Kategorie-Archiv: Nordrhein-Westfalen

Die Festplatte der Natur wird unwiederbringlich gelöscht

Das Artensterben schreitet auch in NRW voran. Nach dem jüngsten Umweltbericht der Landesregierung ist die Zahl der ausgestorbenen oder verschollenen Arten in Nordrhein-Westfalen so hoch wie nie und liegt inzwischen bei über neun Prozent. 1979 waren es bereits fünf Prozent. Insgesamt sind nach der jüngsten Roten Liste etwa 45 Prozent der beobachteten Arten gefährdet, vom Aussterben bedroht oder ausgestorben.

„Wir konnten zwar zwischen 1999 und 2011 eine weitere Ver-schlechterung bei verschiedenen gefährdeten Arten durch eine aktive Naturschutzpolitik abwenden. So sind Weißstorch, Uhu und Biber wieder an vielen Stellen im Land heimisch geworden. Trotzdem gilt weiterhin, dass etwa die Hälfte der rund 3.000 seit 1979 beobachteten Tier- und Pflanzenarten in ihrer Existenz bedroht sind“, sagte Umweltminister Johannes Remmel bei der Vorlage des aktuellen „Umwelt-berichtes NRW 2013“ in Düsseldorf.

Besorgniserregend ist vor allem, dass die Gefährdung typischer Arten der Feldflur und bisher ungefährdeter „Allerweltsarten“ deutlich zunimmt. „Täglich verschwinden weltweit Arten unwiederbringlich, gegenwärtig ist die Aussterberate weltweit 100 bis 1000 Mal höher als die natürliche Aussterberate und das hat auch Folgen für uns Menschen. Denn wir sind dabei, die Festplatte unserer Natur zu löschen“, erklärte Remmel.

Zu den in NRW in den letzten Jahrzehnten ausgestorbenen Arten zählen etwa die Rohrdommel, das Birkhuhn und die Kornrade. Weitere Tierarten wie Kreuzotter, Gelbbauchunke, Mopsfledermaus und Feldhamster drohen in absehbarer Zeit zu verschwinden, wenn nicht gegengesteuert wird.

Die Ursachen für diesen alarmierenden Befund seien, so Minister Remmel, neben den Folgen der Industrialisierung der weiterhin hohe Flächenverbrauch auf Kosten der Natur, eine intensive Landwirtschaft und eine zum Teil nicht standortgerechte oder zu intensive Wald-Bewirtschaftung. Als weitere Gefährdung kommen gebietsfremde Arten hinzu, die einheimische Arten verdrängen können. „

Dabei spielt der Klimawandel eine entscheidende Rolle. Wir stehen hier vor neuen Herausforderungen für die Sicherung und Entwicklung der Artenvielfalt“, sagte Minister Remmel. „Die Folgen des Klimawandels werden auch Bestandteil unserer Biodiversitätsstrategie sein, die derzeit erarbeitet wird. Das Ziel der Strategie wird sein, Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt in NRW zu entwickeln.“ Darüber hinaus kündigte der Minister eine Neuausrichtung der Naturschutzgesetzgebung des Landes an, mit dem zentralen Ziel, das wertvolle und vielfach bedrohte Naturerbe in NRW zu bewahren. Hierzu wird das Landschaftsgesetz zu einem NRW-Naturschutzgesetz ausgebaut.

Die Zahlen zur Gefährdung und zum Artensterben in NRW stammen aus dem aktuellen Umweltbericht des Landes NRW. Zum dritten Mal nach 2006 und 2009 werden in einem Umweltbericht für Nordrhein-Westfalen Zustand und Entwicklung der Umwelt sowie die aktuellen umweltpolitischen Handlungsfelder anhand von 27 Umweltindikatoren ausführlich dargestellt. Der rund 140 Seiten umfassende Bericht stellt den Zustand von Luft, Wasser, Boden, Abfall und Naturschutz dar. Hinzu gekommen sind neue Herausforderungen, etwa der Klimaschutz und die Folgen des Klimawandels. Nach dem Umweltinformationsgesetz Nordrhein-Westfalens muss der Bericht spätestens alle vier Jahre vorgelegt werden.

Das Ziel des aktuellen Berichts ist laut Minister Remmel, allen Bürgerinnen und Bürgern Informationen über die Umweltbedingungen kompakt und leicht erreichbar zur Verfügung zu stellen.

