem Haus findet ein Luftballonwettbewerb statt.

Am Freitag kommen alle Sportbegeisterten auf ihre Kosten. Der Fitnessclub NassVital bietet um 11.00, 15.00 und 16.00 Uhr progressive Muskelentspannung im Salzhaus (Saunabereich) an. Des Weiteren können die Besucher um 18.00 Uhr und um 19.00 Uhr an einem Aqua-Circle mit Trampolinspringen und Fahrradfahren im brusttiefen Wasser teilnehmen.

Der Samstag ist ganz den Vereinen gewidmet. Zwischen 10.00 und 17.00 Uhr stellen sich die verschiedensten Vereine rund um den Wassersport im Nass vor. Den Samstagabend können die Besucher in vollster Entspannung bei der Saunanacht von 20.00 bis 01.00 Uhr ausklingen lassen.

Der Sonntag ist ein perfekter Tag für die ganze Familie. Für Kinder findet von 14.00 – 18.00 Uhr ein Spielnachmittag im Bad statt. Auf dem Programm stehen Wettspiele und Tauchspiele, bei denen Eintrittskarten gewonnen werden können. Als besonderes Highlight öffnet der Fitnessclub NassVital von 11.00 – 17.00 Uhr seine Türen für alle Interessierten und bietet kostenlose Probetrainings und individuelle Beratungsgespräche inklusive Körperfettanalyse an. Zusätzliches Sonderangebot an diesem Tag ist eine Drei-Monats-Karte für das NassVital.

Information und Anmeldung unter www.nass-arnsberg.de und 02932 475730. Für die Führungen, progressive Muskelentspannung und den Aqua-Circle ist eine vorherige Anmeldung notwendig.

Zeitgenössische Keramikskulpturen

Sammler Werner Bibl in der Ausstellung "Arbeit zeigen". Foto: LWL
Sammler Werner Bibl in der Ausstellung „Arbeit zeigen“.
Foto: LWL

Vor zwei Jahren hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die Sammlung des Gelsenkircheners Werner Bibl mit über 200 Arbeiterskulpturen, überwiegend aus Bronze gefertigt, übernommen. Ein Großteil dieser Skulpturen ist in der aktuellen Ausstellung „Arbeit zeigen – Plastiken und Fotografien 1850-1950“ im LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen zu sehen.

Am Samstag, 18. Januar, lädt Werner Bibl gemeinsam mit dem LWL-Industriemuseum Interessierte zu einem Besuch in Gelsenkirchen ein. Die Exkursion bietet die Möglichkeit, den Sammler in seinem persönlichen Umfeld kennenzulernen. In seinem Haus, das der Architekt Peter Forth 1973 als Vorstandsvilla für die damalige Eisen und Metall AG, Gelsenkirchen (ehemals Krupp Hoesch Konzern) gebaut hat, ist auch die Galerie Idelmann beheimatet. Dort besichtigt die Gruppe die aktuelle Ausstellung „ceramic sculpture now“ mit zeitgenössischer abstrakter Keramikkunst. Wie an diesem Ort Architektur, Natur und Kunst zusammengefunden haben und wie dieser Dreiklang aktuell gelebt wird, können die Teilnehmer von Werner Bibl und Jutta Idelmann aus erster Hand erfahren.

Start ist um 14 Uhr an der Henrichshütte.

Die Anreise erfolgt in Fahrgemeinschaften; die Fahrtkosten werden umgelegt. Das LWL-Industriemuseum bittet um Anmeldung bis Freitag, 17. Januar unter Tel. 02324 9247-140. Treffpunkt ist der Parkplatz des Museums.

LWL-Einrichtung:
LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen
Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur
Werksstr. 31-33
45527 Hattingen
Karte und Routenplaner

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