Weitere wichtige Erkenntnisse des neuen Umweltberichtes sind:

1. Klimawandel

Der Klimawandel ist bei uns angekommen. Allein in den letzten 30 Jahren stieg die mittlere Tagestemperatur in unserem Bundesland um ein Grad Celsius, mit entsprechenden Folgen für die Menschen, Tiere und Pflanzen in NRW.

2. Treibhausgase

Der Ausstoß von Treibhausgasen in NRW liegt weiterhin auf einem hohen Niveau. Im Jahr 2011 wurden rund 301 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen. Zwischen 2005 und 2011 sind die klima¬schädlichen Emissionen insgesamt nur leicht zurückgegangen. Für das Jahr 2012 ist mit einem vorläufigen Wert von 305,5 Millionen Tonnen sogar ein Anstieg des Ausstoßes zu befürchten.

3. Luftqualität

Die aus Feuerungsanlagen und Motoren freigesetzten Stickstoffoxide und die Stickstoffdioxidkonzentrationen gingen zwar leicht zurück. An den Straßen in Ballungsräumen sind die Konzentrationen dennoch weiterhin deutlich zu hoch. Auch die Feinstaubkonzentration in der Luft ist rückläufig. Dennoch wurden im Jahr etwa 25.000 Tonnen Feinstaub emittiert. Besonders Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen und der Nahbereich industrieller Anlagen sind Belastungsschwerpunkte.

4. Lärm

Ein beträchtlicher Teil der Menschen in NRW ist hohen Lärmbelastun¬gen ausgesetzt, verursacht durch Straßen-, Schienen- und Flugverkehr, Industrie und Gewerbe. Allein unter nächtlichem Lärm von über 55 De¬zibel (A) leiden rund 1,4 Millionen Bürgerinnen und Bürger unseres Landes.

5. Flächenverbrauch

In NRW verschwinden täglich rund zehn Hektar Natur durch Bebauung. Der Trend zum Flächenverbrauch ist zwar rückläufig, trotzdem ist der Verlust von Freiflächen zu Gunsten von Siedlungs- und Verkehrsflächen weiterhin zu hoch.

6. Gewässer

Die Fließgewässer in Nordrhein-Westfalen sind zum Großteil weiterhin nicht in einem ökologisch guten Zustand. Demnach verfügen lediglich acht Prozent der untersuchten 13.750 Gewässerkilometer in NRW über ein intaktes Ökosystem. 92 Prozent sind in einem mäßigen bis schlechten ökologischen Zustand.

7. Grundwasser

Nach der aktuellen Bestandsanalyse sind rund 40 Prozent der Grundwasserkörper in NRW wegen hoher Nitratbelastungen derzeit nicht in einem guten chemischen Zustand. Seit 1990 gibt es keine nennenswerten Verbesserungen.

8. Wald

Beim Waldzustand gibt es noch immer keine Entwarnung. Bei 30 Prozent der Laub- und 19 Prozent der Nadelbäume sind in der Vergangenheit deutliche Schädigungen der Baumkronen festzustellen.

9. Schwermetalleinträge

Der Eintrag von Blei und Cadmium im Staubniederschlag an den Messstationen im ländlichen Raum ist in den letzten 25 Jahren in NRW um fast 90 Prozent reduziert worden. Auch 2010 und 2011 gingen die Belastungen weiter zurück.

„Viele Erkenntnisse machen Sorgen, einige sind erfreulich und machen Mut“, sagte Minister Remmel. „Manche haben internationalen Bezug, einzelne haben scheinbar nur regionale Bedeutung. Doch alle Indikatoren zeigen, dass mit einer ambitionierten Umweltpolitik die Fehlentwicklungen der Vergangenheit angegangen werden können und dass Umweltschutzmaßnahmen Wirkung zeigen. Wenn auch langsam und nicht von heute auf morgen“, erklärte Remmel.

„Wir brauchen daher eine ambitionierte Umweltpolitik in NRW. Eine moderne Umweltpolitik ist auch gleichzeitig Wirtschafts-, Sozial-, Verkehrs-, Gesundheits- und Verbraucherschutzpolitik“, ergänzte der Minister. „Für den Schutz der Umwelt und damit der Menschen vor Umweltgiften, Luftschadstoffen, Lärm und Elektrosmog muss der Staat seine Schutzfunktion wahrnehmen. Dies wollen wir insbesondere mit einer umfassenden integrierten Gesamtkonzeption in Form eines ‚Masterplans Umwelt und Gesundheit NRW’ erreichen. Die Vorarbeiten zu dieser Maßnahme aus dem Koalitionsvertrag haben bereits begonnen.“

Remmel verwies zudem darauf, dass viele Zahlen und Entwicklungen aus dem Umweltbericht direkt auch mit dem Klimawandel zusammenhingen: „Der Klimawandel ist verknüpft mit Treibhausgasemissionen, mit unserem Energie- und Rohstoffverbrauch, mit Luftschadstoffen, mit dem Flächenverbrauch, mit dem Artensterben, mit der Landwirtschaft und vielem mehr. In der Konsequenz sind die Ergebnisse des Umweltberichtes nicht nur isoliert, sondern ganzheitlich zu betrachten und unterstreichen die Notwendigkeit, die bereits in NRW angestoßene Diskussion um ein ‚Nachhaltiges NRW’ weiter zu betreiben.“ In diesem Zusammenhang bedankte sich der Minister für die analytischen Vorworte von Reinhard Loske, Klaus Töpfer und Ernst Ulrich von Weizsäcker.

Den vollständigen Umweltbericht NRW 2013 finden Sie hier:

www.umweltbericht.nrw.de

Zentrales Suchportal für Umweltdaten in ganz NRW

Die NRW-Landesregierung verbessert den Zugang zu Umweltdaten im Netz. Ende September hat das NRW-Umweltministerium den Startschuss für das neue „NRW-Umweltportal“ gegeben, ein zentrales Online-Suchportal, das einen schnellen und einfachen Zugang zu Umweltinformationen aller Behörden in NRW bietet.

Neben der zentralen Suchfunktion bietet das Umweltportal auf seiner Startseite aktuelle Messwerte und Warnhinweise rund um die Themen Umwelt und Verbraucherschutz. Nutzerinnen und Nutzer können sich eine personalisierte Startseite einrichten, die sie laufend und tagesaktuell über umweltbezogene Entwicklungen an ihrem Wohnort informiert – von allgemeinen Wetterdaten über Feinstaubbelastung bis hin zu Wasserständen und -temperaturen.

Gezielte Informationen zu den Themen Lärm, Abwasser, Abfall und Verbraucherschutz finden Nutzerinnen und Nutzer für jeden Ort in NRW im umfangreichen Kartenmaterial des Umweltportals: Dieses zeigt zum Beispiel, wie hoch die Feinstaubbelastung an einer bestimmten Straße oder wie es um die Wasserqualität der nordrhein-westfälischen Seen bestellt ist.

Dass Umweltschadstoffe krank machen können, verdeutlichte beispielsweise eine umfassende Langzeitstudie des Umweltministeriums aus dem Jahr 2010. Die Studie zeigte Zusammenhänge zwischen Sterblichkeitsraten, Wohnortnähe und Feinstaubbelastung auf.

Link zum neuen Suchportal:
www.umweltportal.nrw.de

„Der Wald kann kein „gesundes“ Wasser mehr bilden“

„Der Wald hat seine Ökosystemdienstleistungen verloren, ‚gesunden‘ Boden und ‚gesundes‘ Wasser zu bilden“, zu diesem Schluss kommt Prof. Dr. Jürgen Lethmate. Er hat im Buch „Geoökologisches Modellgebiet ‚Riesenbecker Osning‘“, das die Geographische Kommission beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) jetzt herausgegeben hat, erstmals den Sandsteinzug des nordwestlichen Teutoburger Waldes im Kreis Steinfurt, zum dem der Birgter Berg, der Lagerberg und der Bergeshöveder Berg gehören, mit einem ökosystemaren Ansatz untersucht.

Der Osning-Sandstein der Unterkreide im Modellgebiet "Riesenbecker Osning".
Der Osning-Sandstein der Unterkreide im Modellgebiet „Riesenbecker Osning“.

Das heißt, er hat analysiert, welche Stoffe aus der Luft die Flora und Vegetation, Böden und Quellwässer beeinflussen. Seine Ergebnisse hat er dann in einer Ökosystembilanz zusammengefasst und bewertet. Bei seiner Arbeit hat Lethmate auf Langzeitvergleiche zurückgegriffen, die bis in die Jahre 1976 und 1965 zurück gehen.

Unter den mitteleuropäischen Waldgebieten besitzt der Teutoburger Wald keine Sonderstellung, überall verändern Versauerung und Nährstoffeintrag das Waldökosystem.

„Im Riesenbecker Osning sind die Veränderungen gravierend und bis hin zum Waldwasser, messbar. Der tief versauerte Waldboden speichert bis heute große Mengen an Schwermetallen, insbesondere Blei, das bereits im Quellwasser ausgeschwemmt wird“, so Lethmate.

Foto: LWL
Foto: LWL

„Der Klimawandel wird auch im Teuto zu einer Mediterranisierung des Klimas und damit zu einer veränderten Zusammensetzung der Baumarten führen, ohne dass wir heute schon sagen können, wie künftig die Waldstruktur aussehen wird. Die Buche, Hauptbaumart der heutigen natürlichen Vegetation, wird im Wald der Zukunft kaum die einzige Baumart sein.“

Die Studie über den Riesenbecker Osning liefert Grundlagen für ein ökologisches Langzeitmonitoring und einen umfassenden Beitrag zur Geoökologie der Region „UNESCO Geopark nördlicher Teutoburger Wald“ sowie ein ökologisches Bildungsangebot in einem außerschulischen Lernort. „Das Bildungspotenzial des Modellgebietes geht weit über die bisherigen Angebote hinaus. Vor allem für Oberstufenschüler bietet der Band 58 der Westfälischen Geographischen Studien Anlässe für biologie- und geographiedidaktische Projekte, die dem aktuellen didaktischen Anspruch an ein Systemdenken entsprechen“, sagt Dr. Rudolf Grothues, Geschäftsführer der LWL-Kommission.

Zum Autor:

Prof. Dr. Jürgen Lethmate war Professor für Geographie und ihre Didaktik, Schwerpunkt Physische Geographie und Umweltbildung, an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und hat jahrzehntelang den Teutoburger Wald, insbesondere den Riesenbecker Osning, in zahlreichen Studien untersucht. Dabei hat der Ibbenbürener immer auch Studierende in die praktischen Forschungsarbeiten eingebunden.

Jürgen Lethmate:
Geoökologisches Modellgebiet „Riesenbecker Osning“
25 Jahre Ökosystemforschung im nordwestlichen Teutoburger Wald.

Münster ( = Westfälische Geographische Studien 58), Verlag Aschendorff.
381 Seiten, 195 Abbildungen, 82 Tabellen; ISBN 978-3-402-15568-4; 29,80 Euro.

Vor 75 Jahren: Brand der Synagogen

Ein dunkles Kapitel der Stadtgeschichte: Vor 75 Jahren wurden in der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 die Mönchengladbacher Synagoge an der Blücherstraße und die Synagoge in Rheydt an der Ecke Peltzer-/ Wilhelm-Strater-Straße niedergebrannt. Für die Zerstörung der Mönchengladbacher Synagoge gab es einen Augenzeugen.

Die Synagoge in Rheydt nach dem Brand im Jahre 1938. Foto: Stadtarchiv Mönchengladbach / Rheydt
Die Synagoge in Rheydt nach dem Brand im Jahre 1938.
Foto: Stadtarchiv Mönchengladbach / Rheydt

Mauri Neufeld war der damalige Kantor der Gemeinde und wohnte gegenüber der Synagoge. Geweckt durch den Lärm, den einige SA-Leute beim gewaltsamen Eindringen in die Synagoge verursachten, wurde er Augenzeuge bei der Brandlegung. Selbst konnte er nur mit knapper Not einem Anschlag auf seine.

Froh mit dem Leben davon gekommen zu sein, musste er die Zerstörung des Gotteshauses aus seiner Wohnung heraus hilflos mit ansehen.

In der Synagoge hatte er beobachtet wie mehr als acht SA-Leute Brandbomben und mit brennbaren Flüssigkeiten getränkte Tücher systematisch im Innenraum des Gotteshauses verteilten. Sie zwangen die angerückte Feuerwehr und Polizei abzuziehen und setzten die Synagoge in Brand, die bis auf die Grundmauern zerstört wurde. Die Betroffenheit der vor der brennenden Synagoge stehenden Bürger aus den umliegenden Häusern wurde durch ihr Schweigen deutlich. Freudenrufe ertönten keine. Leute, die gegen die Zerstörung protestierten, wurden abgeführt.

Die Mönchengladbacher Synagoge war nach dem Vorbild der Berliner Synagoge an der Karlsstraße von dem aus Langensalza stammende Architekten Carl Branzke erbaut und im September 1883 eingeweiht worden. Die jüdische Gemeinde bestand zu dieser Zeit aus etwa 90 Familien. Die Leistung dieser relativ kleinen Gemeinde ein so würdiges Gotteshaus zu errichten, das zu den schönsten Gebäuden der Stadt gehörte, fand allgemeine Anerkennung in der Bevölkerung. .

Die Synagoge in Rheydt um 1910 Foto: Stadtarchiv Mönchengladbach / Rheydt
Die Synagoge in Rheydt um 1910
Foto: Stadtarchiv Mönchengladbach / Rheydt

Seit 1974 erinnert ein von dem Künstler Ulrich Rückriem geschaffener Gedenkstein nahe der Stelle, wo einst die Synagoge an der Blücherstraße stand, an das zerstörte Gotteshaus und die verfolgten jüdischen Mönchengladbacher. An die Rheydter Synagoge erinnert heute ein Stein in Form einer Säule, entworfen von Eckard Goldberg, an der Ecke Wilhelm-Strater-Straße / Werner-Gilles-Straße.

Am Samstag, dem 9. November, findet um 18.30 Uhr am Gedenkstein des Jüdischen Friedhofs Odenkirchen an der Kamphausener Straße eine Gedenkfeier aus Anlass des 75. Jahrestages der Pogromnacht statt. Oberbürgermeister Norbert Bude lädt alle Bürgerinnen und Bürger sowie die Schulen ein, daran teilzunehmen. Im Anschluss an die Gedenkfeier findet um 19.30 Uhr in der evangelischen Kirche Odenkirchen am Martin Luther Platz ein christlich-jüdischer Gedenkgottesdienst statt, zu dem im Namen aller Beteiligten wieder die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen MG (ACK) einlädt.

Jeder fünfte Einwohner in NRW ist über 64 Jahre alt

Am 9. Mai 2011 waren in Nordrhein-Westfalen 3 553 260 Einwohnerinnen und Einwohner über 64 Jahre alt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt anhand der Ergebnisse des Zensus 2011 mitteilt, betrug der Anteil der über 64-Jährigen an der Gesamtbevölkerung 20,3 Prozent. Im Ruhrgebiet lag diese Quote bei 21,4 Prozent. Anlass der Veröffentlichung der Daten ist der heutige Tag der älteren Menschen.

Den höchsten Anteil älterer Menschen in Nordrhein-Westfalen ermittelten die Statistiker in der Gemeinde Bad Sassendorf im Kreis Soest: Nahezu jeder dritte Einwohner (30,8 Prozent) ist dort 65 Jahre oder älter. Auf den weiteren Plätzen folgen die Städte Bad Salzuflen im Kreis Lippe (25,6 Prozent) und Heimbach im Kreis Düren (24,9 Prozent). Die niedrigsten Seniorenanteile weisen die Gemeinden Heek (Kreis Borken) mit 14,6 Prozent sowie Augustdorf (Kreis Lippe) und Schöppingen (Kreis Borken) mit jeweils 14,7 Prozent auf.

Die Alterung der Gesellschaft zeigt sich in Nordrhein-Westfalen beim Vergleich der Ergebnisse der Volkszählung 1987 und des Zensus 2011: In allen 396 Städten und Gemeinden des Landes ist der Seniorenanteil seit 1987 gestiegen. Im Jahr 1987 waren 14,8 Prozent der Einwohner in Nordrhein-Westfalen 65 Jahre oder älter, 24 Jahre später lag der Anteil um 5,5 Prozentpunkte höher. Den höchsten Anstieg verzeichnete Meckenheim im Rhein-Sieg-Kreis von 8,4 Prozent auf 23,3 Prozent (+ 14,9 Prozentpunkte). <abbr title=“Information und Technik Nordrhein-Westfalen“><span class=“abbr“ title=“Information und Technik Nordrhein-Westfalen“>(<a href=“http://www.it.nrw.de“ target=“_blank“>IT.NRW</a>)</span></abbr>

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